Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 18. 1977/1978 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1980)
Tanulmányok – Abhandlungen - Tóth E.: Silvanus Viator. p. 91–103.
Dem Gott Silvanus geweihte Ringe kennen wir jedoch nur aus Pannonién, und diese stammen — im Gegensatz zu den Ringen, die den Namen anderer Götter tragen, — aus dem 4. Jahrhundert.( 8 ) Deshalb sind diese Ringe bei der Prüfung des religiösen Lebens in Pannonién sehr wichtig. Wir wollen nun versuchen festzustellen, in welchem Masse diese Ringe zur Deutung des Silvanus-Kultes in Pannonién beitragen und welche neue Angaben sie für die Erschließung des religiösen Lebens des 4. Jahrhunderts bringen. Wir beginnen die Deutung bei dem Beinamen des Silvanus: ,,Viator" ist neu unter den Beinamen des Gottes, dieses Wort erscheint erst in späterer Zeit am Silberring von Bogád (Mócsy 1977, 794) und an den in Gerulata zum Vorschein gekommenen Stück (Burger 1962, 118). Zusammen mit dem Ring (Hosek 1977, 25) wurde Gerulata ein Altarfragment gefunden, dessen Inschrift S(ancto) D(eo) S(iluano) / Viato[ri —] lautet. R. Hosek publizierte ebenfalls von Gerulata eine Wandritzung mit dem Text uiator[—] aue (ibid, 425), in diesem Falle ist es jedoch nicht sicher, ob dieser Text sich auf den Gott Silvanus bezieht, da uiator als cognomen bekannt ist. Die Funde bezeugen allenfalls, daß der Kult des Silvanus viator in Gerulata verbreitet war. Der Beiname ,, viator" mit dem Sinn „der die Reisenden schützende" ist im Zusammenhang mit Götternamen nur in seltenen, jedoch für die Forschung recht wichtigen Fällen gefunden worden. In zwei Inschriften steht er bei dem Namen Mercurius (Heichelheim 1958, 1940; Jessen 1913, 2134; Jessen 1907a, 2634; Jessen 1907b, 2635), in anderen in Verbindung mit den Laren (CIL, XII, 4320: Laribus magni et uiator (iis oder -ibus), d. h. mit den Namen des die Reisenden schützenden Gottes oder Numen (Weinstock 1923). Der Sinn und das Vorkommen des Wortes „viator" läßt uns auch im Zusammenhang mit „Silvanus uiator" auf dieselbe oder eine ähnliche Deutung schließen. Dazu sollte jedoch in der Vorstellung über die Eigenschaften des Gottes Silvanus eine die Reisenden schützende Funktion nachgewiesen werden. (8) Aus Pannonién ist noch ein goldener Ring, vermutlich aus dem 1. Jahrhundert mit der Inschrift Pan et Siluanus Aug., bekannt: TÓTH 1979, Nr. 9.... Dieser Ring gehört jedoch nicht der jetzt untersuchten Gruppe an. (9) Für uns ist diese Fundgruppe, bzw. der Pastoribus geweihte Altar aus noch einem Standpunkt wichtig. Obzwar die Bezeichnung pastor auch in Bezug mit anderen Göttern vorkommt (Apollo, Attis, Cartner 1902), ist sie auch neben dem Namen des Silvanus zu finden. Ein Pastoribus geweihter Altar ist auch aus Dalmatien bekannt (AÉ, 1933, 73). Das pedum kommt auch an den SilvanuS-Abbildungen vor (Peter 1909—1915, 845). Es Stellt sich die Frage, wer der in der Inschrift des Vas diatretum im Szekszárder Sarkophag genannte Hirte ist : Aetß[e reo 7T]oijjt.sui me Çv][cra]tç (Nagy 1938, 48). Beim SzekSzárder Grab kann — trotz der früheren Interpretationen, eine christliche Bestattung nicht in Frage kommen. Dies wird sowohl durch die Bei1. Im allgemeinen wies auf die Rolle des Silvanus als Beschützer der Reisenden W. Mannhard hin: „Die Bedeutung auf Reisen und die glückliche Zurückführ ung zur Heimat wird ebenfalls das Werk des Silvanus angesehen" (1277, 122). G. Böticher publizierte aus der Moses —Sammlung einen dem Gott Silvanus gewidmeten Altar, an dessen Seite ein Warenbündel und ein Caduceus geschnitzt sind. Die Darstellung bedeutet, daß der Reisende, der den Altar stellte, den Schutz des Silvanus zu einer glücklichen Reise erbat (1856, 79, Abb. 18). Ähnliches mag jenes beachtenswerte Altardepot darstellen, das in Sils (Baselgau, Schweiz) zum Vorschein kam( 9 ) (Erb—Burckner—Mayer 1966,223). Die vier Altäre wurden von derselben Person gestellt, und zwar Siluanus, Diana, Mercurius und Pastores gewidmet. Sie wurden in derselben Werkstätte geschnitzt. Deshalb ist anzunehmen, daß zwischen den in den Widmungen genannten Göttern eine Beziehung besteht. Auch andere Altarinschriften zeugen von einer Affinität zwischen Siluanus und Mercurius; auf einem in Afrika gefundenen Altar steht neben dem Namen Mercurius die nicht genauer deutbare Inschrift Siluius (RÖSCHER 1884—1937, IV, 877; Klotz 1927, 124; AÉ, 1906, 14) ;( 10 ) zwei andere Altäre sind Siluanus —Mercurius (OIL, VIII, 87), bzw. Mercurio Siluano Aug. gewidmet (AÉ, 1928, 33). Außer diesen sind Altäre bekannt, die gemeinsam Mercurius und Silvanus gewidmet wurden (CIL, VI, 707; V, 8245; III, 1633, 7861, 10 975, weiters AÉ, 1908, 65; 1930, 12). Nach M. Peter schützte Silvanus auch die zu Kaufmänner gewordenen Sklaven (1919—1915, 868). Der Kult des Silvanus ist an Hand schweizerischer Funde auch bei Straßenbauten, an Straßen —-Haltestellen, Pferderelais nachweisbar (Gonzenbach 1967, 19). ( u ) All diese Angaben bezeugen, daß der im ganzen Reich verehrte Gott mit dem Namen Silvanus auch beim glücklichen Ausgang der Reisen eine Rolle innehatte. Dieses Aufgabengebiet bezeichnet der Beiname uiator, der in Pannonién erschien (Mócsy 1977, 399). Die Bezeichnung viator neben dem Namen gaben des Grabes (Bonis 1978, 13) wie auch durch die Inschrift der Glasschüssel ausgeschlossen, welche eine libatio erwähnt. Ob mit ,,Pastor" der Inschrift des Glasgefäßes Silvanus oder Attis gemeint ist, muß noch geprüft werden. Der hermetische Kreis kann wahrscheinlich ausgeschlossen werden (PRÜMM, 1943, 556 und CUMONT 1914, 241, Anm. 50: „Man findet keine Spur von einer hermetischen Sekte mit einem Klerus und einem Kultus". (10) Vgl. CIL, VIII, das Relief der Inschrift Nr. 6355, wo das Silvanus-Bildnis mit den Attributen des Mercurius umgeben ist, und TOUTAIN 1907, I, 266— 267. (11) Desweitern auf den Abbildungen Silvanus —Mercurius—Diana: Bull. Da. m. L., 1928—29, 50. — Taf. IV/1 - AÉ, 1933, 73; Mercurius—Fortuna—Silvanus: ESPÉRANDIEU Nr. 7068. Auch in Savaria wurde ein Relief (unveröffentlicht) mit der Abbildung des Siluanus, Mercurius und einer opfernden Figur, — vielleicht ein Genius — gefunden; Szentléleky 1972, 49. 95