Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 18. 1977/1978 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1980)
Tanulmányok – Abhandlungen - Bilkei Irén: Römische Schreibgeräte aus Pannonien. p. 61–90.
An diesen Deckeln sind runde Löcher zu sehen, in die sich mit einem Scharnier kleine Klappdeckel einfügten, das Tintenfaß schlössen und die Tinte vom Austrocknen bewahrten. An Hand von Zwei silbernen, aus Italien stammenden, mythhologische Szenen darstellenden Deckel (WALTERS 1921, 24—25, Nr. 90—91, Fig. 32—33) kann angenommen werden, daß die anspruchsvollen Deckel zu ebenso schönen Tintenfässern gehörten. Natürlich mochten auch einfache zylindrische Behälter mit silbereingelegten Deckeln versehen sein, wie dies zwei Exemplare aus Dalmatien — uzw. eines aus Salona (Bulic 1893, 164—165, Fig. 4) und eines aus Zadar (POPOVIC 1969, Nr. 231), weiters ein Exemplar aus Germanien, Köln, beweisen (Fremersdorf 1916, 292, Abb. 1 (12). Das letztere stammt aus einem Brandgrab und wird durch eine Münze des Marc Aurel datiert. Eine Gruppe der bronzenen Tintenfässer haben schön ausgeführte, charakteristische Deckel. Am mehrfach profilierten Deckel befinden sich drei kleine Knöpfe und die runde Öffnung davor kann mit einer kleinen drehbaren Scheibe geschlossen werden. Im pannonischen Material ist dieser Typus durch ein Exemplar aus Batina (Kiskőszeg) (Kat. 144) und durch zwei Stücke aus Intercisa vertreten. Das eine aus Intercisa (Kat. 112) kam aus einem Brandgrab zusammen mit einer abgenutzten Mittelbronze des Traian zum Vorschein. Die genaueren Zusammenhänge des zweiten Exemplares von Intercisa mit anderen Fundstücken (Kat. 133) sind unbekannt, es mag ebenfalls vom Ende des 2. Jahrhunderts stammen. Ein ähnlicher Fund in einem Bonner Sarkophag weist jedoch darauf hin, daß diese Form auch im 3. Jahrhundert gebräuchlich war (Weerth 1882, 95 — LINDENSCHMIDT 1911, 308, Abb. 3) Bei der folgenden, gut abgrenzbaren Gruppe ist der Deckel tellerförmig und sein Durchmesser größer als jener des mit Rillen verzierten, zylindrischen Fasses selber. Er hat ein rundes Loch, woran sich eine kleine viereckige Öffnung anschließt. An Hand des Exemplares, das im Grab des Schuljungen in Aquincum-Testvérhegy gefunden wurde (Kat. 92), ist bekannt, daß zu diesem Typus der Klappdeckel gehörte, der in diesem Falle in Blei ausgefürt war und einen Frauenkopf nachamte (Nagy 1935, 4, Abb. 1). Die in demselben Grab gefundene Münze des Philippus Arabs datiert diesen Typus ebenfalls in das 3. Jahrhundert. Ähnliche Exemplare sind aus dem Jaröka-Gräberfeld in Szőny auch aus dem Grab eines Schuljungen (Kat. 65) und aus einem Brandgrab in Intercisa (Kat. 137) bekannt. Ein anderes Stück aus Intercisa (at. 137) ist mit einem aus Straubing vergleichbar, was den Schluß zuläßt, daß auch in den Westprovinzen völlig ähnliche Stücke vorkommen (WALKE 1965, 156, Taf. 114 (8). Die nächste Gruppe ist unverziert die Form mit kleinem Rand zylindrisch, der Deckel vertieft, darauf ein rundes Loch. Solche Tintenfässer sind aus dem Gerhat-Gräberfeld in Szőny (Kat. 63), sowie aus Abb. Í): Verziertes Tintenfaß aus Bronze aus einem spätrömischen Grab in ZalaSzentgrót einem Grab in Emona (Kat. 2) bekannt. Das letztere wird durch einen follis des Delmatius in das. 4. Jahrhundert datiert. Seine genaue Analogie ist z. B. aus dem Militärlager von Heddernheim bekannt (LINDENSCHMIDT 1911, Taf. 53, Nr. 995). Aus spätrömischen Gräberfeldern zum Vorschein gekommene Stücke datieren jenen unverzierten, zylindrischen Tintenfaß-Typus, dessen abhebbarer Deckel mit einem Kettchen versehen ist. Ein Exemplar aus Intercisa mit bleiernem Deckel (Kat. 119), sowie eines aus Neviodunum (Kat. 7),( 1X ) mögen an Hand der Funde des Gräberfeldes von Gorsium (Kat. 106) und Gerulata (Kat. 60) an das Ende des 4. Jahrhunderts gesetzt werden. Diese Form scheint die späteste zu sein ; das Tintenfaß aus Gorsium kam z. B. nebst einem Krug mit eingeglättetem Muster zum Vorschein.( 12 ) Selbstredend gibt es unter den bronzenen Tintenfässern auch Einzelstücke. Besonders nennenswert ist eine Beigabe eines Männers aus einem spätrömischen Ziegelgrab in Zalaszentgrót (Kat. 25) (Abb. 9). Der gegossene Bronzezylinder ist (11) Auf dieses unpublizierte Stück von Neviodunum bezieht sich Radnóti 1957a, 211, Anm. 419 mit der Inventarnummer des Museums von Ljubljana. Die Angabe verdanke ich Frau M. Sagel — Kos (Ljubjana). (12) Freundliche Mitteilung von Frau V. Lányi. 70