Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 18. 1977/1978 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1980)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: Die Innenbefestigungen der Provinz Valeria. p. 53–60.

Über das Stationieren der kaiserlichen Bewegungs­armee, als sie sich eben nicht bewegte, wissen wir kaum etwas (VAN BERCHEN 1952, 111). Wo entspre­chende Städte zu finden waren, wurde sie eben be­herbergt. Im Innengebiet von Pannonién, welches vom strategischen, wirtschaftlichen und verkehrs­mäßgen Standpunkt gleichwohl geeignet war ein Bewegungsheer zu beherbergen, welches wann im­mer nach Gallien, Italien oder dem Orient abgerufen werden konnte, befanden sich keine bedeutenden Städte. Wenn die Heerführung das Innengebiet von Valeria für ein Bewegungsheer oder für ein Teil des­selben benützen wollte, mußte neue Festungen ge­baut werden. Die Festungen wurden bei den an die diagonale Hauptstraße Constantinopolis-Sirmium-Sopianae­-Treviri anknüpfende kleineren Straßen, auf kleinere oder größere Entfernung von der Hauptstraße erbaut. Die in den Festungen stationierenden Trup­pen konnten rasch in Fenékpuszta oder in der Umge­bung von Sopianae konzentriert werden.( le ) Von Standpunkt der Konzentrierung kann nicht außer Acht gelassen werden, daß die der Hauptstraße naheliegenden Festungen (Alsóhetény, Fenékpuszta) bedeutend größer als die anderen waren, 62 Prozent des als Maximum zu betrachtenden Militärstandes konnte in diesen Festungen untergebracht werden. Gelegentlich eines Aufmarsches mochten diese Fes­tungen, dank ihrer Größe, zur vorübergehenden Beherbergung der aus anderen, weitergelegenen Festungen kommenden Truppen geignet gewesen sein.( 17 ) Laut dieser Deutung bildeten die Innenbefesti­gungen eine Basis der Bewegungsarmeen, wo diese während ihres Aufenthaltes in Pannonién stationie­ren konnten. Dies widerspricht nicht jener Beobach­tung, daß neben den Befestigungen kleinere oder größere Siedlungen zustandekamen, die sich mit Ackerbau oder Handwerk befaßten.( 18 ) Es wäre sogar möglich, daß bei der Auswahl des Ortes einer solchen Basis die in der Umgebung gelegenen kaiserlichen Großgrundbesitze günstig in Betracht gezogen wur­den. (16) Laut K. Sági Sperrte eine jede Festung je einen nach Italien führenden Weg ab (1970, 150). Unter Constantin und Constantius II konnte die Not­wendigkeit eines derartigen SehutzteS für Italien nicht in Frage kommen. Es wäre auch schwer sich vorzustellen, worin die Festung von Környe oder Alsóhetény zur Sicherheit Italiens beigesteuert hät­ten. (17) Auf Grund der in Sopianae zusammenlaufenden Stra­ßen ist es nicht ausziischließen, daß die im 4. Jahr­hundert, zur Zeit der Stationierung des Bewegungs­heeres in Pannonién ihre Blütezeit lebende Stadt, eine besondere Rolle inne hatte. Mochte Sie even­tuell Sitz des Kommandanten des Bewegungsheeres, und später Residenz des magister müitum Illyricums gewesen Sein? (18) Die axis den Gräbern in Fenékpuszta in auffallend großer Menge zum Vorschein gekommenen Hand­werkerinstrumente (besonders für die Bearbeitung Neben diese Argumente reihen sich die Berech­nungen über den Stand des Bewegungsheeres. Unter Constantin mochte ein Teil des kaiserlichen Bewe­gungsheeres in den Innenfestungen von Valeria sta­tionieren, an Hand der Berechnungen über die Aufnahmefähigkeit der Festungen ungefähr 15— 16 000 Mann. Auf den Stand und die Beherbergung der territorialen Bewegungsarmee vom West-Illyri­cum (Pannonische diocesis) annähernd 15 000 Mann berechnend (VÁRADY 1961, 49; Demandt 1970, 622) — diese Armee mochte, etwaige Umgruppierungen nicht berücksichtigt, in Valeria auch vor der Zweitei­lung von Illyricum stationiert haben. Diese Armee entsprach also jener Zahl, welche die inneren panno­nischen Befestigungen gemäß den antiken militäri­schen Normen beherbergen konnten. Werfen wir schließlich einen Blick auf die Frage der Entstehung und des Neubaues. Die archäologi­schen Forschungen, welche auch durch die Angaben über den Geldverkehr bestärkt sind, datieren die erste Periode der inneren Befestigungen eindeutig in die Regierungszeit des Constantin. Constantin eroberte Pannonién in dem mit Licinius geführten ersten Krieg. Die Festungen konnten demnach nicht vor 314/16 entstanden sein. Zwischen 314/16 und 324 hielt Constantin seine Bewegungstruppen dauernd im Illyricum. ( lö ) Das war das Jahrzehnt, in dem er das Problem der Unterkunft seiner Truppen lösen mußte. Wenn wir also die Innenfestungen von Valeria als Basis der kaiserlichen Bewegunstruppen betrach­ten, konnten sie nur in den Jahren zwischen 314/16 und 324 entstanden sein. Nach dem endgültigen Sieg über Licinius mochte die kaiserliche Bewegungsarmee in der Lebenszeit von Constantin der Große gelegentlich einmal auf ihre Basis nach Illyricum zurückkehren. In den an­derthalb Jahrzehnten nach dem Tode Constantins, als Illyricum zum Anteil von Constans gehörte, hatte sich nichts geändert. Wir besitzen bloß vom Ende dieser Periode eine Angabe: 350, im Todesjahr von Constans, hielt sich ein Teil des Bewegungsheeres, unter dem Kommando von Vetranio magister pedi­tum, in Illyricum auf. Der bejahrte General wurde von Leder und Textilien), weiters die dem Ackerbau dienenden Geräte lassen auf Handwerk und Acker­bau schließen und auf due Zucht von Schlachttieren (Sági 1970, 144). Auch Radnóti erwähnte Funde, die auf Handwerker wiesen (1955, 497). Soproni meinte auf Grund seiner obenange­führten Identifizierung, daß die Ziegelstemple V1N­CENTIA und QVADRIBVRGIVM auch aus dem Innenbefestigungen Stammen. In den Festungen kam jedoch keiner dieser Ziegelstempel zum Vor­schein, und die Vermutung könnte auch dann nicht bewiesen werden, wenn die Környe —Vincentia, Ságvár—Quadriburgium Identifizierung ansonsten annehmbar wäre. (19) Soproni ließ die Möglichkeit zu, daß der Bau der Festungen im Zusammenhang mit der Heeres­Refom von Constantin erfolgte, er hat Seine Ver­mutung jedoch nicht detailliert (1978, 145). 58

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