Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 18. 1977/1978 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1980)
Tanulmányok – Abhandlungen - Soproni Sándor: Die Caesarwürde Caracallas und die syrische Kohorte von Szentendre. p. 39–51.
die Beinamen Aurelia, da das alte Gründungsattribut gelegentlich der Neuorganisierung der Kohorte wahrscheinlich weggelassen wurde. Die unmittelbare Beziehung zwischen der neuen Formation, cohors I (müliaria) noua Seueriana Surorum sagittariorum und der früheren cohors I (müliaria) Aurelia Antonina Surorum wird durch die Inschrift von Leányfalu eindeutig bewiesen, die spätere Kohorte wurde aus der 175 gegründeten Kohorte neuorganisiert, was an Hand des Gründungsattributes Seueriana zwischen die Zeit der Inschriftstellung von Leányfalu. 195, und dem Tod von Septimius Severus fällt. Eine noch genauere Zeitfeststellung kann weder der Inschrift von Leányfalu, noch anderen Andenken der Kohorte entnommen werden, weshalb nur auf eine Voraussetzung gebaut werden kann. In den späteren Inschriften der Kohorte figuriert nur das Gründungsattribut Seueriana, was mit großer Wahrscheinlichkeit dafür spricht, daß die Neuorganisierung in der Periode der Alleinherrschaft von Septimius Severus, vor der Proklamation von Caracalla zum „augushts" , also vor dem Frühjahr 198 stattfand. Darauf würde sich eine andere Feststellung von T. Nagy beziehen (1973, 46—47), der während des Parthenkrieges in 197 an die Gründung einer neuen Kohorte denkt. Ob unsere Kohorte an diesem Feldzug teilgenommen hatte, kann nicht bewiesen werden, es wäre jedoch möglich, daß die Neuorganisierung damals stattfand. An Hand der Inschrift über den Lagerbau müssen wir uns auch mit dem Um-, bzw. Neubau des Lagers von Szentendre beschäftigen. Der Anlaß zum Neubau mag in den Ereignissen der Jahren 212—213 in Pannonién gesucht werden. Wie bekannt, erlitt das nordöstliche Pannonién, und auch der Umkreis des Lagers von Szentendre in dieser Zeit einen sehr schweren barbarischen Einfall (Alföldy 1961, 20—30; FITZ 1961a, 7—11; 1962, 98—106). Dieser, große Verluste und Verheerung verursachende Einfall mochte den großzügigen Neubau des Lagers begründet haben. Das Lager von Szentendre erlitt großen Schaden: die darin durchgeführten Ausgrabungen haben viele Stempelziegel mit Antoniniana-Bezeichnung zum Vorscheing gebracht, der Hauptteil des Lagers scheint vollständig neugebaut zu sein. (T. Nagy 1943, 395). Die Stempelziegel und die Bauinschrift lassen allerdings auf einen weitläufigen Neubau schließen. Bei der genaueren Feststellung der Bauzeit soll beachtet werden, daß der Krig Ende 212 in Pannonién größtenteils schon beendet war, 213 kann nunmehr mit kleineren Kampf Operationen an der Grenze gerechnet werden (FITZ 1961a, 8; 1962, 100). Der Neubau des Lagers mochte nach Beendigung der Kämpfe, frühestens in der ersten Hälfte 213 begonnen worden sein. Fitz (1961a, 18-21 ; 1962, 79—81) setzt den Beginn der Arbeiten auf 214 und die Beendigung auf 216. Wir meinen jedoch, daß die militärischen Bauten bereits 214 beendet waren, und die Aquincumer Inschrift aus 216 (CIL, III, 3526) sich nur mehr auf bürgerliche Bauarbeiten bezieht. Die Inschriften in Porolissum zeugen davon, daß dort die Renovationsarbeiten bereits 213 beendet waren, Daicoviciu (1969, 372, vgl. noch TÓTH 1978) datiert die Inschriftentafeln, welche die Portale dieses Lagers verzieren, auf die Zeit zwischen Januar und Oktober 213. Der Neubau des Lagers von Szentendre mochte mehrere Monate in Anspruch genommen haben und deshalb wahrscheinlich erst 214 beendet worden sein ; die Ausdehnung desselben beweisen die vielen Stempelziegel und auch die Inschrift über den Neubau; außerdem hätte eine kleinere Renovation keinen Anlaß für das Anbringen einer neuen Inschrift geboten. Daß hier 214 gebaut wurde, beweisen aber auch die Stempelziegel der cohors I Vlpia Pannoniorum, die nur nach dem Anschluß der Garnison, Solva, an Pannónia inferior in das Lager von Szentendre gelangen konnten. Die Kohorte von Esztergom (Solva) mochte Ziegel-Ladungen für den Neubau der nahen Limesstrecke geliefert haben (FITZ 1961a, 18; 1962, 79; T. Nagy 1973, 40; Lőrincz 1980). An Hand der Inschrift über den Lagerbau und der neuen Forschungsergebnisse könnte vermutet werden, daß das Lager von Szentendre erst jetzt in Stein gebaut wurde und früher bloß ein Holz-Erdelager war, möglicherweise durch eine Steinmauer befestigt. Selbstredend kann diese Frage, wie auch die genaue Baugeschichte des Lagers von Szentendre nur durch neuere Ausgrabungen geklärt werden. Das genaue Datum der Bauinschrift von Szentendre ist unbekannt, da die wichtigste Angabe, die trib.pot.-Nummer fehlt. Wie bereits erwähnt, mochte die Inschrift nach dem 6. Oktober 213 gestellt worden Abb. 4 48