Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 18. 1977/1978 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1980)

Irodalom – Besprechungen - Ürögdi György: H. Bengston, Marcus Antonius, Triumvir und Herrscher des Orients. p. 341–342.

IRODALOM - BESPRECHUNGEN H. BENGTSON, Marcus Antonius, Triumvir und Herrscher des Orients. О H. Beck Verlag, München, 1977. Es ist erfreulich dieses Buch zu lesen, das sich mit der Geschichte der Schicksals vollen Jahren von 44—33. v. Chr. aus einer anderen Sicht, nicht wie üblich, beschäftigt. In diesem Werk ist der Protagonist M. Antonius, Haupt­darsteller des Drama, und nicht Oktavian — Augustus, oder Kleopátra. Bengtson verdient mit Recht unse­ren Dank, dass er in diesem schönen Band das Leben und Wirken des Triumvirs veranschaulicht. Der illustre Verfasser sucht ihm die „historische Gerechtigkeit" (s. S.8) widefahren zu lassen, er beabsichtigt ,,die Nebel­wand der Antonius-feindlichen Überlieferung zu durch­stossen", ,,um die Gestalt des Mannes so zu sehen, wie sie wirklich gewesen ist" (S.7.), als einen „glänzenden Feldherrn, der. . . seine Zeitgenossen weit in den Schatten gestellt" hatte (S.8.). Trotz seiner interessanten Darstellung, fürchte ich, daß H. Bengtson, mit seinem Lob zu hoch griff; es ist manches in diesem, die/mich nicht überzeugen. Es sei vorausgeschickt, daß Antonius nie dan Maßstab eines Sulla, Pompeius, oder gar Caesars erreichte. Sowohl als Staatsmann, wie auch als Soldat blieb Antonius immer ein guter Taktiker, jedoch kein bedeutender Stratege. Obwohl Antonius eine gute Schule hatte. Als Legat Caesars bewährte er sich vorzüglich, als schneidiger Kom­mandant führte er die Befehle Caesars trefflich aus. Mit Caesar kam er schon in seiner Jugend zusammen, der große Römer nahm sich seiner — eines entfernten Verwand­ten — gerne an. Caesar hatte eine Schwäche für talentier­te, ein Lotterleben führende junge Herren, vornehme Taugenichtse, wie Caelius Rufus, Curio, Dolabella, und auch Antonius gehört zu dieser Kathegorie. Sie zog er in seinen Freundenkreis, bezahlte ihre Schulden, und verwendete sie um seine politischen Pläne zu bewerks­telligen (Vgl. Cicero Phil. II 32). Sie liebten, schätzten, ja bewunderten Caesar, Antonius verehrte ihn beson­ders. Marcus Antonius war fünfmal verheiratet gewesen, aber nur zwei seiner Ehefrauen spielten eine bedeutende Rolle in seinem Leben. Er erlag — wie es damals in ROM üblich war — eher dem Sex, als Eros. Die beiden Gattin­nen, Fulvia und Kleopátra waren energische Damen, die Antonius zu lenken wussten. (Plut. Ant. 10) Und Anto­nius ließ sich gerne lenken von seinen Frauen, die ja auch seine Seitensprünge nicht tadelten. „Sein Herz war eben wandelbar", stellt der Verfasser fest (s.S. 179). Er war viel zu sinnlich, um bei einer Frau auszuharren (vgl. Sueton. Aug. 69). So verließ er nach einer kurzen Zeit­spanne seine vierte Frau, Octavia, die unsere Quellen als eine anmutige, sanfte, echt römische Matrone schil­dern. Kleopátra, das üppige, lustige Hofleben in Alexan­dria, Feldherrnruhm bedeuteten ihm mehr. Denn Antonius liebte den Luxus und Vergnügen, mehr als seine Pflichten (s. S. 158). Er war grausam, während der Proskription unerbittlich. Die Hinrichtung des Sal­vidienus Rufus „wirft ein eigenartiges Licht auf Anto­nius" gibt der Verfasser zu (s.S. к 76), „Die Schuld am Untergang des Decidius Saxa" (ein Truppenführer des Antonius, den er seinem Schicksal überließ) „fällt, wir glauben dem Antonius zu Last (s.S. 279). Antonius war „rücksichtslos beim Eintreiben von Abgaben" (s.S. 161), und darin unerschied er sich nicht von seinen römischen Standesgenossen. „Für ihn existierten Sitte und Gesetz nur insoweit als sie sich im Einklang mit seinen Passio­nen befanden" (s.S. 194). In finanziellen Dingen war Antonius mehr als leichtsinnig, ja skrupellos: Er miss­brauchte seine Amtsgewalt als Consul, indem er sowohl Caesars Barschaft, wie auch die in dem Tempel der auf­bewahrten öffentlichen Gelder veruntreute, um u.a. seine und seiner Freunde Schulden zu bezahlen. Doch in der Wahl seiner Freunde bewies er keine Menschenkenntnis „was nicht eben die starke Seite des Antonius war" (s.S. 161). Als Politiker versagte Antonius, als die Wellen der Volkserhebung in Rom, wo er als magister equitum des Dictators Caesars in J. 47/48 v. Chr. fungierte, über ihn zusammenschlugen. Er konnte die Lage nicht meistern, ja selbst die Legionen orhoben sich. „Mit der Tätigkeit des Antonius scheint Caesar dieses Mal wenig zufrieden gewesen zu sein. Er Hess ihn seine Ungnade spüren. . ." (s.S. 64) Aber Antonius war und blieb Caesar treu. Als Heeresführer kann ich ihn nicht als einen „glän­zenden Feldherrn" bezeichnen. Der Verfasser sieht in Antonius den überlegenen Sieger im mutinensischen Krieg. Hier wurde das Heer des Antonius — obwohl er im ersten Treffen siegte — geschlagen, und er mußte unverrichteter Dinge (die Belagerung der Stadt Mutina aufgebend) weiterziehen, das einer Flucht ähnelte. In der Schlacht bei Philippi stand Antonius, ein Schüler Caesars, gegenüber dem Theoretiker, dem Ethiker Brutus. Cassius war ein guter Truppenführer, aber es scheint, er war verzagt, er traute seinem heterogenen Heer nicht. Trotzdem im ersten Treffen siegten die Soldaten des Brutus, jedoch der Nachrichtendienst versagte, Cassius glaubte Brutus für tot, die Schlacht verloren: Er flüch­tete in den Freitod. Beim zweiten Treffen war die Lage für Antonius leichter, Brutus verzweifelt wegen Cassius Tod, sah die Situation aussichtslos, auch er starb als ein echter Römer. Ohne einen militärischen Führer, flüch­teten die Truppen der Verschwörer, Brutus und Cassius. Nichtsdestoweniger galt als Sieger Antonius, der auch den Sieg politisch auszuschlachten verstand. 341

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