Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 18. 1977/1978 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1980)

Közlemények – Mitteilungen - Fülöp Gyula: Avarkori temető Kajászó-Újmajorban. – Gräberfeld aus der Awarenzeit in Kajászó-Újmajor. p. 317–340.

des Sarges. Die Trauernden hielten bereits während der Aufbahrung, vor der Schliessung des Sarges das Leichen­mahl und Hessen davon auch dem Toten übrig (Tonika 1969, 61, 81; TÖRÖK 1973, 36; Daim 1977, 95, usw.). In Kajászó waren Knochen von Geflügel. Särge Die Abteufung der Grabgruben hängt zweifellos mit dem Herunterlassen des Sarges, mit dessen Vorhanden­sein zusammen, auch dort wo die morschen Reste des Sarges wegen der Bodenverhältnisse nicht nachgewiesen werden können (Tomka 1969, 77; Tomka 1977—1978, 52—53). In Kajászó wurde in den abgeteuften Teilen, unter dem Ende des Sarges in jedem Fall die schichten weise, angsame Versumpfung der Graberde beobachtet. Die Verfärbung der Särge konnte im Lössboden in jedem Grab gesehen werden. Wir beobachteten drei Typen, den dritten Typ als selbstständigen, behandele ich nur be­dingt. Zum ersten Typ gehören die Särge des 1. und 2. Grabes. Ahnliches erschloß P. Tomka (1977—78, Abb. 19). Der zweite Typ kam im Grab 3 und 5 zum Vor­schein (Tomka 1977—78. Abb. 21). Den dritten Typ reprä­sentieren die Särge der Gräber 4 und 6 mit etwas abge­rundetem unter Teil. Bei diesen halte ich — im Mangel genauerer Daten — es für möglich, fass die Abrundung infolge des Hineinsinkens des Unterteils xind der Seiten­wände des Sarges zustande kam. Die gemessenen Angaben der Särge von Kajászó bes­tärken P. Tomka Beobachtung, daß gewisse Särge ursprünglich tagtäglichen Zwecken dienten, daß sie Kis­ten waren (1977—78, 57, 84). In den Gräbern 2., 3., 4., 6., 7. und 11. kamen auf das Vorhandensein eines Sarges weisende Eisenbeschläge zum Vorschein, die neben der Verfärbung der Sargbretter an und für sich ein Beweis sind. Grabräube In Kajászó wurden die gesamten Gräber bereits in der Awarenzeit ausgeraubt. Die vergoldeten bzw. versilber­ten Bronzegegenstände hat man, nachdem man sich mit Biegen —Brechen überzeugt hat, daß sie aus Bronze sind, in das Grab zurückgeworfen: 2. Grab Halskette, 6. Grab, Gürtelzierden, 7. Grab, Riehmenendung. Es kann kein Zufall sein, daß das reichste Grab, das 3, schließlich nichts beinhaltete. Es kann angenommen werden, daß die Beila­gen in diesem Grab wahrhaftig wertvoll waren und die Räuber alles mitnahmen. Der Säbel des 4. Grabes wurde in kleine Stücke gebrochen, wahrscheinlich wegen der Edelmetallbedeckung. Die Räuber gruben auch hier genau auf die Grube, vom Leib nach oben, in einer engen Raubrgube. Sie wussten genau, was und wo sie zu suchen haben. Die Oberflächenspuren der Graber waren nocht gut sichtbar. Zur Zeit des Raubes hielten einige noch Särge, einige nicht. Der Raub wurde auf einmal durchgeführt, irgend­wann am Anfang des 8. Jahrhunderts, wahrscheinlich als Folge eines Völker wechseis von Kajászó. Zusammenfassung Die Zeit der Awarengräber von Kajászó kann anhand der Funde zwischen 670—720 datiert werden. Im Gräber­feld wurden die Gräber der älteren, die Siedlung und das Gräberfeld gründenden Generation und jene einer jünge­ren gefunden. Der Anfang der Beerdigungen hängt eng mit der um 670 vor sich gehenden neueren Völkerbewegung zusam­men. In der neuansiedelnden Bevölkerung erkannte Gyula László zuerst das Volk der Tótipuszta— Igar (László 1940, 147; 1941, 110—112; 1955, 256—258, 270—272, 283—293). Das diesbezügliche spärliche schirft­liche Material wurde von. S. Szádeczky neu ausge­wertet (1968, 84—87). In der Bearbeitung der archäolo­gischen Kriterien der neuen Gruppe haben J. Gy. Szabó (1968, 29—54), I. В ó n а (1970, 243—261 ; 1971a, 27—37) und Ё. Garam (1976, 129—135; 1978; 206—215; 1979) wichtige Arbeit geleistet. Im Gräberfeld können zwei Grabgruppen differenziert werden. Die bedeutendere Gruppe ist das 3. Grab und dessen Umgebung. Ich sehe im Toten des 3. Grabes den ersten Führer der die Siedlung und das Grabfeld gründeb­den Gemeinschaft, der in seinem sozialen Rang mit den Toten der Gräber von Dunapentele fast auf selber Höhe stand (Soziale Fragen: BONA 1971a, 34—35; Garam 1976, 132—133). Die Gräber 4—-6 bargen die beerdigten Familien der bewaffneten Begleiter des Führers von Kajászó. Die Gräber waren nach der Beerdigung, aber noch vor der vollständigen Vermorschung der Sargdeckel — als die Grabstellen noch gut sichtbar waren — ausgeraubt. Der Raub der Gräber konnte zur Zeit vollführt worden sein, als die führende Schicht (das Volk Kubers) aus dem Kar­patenbecken aussiedelte (Szádeczky 1968, 84—87; Bona 1970, 259) und eine neuer, innere Bewegung vor sich ging. Die Bevölkerung von Kajászó wurde, falls sie Kuber nicht folgte, einen anderen Ort übersiedelt. Ihre Gräber wurden wahrscheinlich von den neu angesidelten späten Awaren zwischen 700 und 720 ausgeraubt. Gy. Fülöp 328

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