Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 18. 1977/1978 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1980)

Tanulmányok – Abhandlungen - Gelencsér József: Az emberi élet nagy fordulóihoz kapcsolódó szokások Sárkeresztesen. – Wendepunkte des Menschenlebens in Sárkeresztes. p. 133–155.

In ärmeren Familien wurde die Verlobung dann gefeiert, wenn um die Hand des Mädchens angehal­ten wurde. Dieser Vorfall gab auch Gelegenheit zu Festessen und kleineren Vergnügungen, soweit es finanziell reichte. Nach der Verlobung ziemte es sich für die Verlobten nur mehr zusammen an Unterhaltungen teilzunehmen. Gewöhnlich wurde der Tag der Hoch­zeit bereits festgesetzt, weshalb sie ihre diesbezüg­liche Absicht bei den bürgerlichen und kirchlichen Behörden anmeldeten. Die Heiratsanzeige wurde dreimal vom Pastor verlautbart, damit ein eventu­elles Ehehindernis gleich zu Tage tritt. Eine Woche nach der Verlobung brachte der Bräutigam einen gewissen Strudel (mátkarétes) sei­ner Braut. Den Tag der Hochzeit bestimmten die Zweckmäß­igkeit und die kirchlichen Vorschriften. Im allgemei­nen wurde sie im Herbst, nach den Erntearbeiten, oder im Fasching abgehalten. Zu Beginn des Jahrhun­derts war es noch Mode, die Hochzeit am Donners­tag, seit den dreißiger Jahren jedoch am Samstag zu feiern. Die beträchtlichen Ausgaben fielen den Eltern schwer zu Lasten, sie gaben oft Summen über ihre Kräfte aus. Die Gäste wurden durch verwandte, bei der Hoch­zeit amtierende Burschen eingeladen. Diese Hoch­zeitsbitter gingen an gewissen festgesetzten Tagen von Haus zu Haus und trugen ihre Einladung in Versform vor. Ihr Amtszeichen war der mit Bänder und Tuch geschmückte Hochzeitsbitter —Stab. In früheren Zeiten wurden die Gäste zweimal eingeladen (einmal zum Haus des Bräutigams und einmal zu dem der Braut). Die Hochzeitsgäste beschenkten das Haus und brachten Geflügel oder sonstiges, zum Braten oder Kochen nötiges Material mit, in herkömmlicher Form eingepackt. In den letzten hundert Jahren haben sich die Geschenke sehr verändert. In den Tagen vor der Hochzeit begannen die Fami­lien des Bräutigams und der Braut separat die Vor­bereitungen. Einen besonders schönen Napfkuchen, der zuerst gebacken wurde, brachte der Bräutigam seiner Braut, die das Geschenk mit ähnlichem erwi­derte. Die Hochzeit wurde im allgemeinen um zwei oder drei Uhr nachmittags abgehalten; vorher versam­melten sich die Gäste beim hochzeitlichen Haus. Es wurden gleich einfache Speisen aufgetragen. Inzwischen beschenkten die Hoczheitsbitter den Pastor, den Notar, eventuell auch den Lehrer mit einer Flasche Wein und Kuchen. Sobald sie heim­kehrten, setzte sich der Zug in Bewegung vom Haus des Bräutigams zum Haus der Braut. Die Hochzeit­sleute wurden beim Brauthaus vom Trauzeugen hereingeladen. Es war die höchste Ehre Trauzeuge zu sein (gewöhnlich war es derselbe Verwandte, der um die Hand des Mädchens angehalten hatte). Seitens der Braut wurden die Gäste vom Trauzeugen der Braut empfangen. Erst jetzt wurde damit begonnen, die Braut anzu­kleiden, da es nun sicher war, daß sie abgeholt wur­de. Bis 1924 trug sie ein dunkles Kleid, seither ein weißes ; am Kopf trug sie bis zu den dreißger Jahren nur einen Kranz mit Blumenanhängsel (lóggós ko­szorú) ; erst nachher begann man Schleier zu tragen. Sie hatte Knopf schuhe, später Schnürschuhe an. Der Bräutigam trug zu Beginn des Jahrhunderts ein weißes Hemd, Stiefel und ein dunkelblaues, verschnürtes Tuchkleid; letzteres war später aus Stoff. An der Brust war ein Mirtenstauß mit Band angebracht. Während sich die Braut fertig machte, tanzten die Hochzeitsgäste. Angekleidet, schenkte die Braut dem Trauzeugen ein Taschentuch und verabschiedete sich von ihren Eltern. Die in Versform gefaßten Abschi­edsworte sagte statt ihr der Brautführer. Zur bürgerlichen und kirchlichen Trauung zogen die Hochzeitsleute in festgesetzter Ordnung. Diese Ordnung änderte sich mit der Zeit beträchtlich. Die Braut wurde von mit hellen Kleidern angetanen Kranz Jungfern begleitet, deren Zahl mit jener der Jungfernführer übereinstimmte. In früheren Zeiten tanzte man nach der kirchlichen Trauung im Hof der Kirche. Am Rückweg von der Kirche zum bräutlichen Haus wurde ein anderer Weg eingeschlagen als jener, auf dem man hingegangen war. Daheim verabschie­dete man sich wieder und der Bräutigam bedankte sich bei den Eltern der Braut, daß sie sie erzogen hatten. Zum Haus des Bräutigams gingen nur seine eigenen Hochzeitsgäste, sie führten aber die Braut mit sich, die — nachdem ihr Brautführer die Beg­rüßung hergesagt hatte, — in Versen ihren Schwie­gereltern vortrug, weshalb sie gekommen war. Die Hochzeitsgäste wurden mit gedecktem Tisch empfangen. Auf der einen Seite des Tisches saßen die Männer, auf der anderen die Frauen, in der Mitte das Brautpaar, um sie herum die bei der Hochzeit Amtierenden, ausgenommen die Hochzeitsführer. Diese hatten nämlich beim Servieren der Speisen zu tun und setzten jedes Gericht mit einem humorvol­len, oft derben Vers auf den Tisch. Die bäuerliche Wirtschaft sorgte für das Zubehör Speisen und das Getränk war fast ausschließlich Wein. Das langge­zogene Nachtmahl bot Gelegenheit zu verschiedenen Scherzen, deren Zielpunkte das junge Paar oder die Amtsträger der Hochzeit waren. Die Köchinnen trach­teten, unter Wehklagen wegen ihren verbrannten Händen, etwas Geld (kásapénz) aus den Gästen herauszuholen. Nach dem Nachtmahl bat der Braut­führer die Braut über den Tisch zum Tanz und nach­dem die Tische und Stühle weggeräumt waren, wurde bis Mitternacht getanzt. Die älteren Leute plauderten oder sangen im Nebenraum. In der Nähe wohnende Zigeunerkapellen dienten mit Musik. Gegen Mitternacht zog die Braut ihr Kleid der jungen Frau an, präsentierte einen Napfkuchen und tanzte den Brauttanz (menyasszonytánc). Der Braut­führer lenkte die Aufmerksamkeit mit in Verse gefaßten Worten auf die Spenden. Wer immer eine Geldsumme niederlegte, durfte mit der Braut eine 148

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