Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 18. 1977/1978 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1980)
Tanulmányok – Abhandlungen - Kiss Attila: Germanische Funde aus Szabadbattyán aus dem 5. Jahrhundert. p. 105–132.
men authentischen archäologischen Fundes sehr problemetisch zwischen der etnischen Zugehörigkeit des Erzeuger (Spenders?) und des Eingentümers (eventuell mehreren?) eine genau Distinktion zu machen. Diese theoretischen Möglichkeiten bieten schon an und für sich einen weiteren Raum für die Interpretation des Fundes vom ethnischen Standpunkt, als der unbestimmte Fundort und die unbestimmten Fundzusammenhänge. Die Interpretationsmöglichkeiten (S. z. B. A r n t z — Z e i s s : ,,ein (quadisches?) Geschenk an einen Ostgotenfürsten — wofern nicht ein Quade in jede Gegend gelangt ist. . . " 1939, 359) wachsen über die Grenzen der wissenschaftlichen Umgrenzungsmethode. Mit anderen Worten, die Sprache der Inschrift der Schnalle bringt uns in der Bestimmung der ethnischen Zugehörigkeit der Eigentümer des Fundensembles in kleinster Weise näher. Das gilt auch für den Fall, wenn in der Zukunft die etnische Zugehörigkeit der Eigentümer des Fundensembles eventuell bestimmt werden könnte und das mit der Sprache der Inschrift übereinstimmen wurde, aber auch für den Fall, wenn der ethnische Kreis des Volkes des Gräberfeldes mit der Inschriftssprache Die sechs Runen auf der Rückseite der Schnalle sind nicht Sehr Sorgfältig geritzt, doch ist ihr runischer Charakter mit Ausnahme des letzten Zeichens gesichert. In Transliteration lautet die rechtsläufige Inschrift : m a r n S d. Die Besonderheiten der Runen 1—5 werden von Krause und Arntz ausführlich beschrieben (KRAUSE 1966, №. 166, 310 — mit der dem Fundort vorangestellten Editionsnummer dieses Werkes wird auf weitere Inschriften verwiesen; ARNTZ — ZEISS 1939, Nr. 32, 355—359). Das letzte Zeichen hat die Form einer um 45° nach rechts gedrehten und in die Breite gezogenen Rune Cx] , deren linker Abschluß zwei zusätzliche stumpfwinklige, in Richtung auf den gegenüberliegenden Teil abgehende Nebenzweige aufweist. Krause (1966, 310) hält es nicht für ausgeschloßen, „daß es sich. . . um ein ausserrunisches Sinnbild unbekannter Herkunft handelt." Es ist jedoch die Entscheidung über dieses Zeichen letzten Endes davon abhängig, welche der beiden hauptsächlich versuchten Interpretationen man bevorzugt. Für ein Runenzeichen scheint folgendes zu Sprechen: 1. Die wenig Sorgsame Ritzung der übrigen Runen. 2. Die dichte Aufeinanderfolge der beiden letzten Zeichen nach einem deutlichen Abstand von den ersten vier. 3. Die auch auf der Bronzekapsel von 157 Schretzheim vorkommende Folge s D. (Zur Doppellesung des s in diesem Fall vgl. ARNTZ— ZEISS 1939, 339; Von Krause (1966, 299) wird der Zusammenhang zwischen Szabadbattyán und Schretzheim als unsicher betrachtet.) 4. Die Möglichkeit, daß die als „Widerhaken" (KRAUSE 1966, 310) oder als ,,Fahne" (ARNTZ — ZEISS 1939, 358) bezeichneten nicht übereinstimmt bzw. wenn zwischen den beiden ein Widerspruch besteht. 4. Zusammenfassung der etnischen Fragen Zusammenfassend kann nur gesagt werden, daß die Verbindung des Fundes aus dem 5. Jahrhundert von Szabadbattyán mit der ethnischen Zugehörigkeit kann a vif beruhigende Weise nicht durchgeführt werden. Sollten alle Funde bei der Gelegenheit der Bahnarbeiten von 1909 aus den Gräber desselben Gräberfeldes zum Vorschein gelangt sein, dann könnte das Gräberfeld wahrscheinlich in den Nachlass der Ostgoten eingereiht werden. Diese Möglichkeit erlaubt auch die südgermanische Sprache der Inschrift der Schnalle. Nachdem aber die Fundumstände unsicher sind, ein wahrscheinlich bedeutender Teil des Fundes verschwunden ist und nachdem die Bestimmung des ostgotischen Denkmalmaterials erst bei den Versuchen hält (Kiss 1979), bleibt die Verknüpfung der Funde von Szabadbattyán aus dem 5. Jahrhundert zu den Ostgoten nur eine wissenschaftlich nicht beweisbare Hypothese. A. Kiss Abstriche vielleicht auf eine ältere rechteckige Form der D-Rune wie bei dem Lanzenblatt von 33 Kowel, dort freilich ohne Ausfüllung des Innenraumes, verweisen. Eine Transkription würde zugleich auch eine Deutung implizieren. Zuletz hat Krause (1966, 311) noch einmal die beiden zumeist vertretenen Interpretationen angeführt : 1. MARINGS (mit kurzem A), dem ein Sinnbildzeichen (ARNTZ — ZEISS 1939, 359: „ein symbolisches Zeichen") folgen würde. Es dürfte sich wegen des auslautenden -s um eine gotische Namenform (<* MARHINGS) handeln, eine Kurzform zum Namenthema *MARHA- „Pferd" (Belege bei FÖRSTEMANN 1900 2 , 1094). Krause weist auf die Problematik des D-Schwundes hin. Bei dieser Deutung wird wohl das letzte Zeichen deswegen als ausserrunisch betrachtet, weil eine einzelstehende D-Rune vom gotischen Standpunkt aus nicht zu einer Präteritalform des Verbums „tun, machen" führt. 2. MÄRING (mit langem A) s D. Die beiden Einzelrunen gelten dabei als Abkürzungen (zur Frage der Abkürzungen in Runeninschriften vgl. DüvEb 1974, 150) für S(EGUN) D(EDA) „machte den Segen", vgl. die Bronzekapsel von 157 Schretzheim und das Wort SEGUN auf der in Ungarn gefundenen Bügelfibel В von 166 Bezenye. MÄRING, eine Kurzform zum Adjektiv MÄRI- „berühmt", stellt wegen des langen Ä einen südgermanischen Namen dar, der in einem Verzeichnis vereidigter Langobarden belegt ist. (Monumenta Germaniae historica Leges II, 1, 377; FÖRSTEMANN 1900 2 , 1103) Unklar ist die Bedeutung der Formel SEGUN DEDA. Arntz — (ARNTZ — ZEISS Appendix a ZUR INSCHRIFT AUF DER SCHNALLE VON SZABADBATTYÁN 8 Alba Regia 113