Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 17. 1976 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1978)

Kunst und Mythologie der Landnehmenden Ungarn - Fodor István: Einige Beitrge zur Entfaltung der ungarischen Kunst der Landnahmezeit. p. 65–73.

KRICKA — FETTICH 1973, Abb. 9. Dieses Motiv ge­hört zu den charakteristischen Merkmalen der sogdi­schen Kunst: MARSAK 1971, 42. Es ist anzunehmen, daß auch die Zusammenfügung der Palmetten in ein Netzwerk keine islamische Erfindung ist (LÁSZLÓ 1970, 72), sondern bereits in der früheren iranischen Kunst allgemein verbreitet war (Lelekov 1976, 129). Dieses Motiv kommt in Sogdiana — wenn auch in einer etwas veränderten Form — bereits an den bekannten Wandfresken von Pendjikent vor (Abb. 1; Voronina 1959, 97, Abb. 7). ungarischen Vornehmen nieder. Der damalige wirt­schaftliche und gesellschaftliche Entwicklungsstand der Ungarn ermöglichte es, die fremden Meister zu empfangen. Die im Don-Gebiet und am nördlichen Ufer des Schwarzen Meeres ansässigen Altungarn wechselten ihre nomadische Lebensweise, — beson­ders durch den Einfluß der Bevölkerung der Salto­woer Kultur — und gingen die früher nomadisieren­den Hirten zur Landwirtschaft mit festen Wohnsitzen über. In der Gesellschaftsordnung veränderte sich die Beziehung der Vornehmen zu den Knechten, über die Macht der Stammes- und Sippenhäuptlinge erhob sich langsam jene des Fürsten, der anfänglich sicher­lich Vasall der Chasaren, später ihr Verbündeter war (vergl. DAI, cap. 38). Nach chasarischen Muster und Einfluß kam das doppelte Fürstentum der Un­garn zustande, welches auch noch zur Zeit der Land­nahme bestand (GYÖRFFY 1959, 127 —160 ; Czeglédy 1975; FODOR 1977, 27-30). Der sich entwickelnde Obiges will natürlich nicht bedeuten, daß die Wir­kung der sogdischen Kunst eine ausschließliche war, da ja — wie unsere Forschung dies seit langem erkannt hat — die Kunst aller die Ungarn umgebenden Völker stark auf sie eingewirkt hat. Die sogdische Kunst erachten wir unter diesen als die bedeutendste. Dieser künstlerische Einfluß mag auf zwei Wegen zu den Ungarn gelangt sein: offenbar wan­derte eine bedeutende Anzahl der Goldschmiede aus von den Arabern unterdrückten Sogdiana aus. Sicher­lich ließen sich viele Meister an den Höfen der fürstliche Hofstaat, die reichen Stammeshäupter waren in der Lage und es bestand das Bedürfnis, die in der Kunst der mächtigen Nachbarn bewanderten fremden Meister aufzunehmen, deren Werke im Han­del und als Kriegsbeute in den Besitz der ungarischen Vornehmen gelangt waren. Den fremden Meistern fiel es zu, ähnliche Stücke herzustellen und diese Kunst auch den ungarischen Goldschmieden beizubringen. Der Handel war unzweifelhaft der zweite Weg, auf dem die fremde Kunst den Altungarn zuströmte. Aus den Quellen ist die Liebe zum Prunk der unga­rischen Vornehmen bekannt (GYÖRFFY 1975, 89). Es wurden natürlich nicht bloß Goldschmiedearbeiten eingeführt, sondern in erster Linie auch Stoffe. Diese strömten über den berühmten „Seidenweg", über den nördlichen Kaukasus und das Chasarische Reich den ungarischen Gebieten zu. Es ist seit langem bekannt, welch großen Einfluß diese Stoffe auf die ungarische Goldschmiedekunst ausübten. Zum Beispiel sind auf Abb. 1 : Das Netzwerk der Wandfresken von Pendjikent (nach V. D. Voronina). 5* 67

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