Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 17. 1976 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1978)

Forschungsfragen der Steinskulptur der Arpadenzeit in Ungarn - Horvat, A.: Über die Steinskulptur der Arpadenzeit in Kontinentalkroatien. p. 173–183.

В. aus Djakovo ins Archäologische Museum in Za­greb ein grob gemeisseltes Kapitell mit geflügelten Drachen mit drei Klauen an den Füssen und langen Schwänzen; sie haben schlangenähnliche Köpfe auf langen Hälsen, welche sich umschlingen (Taf. V. 3) (Brunsmid 1912, 143, Nr. 820)( 13 ). Ein verwandtes ikonographisches Motiv finden wir in Slowenien auf dem Marienrelief aus der Krakaukapelle in Ljubljana, im Übergangsstil gemeisselt (um 1260), im benedik­tmischen Gornji Grad bei Slovenjgradec (Mitte des 13. Jahrhunderts (CEVC 1963, 68-70; ZADNIKAR 1959, 56-60; Cevc 1967; VI, Abb. 2), ferner in Öster­reich unter dem Marienrelief im Tympanon der go­tischen Leechkirche (um 1280) der Deutschordens­ritter in Graz (CEVC 1963, 70; KOHLBACH 1956, 56 — 58, Abb. 11). Drachen mit verschlungenen Häl­sen finden wir auch an den bedeutendsten Denkmä­lern der frühen Gotik in Nordkroatien, in der Kapelle des Hl. Stephan und in der Zagreber Kathedrale; in der letzteren finden wir sie auch am Schlussstein der Kapelle des Hl. Ladislaus. In der Kapelle des Hl. Stephan Erzmärtyrer wird dieses westliche Motiv gegen die Mitte des 13. Jahrhunderts von Blättern begleitet (Szabó 1929, 70; Deanovic 1964, 74) (Taf. V. 4). In derselben Kapelle finden wir an Bauskulp­turen noch drei Kapitelle mit heimischer Flora (Taf. V. 5), und zwei Schlusssteine mit figuralem Dekor. Auf einem befindet sich der fein gemeisselte (beschä­digte) Kopf eines jugendlichen Maskerons von antiker Schönheit, auf dem anderen ein plastisch abgerunde­ter Löwe, welcher über seinen totgeborenen Jungen brüllt. Die Szene, welche den Auferstandenen Heiland symbolisiert, wird von einem Kranz von fein bearbei­teten Eichenblättern gerahmt (Taf. VI. 1) und gehört zu den besten frühgotischen Skulpturen in Nordkroatien (Deanovic 1964, 72-77, Abb. 21). Die Kapelle des Hl. Stephan befindet sich im Verband des Erzbischöflichen Palastes in Zagreb. Es wird an­genommen, dass nach dem Einbruch der Mongolen in Kroatien (1242), welche die (zweite) Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert schwer beachädigten, ein Bauwerk aufgeführt werden musste, welches provi­sorisch als Domkirche fungieren sollte. Man nimmt an, dass Bischof Stephan IL (1225 — 1247) zu diesem Zweck die Kapelle des Hl. Stephan erbauen Hess, welche zwischen die Strebepfeiler der beschädigten Kathedrale eingezwängt ist. (In den Grundmauern wurde ein Kapitell vom Ende des 11. Jahrhunderts gefunden Abb. 1). Die schweren Verwüstungen der Mongolen machten eine schnelle Erneuerung notwen­dig, so dass Zagreb eine grosse Baustelle wurde, wo Bauskulptur von hoher Qualität entstanden ist welche mit Mitteleuropa verbunden ist. Der Erneuerer der Kathedrale war der Zagreber Bischof Timotheus (1263-1287), Bischof gegen den Willen König Bela's IV., da er nicht von vornehmem sondern von gerin­(13) Maße: 32 X 54 X 34 cm. Die Datierung ist hier 13. Jh. gern Stande war (Buturac 1944, 26—27). Obwohl bei der Restaurierung der Kathedrale (1880 —1902) vieles aus ihr entfernt wurde, blieb doch in den Teilen aus der Zeit des Bischofs Timotheus, besonders in der Ladislauskapelle und in der anschliessenden Sakristei, Bauskulptur von edler Eleganz erhalten. Dazu gehö­ren gotische Schlusssteine in der Sakristei mit dem Relief des Agnus Dei mit Nimbus und flatternder Kreuzfahne (Taf. VI. 2) und mit naturalistischem, gut gemeisselten Weinlaub und Trauben (Szabó 1929, 71; Deanovic 1964, 79) (Taf. VI. 3). Beide Motive sind Christussymbole; das Lamm mit dem Kreuze und die Weinrebe, nach seinen Worten: ich bin der Weinstock und ihr die Reben. Die einheimische Flora, welche unter französischem Einfluss nach Mitteleuropa eindrang, z. B. in die Architektur der Zisterzienser in Böhmen in der 2 Hälfte des 13. Jhs. im Ort Vyssi Brod (KUTAL 1972, Abb. 27), oder inmitten von Transsylvanien in Gerend (Luncani) (Entz 1968, 33-34, Abb. 32), fand gleichzeitig auch den Weg nach Nordkroatien. Diese Werke, bei denen der Sinn für die Natur betont ist, wurden nicht nur von geschulten Meistern ausge­führt, wie z. B. in der Kapelle des Hl. Stephan und in der Kathedrale in Zagreb, sondern mit weniger Ge­schick auch von Meistern in den Dorfkirchen Slawo­niens. Von solcher Bearbeitung sind z. B. in der Kirche des Hl. Demetrius in Drenovac bei Slavonska Pozega einige Konsolen, deren Kapitelle mit Blättern einheimischer Pflanzen auf hohen Stengeln ge­schmückt sind (Taf. VI. 4). Man kann diese Art der Bearbeitung vegetabiler Dekoration mit der Anord­nung von Blättern in der Matthiaskirche in Buda vergleichen, wobei man den starken Einfluss der Zisterzienser sehen kann (Z. Horvat-Mirnik 1977, 136; ENTZ 1965, Abb. 27 - cca. 1250-70). Die Rustifizierung einer solchen vegetabilen Dekoration findet man z. B. bei dem derb gemeisselten Blattwerk der niedrigen Kapitelle der Franziskanerkirche in Velika bei Slavonska Pozega (Z. Horvat-Mirnik 1977, 140, Abb. 57-58; 149). Alle Denkmäler, von welchen hier die Rede war, sind Bestandteile der Architektur. Sie geben nur einen teilweisen Einblick in die Entwicklung der Skulptur dieser Zeit, da sehr vieles zugrundegegangen ist und nur ein Drittel dieser Denkmäler sich heute noch in situ befindet. Es existierten auch verschiedene andere Denkmäler (KiJKULJEVié 1891, 323; TKALÖIC 1885, 62 — 63, 95)( 14 ), erhalten ist jedoch nur die Grabplatte des Radoslav de Gara, Sohnes von Krestonja, vom Ende des 13. Jhs. in der Kapelle des Hl. Martin in Zagreb. Sie ist mit einem Adelswappen geschmückt (14) Unter den Grabmälern befand sich auch das Epi­taph Herzog Kolomans, des jüngeren Bruders von Bela IV, welcher in der Schlacht gegen die Mongolen verwundet wurde und sich nach Öazma zurückzog, wo er starb und begraben wurde (KUKUL JE vi с 1891, 30). 176

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