Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 16. 1975 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1978)
Közlemények – Mitteilungen - Lukács László: Népi építkezés a Velencei-hegység szőlőiben. – Volksbauten in den Weingarten des Velencer Gebierges. p. 299–343.
Wand konnte in einem Zuge hochgezogen werden, so wurde die nötige Höhe in ca. einer Woche erreicht. In den Dörfern des Velencer Sees wurden die Tonziegel am Ufer gewellert. Nahe dem Wasser wurde der Boden ebenso aufgegraben wie bei der Lehmmauer, und ebenso begossen. Dann wurde Spelze darauf gestreut und mit den Füßen eingestampft. Diese Mischung wurde dann in hölzerne Mulden gepreßt. Zwei Tage später wurden die Tonziegel auf die Kante gestellt, um rascher zu trocknen. Nach fünf Tagen wurden je 50 Stück in dreieckige Stapel gehäuft. Das Ziegelschlagen war nicht das Amt der Zigeuner, Sondern das der armen Bauern des Dorfes. Die Tonziegel dienten hauäptschlich zur Herstellung der Giebelmauer von Preßhäusern mit Lehm- oder Wellerwänden. Die Giebelmauer der alten Preßhäuser war gewöhnlich aus lehmgedeckten Weidenruten, seltener aus Brettern gefertigt. Das für den Dachstuhl benötigte Holzmaterial konnten die Bauern nicht mehr an Ort und Stelle finden. Das Velencer Gebirge war im Mittelalter mit Wäldern bedeckt. Auf der zur Zeit von Josef IL hergestellten Landkarte Sind Waldungen nur mehr an den Bergspitzen zu finden, der Rest wurde ausgerodet. Die noch verbliebenen Wälder waren im Besitz des Domkapitels von Székesfehérvár und der Familie Cziráky von Lovasberény. Dadurch erklärt sich, daß die Bewohner der Dörfer am Südhang des Gebirges ebenso auf das Bauholz der Nordwestkarpaten angewiesen waren, wie die Bewohner des unbewaldeten Mezőföld. Das Holz wurde von den slovakischen Flößen auf der Vág, dann auf der Donau bis Adony geschwemmt. Im Marktflecken Adony kam ein großes Holzlager zustande, das auch in einem geografischen Werk aus dem 19. Jahrhundert erwähnt wird. Aus Adony wurde das vom Hochland stammende Tannenholz für die Bauten mit Leiterwagen in die Dörfer befördert. Am Weinberg von Pázmánd habe ich noch Preßhäuser mit scherenförmiger Dachfette gefunden. Bei der Dachkonstruktion dieser Preßhäuser wurde in den rund um die Wände laufenden Sohlbaum, bei den Giebelmauern je eine Schere angebracht. Die mit Ilolznägeln befestigten Scheren stützten den Binder oder Kehlbalken. Bei langgestreckten Bauten wurde je eine Schere in 4 bis 5 m Entfernung aufgestellt. Heutzutage haben die meisten Preßhäuser eine Sparrendach-Konstruktion, die Sich meistens mit einem Satteldach, seltener mit einem Walmdach paart. (Taf. 1,1 ; Taf. XXIV, 1). Eine häufige Form ist das Satteldach mit Schwebesparren. Die Sparren dieser Dächer sind nicht an ihrem unteren Ende, sondern 50 bis 60 cm höher, durch einen keilförmigen Einschnitt an die Dachsohwelle befestigt. Dabei schützt die auf die 50 bis 60 cm langen Sparren-Enden gestützte Verschalung gut die W 7 ände. Der Bau des Daches begann mit dem Aufsetzen der Dachschwelle. Die Dachschwelle liegt auf der Wandmitte, ihr Ende ragt manchmal einige cm aus der Stirnwand heraus. (Taf. XIV ,2). Auch wenigstens drei Balken mußten an denPreßhäusern vorhanden sein, die an die Dachschwelle verzapft waren. Diese drei Balken halten die Wände zusammen, damit sie sich nicht verziehen und das Dach, damit es sich nicht verschiebt. Als zweiter Gang wurden die Sparren aufgelegt. Die Entfernung der einzelnen Sparren-Paare ist nicht einheitlich : an den alten Preßhäusern bewegt sie sich zwischen 0,8 bis 1,5 m. Die Sparren-Paare wurden an der Dachschwelle verzapft und angenagelt, im 19. Jahrhundert noch mit Ilolznägeln. Die Sparren-Paare wurden oben mit dem Hahnenbalken zusammengefaßt. Auf die so aufgelegten Sparren wurden die Latten in einer Entfernung von ca. 60 cm voneinander angebracht. Im vorigen Jahrhundert wurden die Latten noch mit 4 bis 5 mm dicken Weidenruten an die Sparren gebunden. Auch zum Anbinden des Rohres an die Latten wurden anstatt Draht Weidenruten benützt. Dem AufSetzen des Dachstuhles folgte das Dachdecken. Die alten Wohnhäuser, Nebengebäude, Kelterhäuser wurden in den Dörfern immer mit Rohr bedeckt, da es viel billiger als das Schilfdach war. Im sumpfigen Becken des Velencer Sees gedeiht das Rohr recht gut. Ein großer Teil des Sees ist mit Rohr bewachsen (9,9 km 2 ), bloß zwei Drittel (16 km 2 ) sind reine Wasserfläche. Teilweise deckt es zusammenhängende Wassergebiete, wie zwischen Dinnyés und Pákozd, teilweise bildet es Inseln oder wächst am Ufer. Dieses große Rohrdistiikt gehörte territoriálisé h zum Gebiet von Pákozd, Sukcró, Velence und Gárdony, eigentumsrechtlich zu den Großgütern und zum Gemeindeland. Die Rohrernte brachte jeden Winter ein beträchtliches Einkommen den Einwohnern der vier Dörfer, deshalb ging das Wort in den anderen Dörfern des Kcmitats Fejér, daß hier zweimal geerntet wird. Die Rohrernte konnte begonnen werden, wenn der See stark einfror. Es wurde mit zweierlei Handwerkzeugen gearbeitet: mit der Schiebsense und der gyalászka. Die Schiebsense besteht aus einer Stahlklinge, einem eisernen Rahmen und zwei hölzernen Griffen. Gyalászka nannte man ein kleineres, einfacheres, aus einer alten Sensenklinge hergestelltes Werkzeug. Bei der Ernte gebrauchte man Eissporen diese Hufeisen wurden beim Benützen der SchiebsenSe und beim Hinausbefördern des Rohres vom Eis, auf das Schuhzeug gebunden. Das am Eisspiegel in Garben gebundene Rohr wurde mit Rodelschlitten auf das Ufer gezogen und dort in kegelförmige Depots aufgestellt. Das Rohr wurde früher nicht nur zur Dachdeckung, sondern auch zum Heizen benützt. Das ,,Urbárium" von Velence aus 1768 hebt das letztere hervor: ,,Ezen helységnek semminemű beneficiuma nincsen a fábul, mivel erdeje nincsen, hanem valamely kevés Nádlása vagyon; de hogy kinek kinek mennyi jusson ezt spécifiée deklarálni nem lehet, hanem aki jobban iparkodik, harminc, negyven vagy ötven kéve tűzrevalót verhet, és azt is harmadábul, a javát mind azon által mindenkor az Uraság a maga számára Szokta veretni és usualni". (Dieses Dorf benefiziert nicht vom Holz, weil es keinen Wald hat, es hat bloß etwas Rohrgebiet, es kann jedoch nicht spezifisch deklariert werden, wieviel Anteil ein jeder haben soll, sondern wer sich bemüht, kann dreißig, vierzig oder fünfzig Garben Heizmaterial ernten, auch das im Dritteil, das Beste wird jedoch vom Gutsherrn für seinen eigenen Gebrauch benützt.) Vor dem Beginn der Rohrdeckung verfertigte der Meister ein, der Länge des Gebäudes entsprechendes Gestell aus Seitenstangen. Die Stangen verband er mit Strängen. An den beiden Enden des Daches befestigte er die ,,toromba", dies sind an die Dachsparren befestigte Rohrgarben, welche die Kante des Daches schützten. An die ,,toromba" band er als Zierde, stufenweise Rohrbüschel, „gica". Dann wurde die erste Schichte Rohr auf die Latten ausgebreitet, mit einer Seitenstange fest hingepreßt und mit dem Schlegel aufgeschlagen. Die aufgeschlagene Rohrschichte band er mittels Abschnürer aus Flieder, Haselnuß oder Holunder an die Latten. Ebenso wurden die nächsten Schichten angebracht. Das Ende der letzten Schichte ragte ungefähr einen Meter über die Dachkante. Davon drehte er je eine Garbe Rohr ineinander und bog sie auf die andere Seite des Daches. Hiernach befestigte er an den beiden Enden des Grates je eine kurze Rohrgarbe. Nachdem dieser ,,Saum" fertig war, wurden auf dem Grat, an die oberen Latten, mit Draht Rohrbündel befestigt. Den Draht zcg der Meister mittels dem Spieß durch das Rohrdach. Beim Auflegen des Saumes gebrauchte er einen krummen Spieß. Der Spieß war früher aus Holz, neuerdings wird er aus Eisen verfertigt. Beim Säumen stand der Meister nicht auf dem rutschigen Rohrdach, sondern auf einem Gangbord. Das ist eine zweistufige Leiter, deren Eisenhacken in das Rohrdach gesteckt wurden. Die bei der Rohrdeckung gebrauchten Werkzeuge heißen in den Dörfern beim Velencer See (Pákozd, Sukoró, Velence) einheitlich wie folgt : nádazó sulyok, nádazó kefe, nádazó cuca, járómacska. Mit der Bürste wird das Rohrdach vor dem Säumen geglättet. ,,Sulyok" heißt in Pázmánd ,,stoppoló". In der deutschen Terminologie von Nadap heißen die Werkzeuge : stósz, pest, spisz, rohr-kacc. 313