Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 16. 1975 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1978)

Közlemények – Mitteilungen - Bóna István: A kálózi koracsászárkori sírok revíziója. – Die Revision der frühkaiserzeitlichen Grber von Kálóz. p. 269–280.

Nägeln Abstand nehmen würden, könnten die Nieten von Kálóz auch dann keine Teile der Dienstkleidung sein. Die papierdünnen Plattenköpfe hätten nur mit Blei-oder star­ker Klebemasse-Ausfüllung auf Leder applizierbar ge­wesen sein, — so etwas war aber niemals der Fall. Die aufmerksame Beobachtung der Grabsteindarstellungen führt übrigens unwiderruflich zur Konklusion, daß die Metallverzierungen des balteus und cingulums massive Güße waren, welche mit Nieten und sicherlich mit Unter­lagen an den Riemen befestigt wurden. An zwei Parade­gürteln des Silberschatzes von Tekija (Transdierna) aus dem 1. Jahrhundert sind Agraffen, die Gürtelverzierungen zu sehen. Auf dem Hängeschurz der beiden Gürtel weisen 2 bzw. 8 Riemenenden hin, von den die herunterhängen­den Lederriemen schmückenden Scheiben sind 48 Stück erhalten. Alle sind gegossen und mit starken Nägeln angefestigt( 104­105 ). In der Kenntnis der aus der Prämisse geborenen Konk­lusion ist es nicht verwunderlich, dass die neue Bearbei­tung bei der Datierung der Menschenkopf-Scheiben von Kálóz die Wagengrabfunde der Jahre 1902 und 1930 nicht beachtet. Noch überraschender ist es, daß auch die Darstellung von Kálóz außer Acht gelassen wurden. In der Datierung wird das Entstehen bzw. die Aufhebung der Militärlager als maßgeblich betrachtet^ 08-111 ), z.B. wird die zu den aus Kálóz stammenden technisch und form nahestehende Menschenkopf-Niete aus Szőny (Brigetio) auf die 1.—2. Jahrhundertwende datiert, nach­dem die legio zu diesem Zeitpunkt in Brigetio auftaucht. Das Exemplar aus Siscia wird hingegen vor das Jahr 43 datiert, nachdem die legio in diesem Jahr von dort abzog. Dies ist jedoch kein archäologisch gangbarer Weg. Auf der Scheibe aus Siscia sieht G. Ulbert — mit jedem Recht — eine flavische Kaiserdarstellung: er erkennt entweder VespasianuS, aber noch eher Titus in dem Bildnis. Die verwandten Scheibenzierden von Besançon, deren Datierung auf das 1. Jahrhundert fällt, können an sich ebenfalls nicht ausschlaggebend in der Datierung auf das 1. Jahrhundert der Exemplare von Kálóz sein. Wenn es überhaupt um Kaiserdarstellungen handelt (was vom gegenwärtigen Verfasser inbezug der Scheiben von Kálóz nur mit Zweifel angenommen wird), So käme aus dem 1. Jahrhundert einzig Otho in Frage, nachdem ein Teil der Männerköpfe von rundlichem Kopf und gebo­gener Nase wahrlich an seine Münzen erinnert (Abb. 4). Für andere, — unserer Meinung nach besser, genauer gepreßten Köpfe, ist der lange Kopf und Gesicht mit „klassisch" gerader NaSe charakteristisch. Der Typ eines antiken Gottes, Apollon oder eventuell der bartlose Dio­nysos, — doch ist die diesbezügliche Untersuchung nicht meine Aufgabe (Abb. 5). Obwohl an den bisherigen pannonischen einheimischen Prunkwagen keine gepreßte Nietverzierung gefunden wurde, kommt diese in bulgarischen thrakisch-römischen Wagengräbern mehrmals vor. In Bresowo z.B. wurde das Zeug mit Scheiben geschmückt, deren Verzierungen Menschenkopf-Nieten waren. Laut der Publikation sind die nach links blickenden bartigen Männergesichter Dionysos-Köpfe, eine Möglichkeit, die vom Standpunkt der Darstellung aus Kálóz gar nicht ausgeschlossen ist (U9-124\ Der, von den Darstellungen des wohlbekannten prunk­vollen Lehnstuhl (cathedra) der Era visker-Grabsteine nimmt seinen Platz im hinteren Teil des flachen Wagens ein( 116 ). Laut Beobachtung des Auffinders, was plausibel scheint, waren die Menschenkopf-Nieten von Kálóz die „Polsternägel" solcher cathedra. Zusammenfassend: Die 1902, 1927 und 1930 am Sárvíz gelegenen Kálóz zum Vorschein gelangten Pferdewagen, —Menschen- und Pferde-Bestattungen gehören zusammen, sind Gräber ein und derselben einheimischen Grabstätte. In den Gräbern wurden die Vertreter der landbesitzenden Aristokraten der Era visker beerdet. In einer Art und Weise wie das nach den neueren Funden in Pannonién nicht mehr ungewöhnlich ist: bewaffnet. Die genauere Datierung der Gräber wird nur nach der Veröffent­lichung des Wagengrabes Nr. 1 möglich sein, die bishe­rigen Angaben sprechen nur von „üblichen" Datierungen: Ende des 1. bzw. Anfang des 2. Jahrhunderts. Zwischen den Grabfunden befinden sich frühere und spätere Stücke. Aufgrund der mit Menschenantlitzen geschmückten Nagelköpfen scheint der Wagen bzw. Lehnstuhl Nr. 2. als einer der frühesten Fund zu sein. Es wurde wahrscheinlich im lezten Drittel des 1. Jahrhunderts verfertigt, kam jedoch erst nach längerem Gebrauch ins Grab. /. Hóna 280

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