Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 16. 1975 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1978)

Tanulmányok – Abhandlungen - Bóna István: Arpadenzeitliche Kirche und Kirchhof im südlichen Stadtgebiet von Dunaújváros. – Árpád-kori templom és temető Dunaújváros déli határában. p. 99–157.

maliger Leiter der Ausgrabungen selber nicht er­wähnt, als er sich mit der ausschließlichen Datierung auf das 11. Jahrhundert der Haarringe auseinan­dersetzt. Die Gegenansichten und Gegenbeweise fehlten je­doch nicht. K. Szabó, die jahrzehntelange Beo­bachtungen von E. К a d a, L. Papp und eige­ner hat wie folgt zusammengefaßt: „Die Haarrin­gentracht von der Landnahme bis zum Ende des 14. Jahrhunderts lebt". „Das Material der Haarringe ist Kupfer, Bronze oder Silber, seltener Gold. Die gol­denen Haarringe sind kleiner und dünner. Im 11—13. Jahrhundert wurden allgemein Haarringe getragen, das eine Ende derer flach gehämmert, und dann in Form eines Acht zum Stiel zurückgebogen wurde"( 32 ). Diese Feststellungen entgingen der Aufmerksam­keit der seinerzeitigen und der späteren Forschung ebenso, wie eine andere sachliche Zusammenfaßung der Haarringenfrage. L. Gerevich beschreibt in der Publikation des Kirchhofes von Csút (Csőt) die archäologischen Funde des gemeinen Volkes (Reihenfriedhöfe und Kirchhöfe). Unter diesen „erhielten sich einzelne Ty­pen, zum Beispiel die Schläfenringe, in ihrer früheren Form selbst noch im 13. Jahrhundert"( 33 ). Als Beweis beruft er sich zum ersten Mal (!) seit Hampel auf den münzdatierten Schatz von Karcag. Die genannte Stelle Л. Hampel's ist zweifellos entscheidend. Im Schatz von Karcag befand sich, zusammen mit 283 friesacher Denare, mit Fingerrin­gen, Schnallen und Armband von Typen des 13. Jahrhundert, ein mittelgroßer, aus einfachem Draht gekrümmter Haarring mit S-Ende( 34 ). Hierauf ge­stützt hatte bereits J. H a m pel das sehr lange Weiterleben dieses Typus erkannt. Die Angabe schien jedoch bis zuletzt alleinstehend, vielleicht wurde sie deshalb von der Forschung nicht berücksichtigt. Von den authetischen Angaben und sachlichen Auswertungen des auf 1946 folgenden Jahrzehntes wurden die folgenden ausnahmslos von der Haar­ring-Forschung der fünfziger Jahre vernachlässigt: Z e n t a — P a p h a 1 о m (Csecstó). In den Grä­bern 7, 47, 131, 136, 153 des Kirchhofes wurden kleine und mittelgroße, aus einfachem Bronzedraht gebo­gene Haarringe mit S-Enden gefunden, im Grab 106 befand sich eine Münze von Koloman (CNH Г. 50) und im Grab 140 eine vom Beginn des 12. Jahrhun­derts (CNH I. 87). Frühere Münzen kamen in dem Kirchhof nicht zum Vorschein, es wurde jedoch eine Anzahl späterer, aus dem 15. Jahrhundert gefunden. Aufgrund der Münzen und Beigaben haben die For­scher festgestellt, daß im Frühteil des Kirchhofes (32) K. SZABÓ, AZ alföldi magyar nép művelődéstörténeti emlékei. — Kulturgeschichtliche Denkmäler der un­garischen Tiefebene. Bibi. Humanitas Hist., Ill, 1938, 28. (33) L. GEREVICH, О. С, 136 sowie 165, Arim. 12. (34) J. HAMPEL, AÉrt, II, 1882, 148, Abb. 5. „Bestattungen Ende des 11. und im Laufe des 12. Jahrhunderts stattfanden " ( 35 ). Kardoskút — Templomdomb. Im Grab 16 wurden vier, aus Bronzedraht gebogene Haarringe mit S-Enden an der rechten Schläfe des Skeletts gefunden. Dasselbe Grab enthielt einen Denar von Stephan II (CNH I. 54)( 36 ). Kardoskút — Fehértó „Apácaegyháza". Im 256 Gräber zählenden Kirchhof waren die Beiga­ben : Haarringe mit glatte und mit S-Enden, Perlen, Eisenschnallen, usw. Den Kirchhof datieren Münzen von Stephan II (1116-1131), Bela IL (1131-1141), Geza IL (1141— 1161) und friesacher Denare( 37 ). Békéssámson — Cigánd. Im Kirchhof, rundherum der aus Ziegel gebauten Kirche wurden 17 Gräber freigelegt^ 8 ). Die Gräber 2, 7 und 9 enthiel­ten Haarringe mit S-Enden, die durch die aus den Gräbern 10, 4 und 1 zum Vorschein gekommenen De­naren( 39 ) von Koloman (1095-1116), Geza IL (1141-1161) und Stephan III. (1161-1175), wenn auch nicht direkt, jedoch mittelbar einwandfrei da­tiert sind. Die über die siebenbürgischen Kirchhöfe aus der Ar­padenzeit publizierten Angaben sind der Aufmerk­samkeit der Forschung ebenfalls entgangen. In Gyulafehérvár (Alba lulia) wurde zwischen den beiden, Haarringe mit S = Enden enthaltenden Gräbern 45 und 47, im Grab 46 eine Münze von Stephan IV. (1162-1163) gefunden, und in demselben Friedhof fand man früher auch eine Münze von Bela IL (1131-1141). Die Publikation setzt das Alter der Gräber auf das 12. Jahrhundert und bemerkt: „Für die Schläfenringe ist eine genaue zeitliche Trennung zwischen dem IL und 12. Jahr­hundert nicht möglich"( 40 ). In Várfalva (Moldovenesti) einige Hundert Meter weit vom durch M. R о s к a ausgegrabenen, publizierten und viel zitierten Reihenfriedhof aus dem 10—11. Jahrhundert, fand man die Fortsetzung: den Kirchhof, mit Münzen von Ladislaus I., Koloman und Bela IL (1131-1141)( 41 ). (35) I. FOLTINY— J. Кошж, A csecstói középkori templom és temető. ATIÉ, I, 1944—1945, 151, 154, 159, 161 und 163, Taf. 1—8. (36) E. OLASZ jun., AErt, LXXXIII, 1956, 66. — Die Angabe wurde von J. KOVALOVSZKY, О. С, 180, nicht bestätigt. (37) E. OLASZ jun., SzKMÉ, 1959, 31—32; J. KOVA­LOVSZKY, о. с, 188, schreibt über fast 300 nicht publizierten Gräber. Der Kirchhof wird oft von E. ZALOTAY, о. c, 55—56, 58, zitiert. (38) E. OLASZ jr., о. с, SzKMÉ, 1959, 37. (39) Ibid., 5—11. (40) К. HOREDT, Untersuchungen zur Frühgeschichte Sie­benbürgens. Bukarest, 1958, 53—63. — Bei den neuen Ausgrabungen 1953 wurden Münzen von Koloman (1095—1116) bis Andreas II. (1205—1235) gefunden. D. POPESCU, MCA, II, 1956, 150. (41) K. HOREDT, O. C, 143—144. — Über die Münzen der neuen Ausgrabungen in 1951—1954, D. POPESCU, о. c, 150. 128

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