Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 15. 1974 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1976)

Tanulmányok – Abhandlungen - Gábler Dénes – Kocztur Éva: Terra sigillata Depotfund von Gorsium. XV, 1974. p. 65–88.

und Bregenz( 66 ) — sind weder in chronologischer Hinsicht, noch in bezug auf ihre Zusammensetzung mit unserem Depot vergleichbar. Der erste stammt aus der Zeit des Nero bzw. aus der früh-vespasia­nischen Zeit, der zweite entstand unter Titus, der dritte unter Domitianus und Trajan. Die Stückzahl liegt bei allen höher als beim Fund von Gorsium. Glatte Typen sind in nennenswerter Menge in Burg­höfe und Wroxeter zu finden. ( 67 ) Obgleich all diese Funde in Zerstörungsschichten zum Vorschein kamen, ist die Tatsache der Verbergung nicht nach­weisbar. Vielmehr scheint zum Zeitpunkt einer Kata­strophe eine größere Menge von Sigillaten am betref­fenden Ort aus verschiedenen Zwecken angehäuf gewesen zu sein. Dasselbe gilt auch für das Fundgut von Aquincum. Angesichts seiner Fundumstände erinnert noch das Depot von Vindonissa( 68 ) einiger­maßen an den Gorsium-Fund : auch hier handelt es sich um einen kleineren Komplex (14 St.), der aller­dings um anderthalb Jahrhunderte älter ist. Wahrscheinlich gehörten die in Baden (Aquae Hel­veticae)( 69 ) gefundenen 11 gebrannten, relief ver­zierten Sigillaten demselben Komplex an. Eine auffallende Übereinstimmung bei den ange­führten Depots: In allen kommt eine größere An­zahl von dreierlei Gefäßen vor, während die großen flachen und tiefen Serviergefäße in geringerer Zahl vertreten sind. In der frühen Kaiserzeit bestand ein Tafelgedeck aus 6 Tellern, und Schüsseln sowie 3 Tassen.( 70 ) In den von T. Tomasevic beschrie­benen Tafelservicen sind in verschiedener Zahl große flache Schüsseln, Teller und Tassen zu fin­den.^ 1 ) Übrigens ist die Dreiteilung des Service von der Antike bis heute zu beobachten. Die Tatsache, daß im Geschirr der Römer die Varianten der tiefen Ge­fäße dominierten, ist auf ihre Speisenfolge und ihre Gewohnheiten zurückzuführen: während der Mahl­zeit lagen sie auf der kline und hielten das Gefäß in der Hand. Auf den großen, flachen Schüsseln, in Kelchen und ähnlichen Gefäßen wurden die Gerichte serviert, sie dienten also als ,,Präsentierplatte".( 72 ) Daß die Dreiteilung keinem Zufall, sondern einem allgemeinen Brauch zuzuschreiben ist, geht auch aus einem ägyptischen Papyrus-Inventar aus dem (66) J. JAKOBS, Sigillatafunde aus einem römischen Keller zu Bregenz. Jahrbuch für Altertumskunde, VI, 1912, (67) Cf., Anm. 64 bzw. 61. (68) Cf., Anm. 63. (69) E. ETTLINGER, Jahresbericht Gesellschaft pro Vindonissa, 1969—70, 83. (70) Auch in der zeitgenössichen Rheinzaberner Manufak­tur wurden ähnliche Service hergestellt. O. ROLLER, Die römischen Terra-Sigillata-Töpfereien von Rhein­zabern. Stuttgart, 1969, 5. (71) T. TOMASEVI(5, Die Keramik der XIII. Legion aus Vindonissa. — Ausgrabungen Königsfelden 1962 — 63. Brugg, 1970. (72) S. LOSCHKE, Keramische Funde in Haltern. Mittei­lungen der Altertumskommission für Westfalen, V, 1909, 137.— Es handelt sich um 4 Tafelservice, bestehend aus je einer großen „Präsentierplatte", einem„Kelch", aus kleinen und großen Tassen und flachen Schüsseln. 1. Jh. u. Z. über silberne Gefäße hervor, welches von D r e x e 1 zitiert wird.( 73 ) Demnach bestehen sämt­liche der aufgezählten Service aus 3 x 4 d. h. 12 Stük­ken: 4 = catillus = flache Schüssel 4 = paropsis = große Tasse 4 = acetabulum = kleine Tasse In einem einzigen Service sind statt 4 kleine Tassen 8 dieser Gefäße enthalten. Diese Aufteilung wird auch vom Hildesheimer Silberschatz bestätigt^ 4 ), wie auch von einer Töp­ferrechnung der von О x é aufgearbeiteten galli­schen Manufaktur( 75 ), wonach die begehrtesten Wa­rensorten die paropsides, catilli und acetahula waren. Die Hauptform der paropsides und acetabida war gegen Mitte des 1. Jh. Drag. 24—25, am Ende des Jahrhunderts Drag. 27 und im Laufe des 2. Jh. Drag. 33. Auch die von D r e x e 1 angeführten Grab­funde scheinen weitere Beweise zu liefern: Grab 40 von Weisenau: Schüsseln Drag. 15 und 18, kleine und große Tassen Drag. 24; Grab II von Berghausen: 2 große Schüsseln Drag. 37 und 38, 3 St. Drag. 31, 4 größere und 2 kleinere Tassen Drag. 27; Grab 192 von Heddernheim: 4 Teller, 5 Tassen Drag. 27, 2 große tiefe Schüsseln; Grab 13 von Cleve: Beginn 2. Jh. — 4 Teller, 4 größere und 3 kleinere Tassen; diese Zusammensetzung ist aber auch von den Bre­genzer und Rheinzaberner Gräbern her bekannt. ( 76 ) Auch im Gräberfeld von Heidelberg finden sich ein­schlägige Beispiele : Grab 80: 3 Schüsseln Drag. 18/31, 3 größere Tassen Drag. 27, 3 kleinere Tassen Drag. 35; Grab 91: 2 Schüsseln Drag. 18/31, 2 größere und 4 kleinere Tassen Drag. 27. — Beide Gräber sind auf das Ende des 1. Jh. zu datieren.( 77 ) In bezug auf die Grabkeramik stellt sich noch eine weitere Frage, auf die wir von Klára P ó ­c z y aufmerksam gemacht wurden. ( 78 ) Bei den Bankettgräbern — Köln und Umgebung, Aquin­cum, Intercisa — ist schon die Errichtung des Ban­ketts eine ungewöhnliche Erscheinung, aber noch merkwürdiger ist der Umstand, daß in jedem Fall in den Gräbern je 3 Stück einer gewissen Gefäßsorte vorhanden sind: amphora, kantharos, Lampe, Be­cher usw.( 79 ) Ist nicht das Grab das im Jenseits lebende Abbild des im irdischen Dasein gewohnten Iriklinium, wo die Teilnehmer des Totenmahles um das Grab herumliegen und wo die drei Gefäße das btehör des Geschirrs oder dessen eingeengte Auslegung sind oder vielleicht die Teilnehmer des Totenmahles (73) F. Drexel, 51. (74) Ibid, E. PERNICE —F. WINTER, Der Hildesheimer Silberfund. Berlin, 1901. (75) A. OXE, BJ, CXXX, 1925, 80. (76) F. DREXEL, О. C, 52. (77) B. HEÜKEMES, О. C, (78) An dieser Stelle möchte ich. Klára Póczy für ihre wertvolle Hilfe bei der Aufarbeitung des Fundes danken. (79) K. Sz. PÓCZY, A termékenység-kultusz terrakottái Aquincumban. BpR, XX, 1963, 244—46. 7<>

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