Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 15. 1974 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1976)

Közlemények – Mitteilungen - Lőrincz Barnabás – Visy Zsolt: Neuere Inschriften aus Intercisa. XV, 1974. p. 199–216.

teten Tafel ist erhalten geblieben. Dem Anschein nach ist die Kalksteinplatte deshalb so dünn, weil sie parallel zu ihrer Fläche entzweigesprungen ist. Das beschriftete Feld ist von einem fein profilierten doppelten Latten­rahmen umringt. Auch entlang der Oberkante verläuft eine Längsrille. Das Stück dürfte lange im Gebrauch gewesen sein, da die obere Kante glatt abgewetzt ist. H = 19,5 cm; В = 12 cm; D = 5,5 cm; Mb = cca. 5,4 cm. Die erhalten gebliebenen Buchstabenteile sind nicht in terpretierb ar . Nr. 492. Inschriftfragment. IM Inv. 75.83.1. Das Bruch­stück der Kalksteinplatte wurde in einem westlichen Raum (4/12) der principia gefunden, an der Oberfläche des oberen Terrazzo-Horizonts. Der Horizont stammt aus der Wende vom 2. zum 3. Jahrhundert. Nur die rechte obere Ecke der beschrifteten Tafel ist mit den Anfangs­buchstaben erhalten. Das beschriftete Feld ist von einem einfachen Lattenrahmen umgeben. Die obere Kante be­findet sich in unvollständigem Zustand. H = 21 cm; В = 23 cm; D = 11 cm; Mb = 3,5 cm. An Hand des erhalten gebliebenen Teiles ist lediglich festzustellen, daß die Inschrift mit M. Aur. begann. ANHANG Nachfolgend beschreiben wir jene Inschriften, die in der Umgebung von Intercisa in den letzten Jahren gesam­melt und in das Lapidarium des Intercisa Museums ein­geliefert wurden. 1. Grabsteinfragment. IM Inv. 75.63.1. Fundort: Adony, Einzelfund. Unterer Teil einer Grabtafel, mit flachen Halbsäulen an beiden Seiten. Inschrift in doppeltem Lattenrahmen. H = 77 cm; В = 118 cm; D = 30 cm; Mb = 7 cm. Die Inschrift lautet wie folgt: ---/ / et Itères patri pientis/simo tit(u)lum pos(u)it / et Vlpiae Vindeli/ae matri uiu(a)e. Die leider unvollständige Inschrift wurde von seinem Sohn und Erben einem Veteranen (vermutlich einer Auxiliartruppe) gestellt, der sich in Vetus iSalina angesie­delt hatte. Die Gattin des Verstorbenen hieß Ulpia Vindelia. Dieser Name ist in Pannonién im 1 — 2. Jh. noch unbekannt( 35 ), der Stamm Vind- kommt aber häufig vor( 36 ) und ist auch in Ortsnamen zu finden( 37 ), sein keltischer Ursprung steht also außer Zweifel. Ulpia Vindelia war vermutlich die Tochter eines zu Trajans Zeiten entlassenen Soldaten, und dies bedeutet, daß die Grabtafel in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts ge­macht wurde. Für eine frühe Datierung sprechen auch die großen, sorgfältig gemeißelten Buchstaben. Da die Militärgeschichte von Vetus Sálina noch nicht ganz geklärt ist, können wir auch die Truppe nicht feststellen, in der der Vater der Ulpia Vindelia gedient hat( 38 ). Auch ihr Gatte dürfte Soldat gewesen sein, dessen Frau also eine römische Bürgerin war; in bezug auf seinen Truppen­verband könnte jedoch allenfalls als Möglichkeit die cohors III Batavorum genannt werden( 39 ). (35) Cf. A. MÓCSY, о. с, Die Bevölkerung, 197. (36) Ibid. (37) Z. В. Vindonissa, Vindobona, vicus Vindoninianus. (38) Die in Betracht kommenden Truppenverbände: cohors 1 Al­pinorum equitata (J. SZILÁGYI, Inscriptiones tegularum Panno­nicarum. DissPann, II/l, 1933, 87, Nr. 6 [Taf. XXIII]; dazu s. noch B. LÖRINCZ, Die Stempelziegel von Gorsium-Herculia. Alba Regia, XV, 1976, 179. Anm. 76) und die cohors III Batavorum (CIL, III, 3673 = D, 2558; CIL, III, 3345; J. FITZ, Römische Inschriften im Komitat Fejér. Alba Regia, VIII/IX, 1967—68, Nr. 3; 32; J. SZILÁGYI, О. С, 87-, Nr. 11—15. [Taf. XXIII]. Zum Stempel Nr. 11 s. J. FITZ, A Military History of Pannónia from the Marcomann Wars to the Death of Alexander Severus [180— 235]. AArchHung, XIV, 1962, 59, Anm. 130; L. BARKÓCZI—É. BONIS, Das frührömische Lager und die Wohnsiedlung von Adony Vetus Salina. AArchHung, IV, 1954, 164, Abb. 15. 10—13 [Taf. XL. 2, 4—6]). (39) A. RADNÓTI—L. BARKÓCZI, The Distribution of Troops in Pan­nónia inferior dxiring the 2nd Century A. D. AArchHung, I, 1951, 210 vermuten, daß dieser Truppenverband um 117 in Vetus Salina eingetroffen ist. 2. Meilenstein. IM Inv. 59.41.1.1. Der stark abgewetzte Meilenstein wurde im Raum von Kulcs gefunden, 111 m östlich vom 171. Eisenbahn-Meilenstein. H = 252 cm; 0 = 50 cm; H (Sockel) = 58 cm. Die Inschrift ist fast vollständig abgewetzt. Teilweise ergänzt, lautet der erhalten gebliebene Teil wie folgt: Imp(erator) [Gaes(ar) (с с с . 15 Z e il e n) ab Aq(uinco) m(ilia) p(assuum) / XLII]. Bei der Ergänzung der Meilenzahl wurde die eines anderen, gleichfalls in Kulcs gefundenen Steines in Betracht gezogen( 40 ). 3. Altar mit Nische. IM Inv. 75.68.1. Fundort: Kis­apostag, bei der Schalbert-Insel in der Donau. Soweit Fundumstände klargestellt werden konnten, wurde der Altar 1950/51 in der Donaustrecke unterhalb der Insel geborgen. Der Stein wurde im Garten eines kleinen För­sterhauses auf der Jnsel aufgestellt. Laut übereinstim­mender Behauptung von mehreren Augenzeugen stand damals in der Nische noch eine Bronzestatue, die aber innerhalb von 1 — 2 Jahren verschwunden ist. Der Stein, welcher im Jahre 1972 in das Intercisa Museum ein­geliefert wurde, lag leider sehr lange mit dem be­schrifteten Teil nach oben im Wasser, weshalb die In­schrift fast vollständig abgewetzt ist. Sockel und Kanten des Altars sind profiliert, die Ebene der Nische ist um 7 cm weiter hinten als die der Kante. Die Nische ist vorne an beiden Seiten durch säulen gegliedert, unten befindet sich auch heute noch eine etwa 4 cm dicke zementartige Materie, darin ein Bleiklotz zur Fixierung der Statue. Die Statue war für die 33 cm Lichthöhe der Nische zu hoch, weshalb die rechte obere Ecke ausge­weißelt wurde, vermutlich für den herausragenden Speer oder Blitz. H = 114 cm; В = 32cm;D = 34 cm; Mb =4 cm. Von der Inschrift sind nur einige Buchstaben erhalten geblieben, die teilweise ergänzt werden können: [I(oui) O(ptimo) M(aximo) ]/. Tauianfo]/.. GOP[---. Die 1. Zeile der Inschrift dürfte an der Kante gewesen sein, diese ist aber dermaßen abgewetzt, daß Buchstaben selbst in Spuren nicht mehr zu sehen sind. Die Ergänzung beruht auf der Buchstabengruppe TAVI A der 2. Zeile( 41 ). Eine weitere Ergänzung der Inschrift ist wegen der starken Abnützung unmöglich. Iuppiter Tavianus ist unter den Gottheiten Pannoniens nicht unbekannt, ein Denkmal hat er allerdings nur an einer einzigen Stelle, in Carnuntum.( 42 ) Der im Donau­gebiet praktizierte Kult des Gottes der Stadt Tavium in Galatia( 43 ) wird außerdem von zwei dakischen In­schriften bezeugt^ 44 ) . In 1 ntercisa lebten Leute aus Galatia, z. В. C. Manilius [---], ein Veteran der legio II adiutrix, der aus der Stadt Ancyra in Galatia stammte( 45 ), ein Beweis dafür, daß auch aus dieser Provinz Rekruten und Siedler nach Intercisa kamen; dies erklärt hinläng­lich das Erscheinen des Iuppiter Tavianus. Eine Datierung des Steindenkmals ist nur innerhalb weiten Zeitgrenzen möglich. Da der Kult dieses Gottes ers seit dem Ende des 2. Jh. vorstellbar ist, dürfte der Altar um diese Zeit oder in der ersten Hälfte des 3. Jh. errichtet worden sein. (40) S. CIL, III, 3725 sowie J. FITZ, Űtjamtásoh Aquincum és Mursa között AÉrt, LXXXIII, 1956, 200, 202 (Straßenverbesserungen zwischen Aquincum und Mursa). (41) An dieser Stelle danken wir I. Tóth, der uns auf die wahr­scheinlichste Ergänzungsmöglichkeit aufmerksam machte. (42) E. BORMANN, Epigraphischer Anhang. RLiÖ, V, 1904, 131; E. SWOBODA, Carnuntum. Seine Geschichte und seine Denkmäler. Römische Forschungen in Niederöslerreich I. 3 Graz— Köln. 1958, 172. (43) Strabon 12, 5, 2. (44) CIL, 111, 860, 1088. (45) E. B. VÁGÓ, о. с, Alba Regia XI, 1970, Nr. 448, 204

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