Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 14. 1973 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1975)

Évi jelentés 1973– Jahresbericht 1973 - Csukás Györgyi: Régészeti kutatások. – Archäologische Forschungen. XIV, 1973. p. 365–375.

einer Fläche von 20x20 m, durch im Laufe deren Sied­lungsspuren von 300 Jahren zum Vorschein kamen. Es wurden drei Häuser mit Lehm-bzw. gestampfter Lehmwand und ein Haus mit Steinmauern freigelegt. Zu dem 21 m langen, 8 m breiten zweiteiligen Haus (Nr. 73/5) mit gestampfter Lehmwand gehörten 5 Öfen und mehrere Gruben mir ausgebrannter Wand. Daraiis, und aus den Funden, wie Glasschmelze in grosser Menge, konnte darauf gefolgert werden, daß im Gebäude Glas­bearbeitung betrieben wurde. — Schließlich legten wir einen Brunnen und über fünfzig Gruben mit reichen Fundgut frei. Am interessantesten sind hier die an in den Boden eingetiefte Gange erinnernden Gräben mit vertikalen Mauern und einem lehmverputzten Gehsteig­niveau, den Werkstatt-Charakter dieser Gräben unter­stützen auch die stellenweise in Kahnform, in regelmä­ßigen Abständen angebrachten Pfahllöcher. Aufgrund der Neigungsrichtung der Pfahllöcher reichte die Pfahl­struktur oben hausdachartig aneinander (siehe Gruben) Nr. 73/40 und 92. Die Richtung der Grubensepteme bzw. der Gräben stimmt mit der allgemeinen Orientierungs­richtung dieses Gebietes überein. Dunaújváros, Castrum( a ) In diesem Jahr setzten wir die Ausgrabung mit der materiellen Unterstützung des Donau-Stahlwerkes in 12 Profilen des auf die 1972 an zwei Stetten freigelegte süd­liche Festungsmauer senkrecht abgesteckten 10x10 m­Quadratnetz-Systems fort. Ziel der Ausgrabung war die Freilegung der beiden Hauptstraßen des Gastrums und der sich unmittelbar anschliessenden Gebäude. Es wur­den zwei Steingebäude ausgegraben, die an der Südseite der uia praetoria durch eine Straße voneinander getrennt waren. An der Nordseite der uia praetoria legten wir ein Gebäude mit mehreren inneren Perioden frei (Gebäude Nr. 3), welches aufgrund der Brandspuren in der letzten Periode gewalttätiger Zerstörung zum Opfer fiel. Das späte Gebäude von großen Ausmaßen, welches an der Ostseite der uia praetoria in der О — W-Achse des Castrums symmetrisch errichtet war und auch in der Mauerungstechnik von den vorangehenden abweicht, wurde zum Teil auf den westlichen Flügel des Gebäudes Nr. 3. erbaut. Es durchschneidet nicht nur die Gebäude Nr. 1 und 3, sondern überdeckt auch das westliche Ende der uia praetoria. Von den Gebäuden Nr. 5 — 8 haben wir in diesem Jahr nur je einen Teil ausgegraben. Es wurde ein 15,6 m langer Abschnitt der 4,9 m breiten uia praetoria freigelegt. An beiden Seiten der mit unregel­mäßigen Kalksteinplatten verkleideten Straße lief je ein offener Wasserleitungskanal. Auch die uia principalis war mit zwei Kanälen versehen und mit ähnlicher Technik gebaut worden; ihre bisher bekannte Breite beträgt 5,7 m, die freigelegte Länge 9,0 m. Wir fanden mehrere, in die Hauptstraße mündende Nebenstraßen. Diese sind schmäler, als die obigen (2,50 — 2,80 m), ihre Oberfläche ist mit Lehm, Stein-, Ziegelschutt und Kiesel bekleidet, ihr einziger Kanal läuft allgemein in der Achse der Straße. Im Gebiet der freigelegten Objekte und teilweise damit nicht verbind­bar, in der durch Weinbau aufgewühlten Erdschicht, haben wir reiches Fundgut geborgen. Dunaújváros, G astrum,-W ohnviertel, Hof des neuen Kin­dergartens für 100 Kinder( 10 ) In diesem Abschnitt des großen Gräberfeldes von Tntercisa wurde jetzt zum ersten Mal systematische Fund­rettung durchgeführt. Die 1973 freigelegten Gräber wur­den ausnahmslos mehrmals verwüstet. Außer der Raub­züge im Altertum, haben auch Raubgrabungen am An­fang des Jahrhunderts und Kanalisationsarbeiten die Gräber zerstört. Von den kartographisch registrierbaren (9) Zsolt Vis y, Ausgrabung, 8.8-21. 9, 1973. (10) Jolán В. Horvát h, Notgrabung, Juli 1973. 30 Gräbern (Gräber 2004-2034) sind 4 Brandgräber, die übrigen Erdgräber; acht mit auf einen Sarg hinweisen den Spuren. Das Fundgut ist infolge mehrmaliger Zer­störung gering. Bei der Fundamentierung der Häuser CK/1 — 2 kamen vereinzelte Gräber (Gräber 2035 — 2038) des südwestlichen Randes des großen Gräberfeldes zum Vorschein; zwei Brandgräber, zwei Körperbestattungen. An derselben Stelle konnte im Profil des Grundgrabens an zwei Stellen der Durchschnitt eines Grabens unbekannten Altere und Bestimmung beobachtet werden. Dunaújváros, Westliches Gräberfeld^ 11 ) An der nordöstlichen Ecke des westlichen Gräberfeldes haben wir im vom Bauabfall gereinigten Gebiet Fund­rettungsgrabungen durchgeführt, und 59, in der über­wiegenden Mehrzahl zerstörte Gräber freigelegt (Gräber 1060-1099), (2050-2068). Brandritus wies nur ein Grab auf, die übrigen waren einfache Erdgräber, mit Ziegel bedeckte, Etagen-, Nischen-, oder Ziegelgräber. Das Etagengrab Nr. 2001 war mit gestempelten Ziegelsteinen zugedeckt. Den nord­östlichen Rand des Gräberfeldes haben wir noch nicht erreicht, so daß weitere Ausgrabungen nötig sind. Diese Zone des Westlichen Gräberfeldes reicht bis zu den äußersten Objekten des uicus des 3. Jh.-s. Hier haben wir 6 Gruben freigelegt (Gruben 102 — 108), brachten zwei Rind-Skelette zum Vorschein, und beobachteten mehrere Gräben unbekannter Bestimmung. Dunaújváros, Gräberfelder^ V1 ) Die Steine des 1956 freigelegten Grabes Nr. 860 wurden erneut ausgegraben und ausgehoben. In der Umgebung dieses Grabes, ferner in der Nähe der SW-Ecke des Castrums, an der Stelle des Gebäudes Nr. 73/3, im Gebiet der Fachmittelschule und nördlich des Kindergartens in der Martinovics-Straße, haben wir 8 weitere Gräber und ein Tiergrab (Hund evtl. Wolf) freigelegt, deren Großteil bereits in der Römerzeit geplündert wurde. Von diesen waren vier Ziegelgräber, zwi Erdgräber und ein gebautes Steingrab. Im Grab Nr. 2000 waren zwei Altarsteine und ein Mithras-Relief eingebaut. Trotz zweifachen Raubes enthielt das Ziegelgrab Nr. 1995 reiche Beigaben; Es enthielt einen alten Mann in einem Holzsarg. Im Sarg waren eine Silberschnalle, 4 Perlen und die Bruchteile eines Eisenmessers mit Bein­stiel, ferner außerhalb des Sarges ein Holztrog mit Bronzeplatten-Reifen, ein Eisenkrug, an dessen Henkel an einem Lederriemen 16 St. mit Leder bezogene Bronze­ringe hängen, ein Tintenfaß in Lederetui, ein eiserner Stylus, eine in Lederetui gelegte hölzerne Schreibtafel mit zwei kleinen Silberschnallen, ein Öllicht und ein Eisenbeil. Dunaújváros, Béke tér{ Vi ) Das Brückenbau-Unternehmen durchschnitt beim Ausheben des Fernheizungsgrabens den aus der Litera­tur bereits bekannten Wachtturm. Bevor die Regelungs­arbeiten des Béke-Platzes begannen, hatten wir Not­grabungen zwekcks Bestimmung der Ausdehnung und des Alters des Wachtturms durchgeführt. Es wurden fünf Forsohungsgräben und zwei Profile eröffnet, in denen die Südfossa des Wachtturms an zwei Stellen durch­schnitten wurde und ein kleiner Teil der westlichen Fossa gefunden wurde. Vorläufig wissen wir noch nicht zu klären, warum die südliche fossa an der freigelegten Westseite abbricht. Zeitbestimmendes Fundmaterial ist nicht zum Vorschein gekommen. (11) Jolán В. Horváth, Notgrabimg, April, Oktober-Novem­ber, 1973. (12) Zsolt V i s у, Notgrabung. (13) Barnabás L ő r i n с z, Ausgrabung, 22,11—14.12, 1973. 372

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