Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 13. 1972 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1974)

Szemle – Rundschau - Tóth Endre: Epigraphisches aus Savaria. 1972. XIII, 1972. p. 299–301.

fenbar war die Inschrift jedenfalls viel länger als der erhalten gebliebene Teil: etwa zwei Drittel des Origi­nals dürften erhalten geblieben sein; auch das in der letz­ten Zeile symmetrisch ausgemeißelte Wort pientissimis deutet daraufhin. Nachdem die ursprüngliche Länge der Inschrift keineswegs das Doppelte der gegenwärtigen Länge übertreffen konnte, waren gegenüber den gegen­wärtigen 5 filii wenigstens 8 filii mit dem Namen genannt. Der Name des Elternteils, der die Inschrift anfertigen ließ, wurde scheinbar nicht aufgeschrieben. Die bestehen­den ersten Buchstaben der 1. Zeile sind entweder das Ende eines cognomen oder noch eher eine fragmentarische Alters­angabe der ersten Person, denn in jedem der erhaltenen gebliebenen Fälle folgt dem Namen die unausgefüllte Angabe des Alters. Die Eltern dürften also die Tafel an­läßlich des ersten Todesfalles errichtet haben und so stand in der ersten Zeile vermutlich der Name ihres zuerst ver­storbenen Kindes. In der 4. Zeile ist das zweite AN offen­sichtlich irrtümlich ausgehauen worden. Demnach lautet die ergänzte Inschrift : [L. Sept. an. — ] VI et L. Sepi (sie) Severo an. et L. / [Sept. an. et Sejpt. Ausonio an. Sept./ [ an.— et Sept. Spjerantio an. J [ pijentissimis. An Hand der Buchstabentypen ist die Inschrift auf die Mitte des 3. Jh. zu datieren. Nr. 135. Es fehlen die Akzentuierungen : Aecornae / Aúg Sac. I Emóniénsés / qui cónsistunt / finibus Savar. / v. s. I. m. Nr. 153. Die Lesung der noch bestehenden Inschrift ist sehr ungewiß. Nachdem der Text von CIL (III, 10928) als nocte ingruente digitis adiutus angegeben wurde und zur Zeit anscheinend kaum lesbar ist, hätte auch die Lesung von Vilmos Lipp veröffentlicht werden sol­len (VREÉJ, II, 1874, 82): Semproni (M. F. - - AN) IV L FILI)P. Nr. 160. Ich betrachte die Inschrift nicht als Bruchstück einer Kaisertitulatur : sowohl die symmetrische Verteilung der Zeilen als auch die von Antal Verancsics richtig abgeschriebenen anderen Inschriften sprechen da­gegen. Mommsens Korrektur (wonach die Inschrift den Namen des Augustus enthält) ist hier vorstellbar. In den Jahren 1549-50 hielt sich auch Verancsics in Sárvár, in der Nachbarschaft des Fundortes dieser Inschrift, Sitke auf, als Gast der Familie Nádasdy, die dort Ländereien besaß. Neuerdings wurden bei Sitke Spuren eines römischen Erdlagers entdeckt (T. P. Bu­ocz, AÉrt, XCVIII, 1971, 272), welches meines Erach­tens an der Grenze des von Augustus bis zur Linie der Flüsse Raab — Marcal militärisch besetzten Gebietes lag. Die im engeren Sinne frühzeitige Besetzung des Gebietes wird auch durch den in Pannonién beispiellosen Denar ­fund bewiesen, das in der Gegend von Sárvár gefunden, von der Wissenschaft jedoch bislang nicht beachtet wurde. Der Münzschatz (cf. Fr. KENNER, Revue Numismatique, NS, 1860, 157, und Archiv f. Kunde österr. Geschichtsquellen, XXIX, 1863, 297) bestand aus 59 stücken und enthielt nur Prägungen von Augustus und Tiberius. Nr. 169. Abmessungen der verschollenen Inschrift: Höhe : 2 Fuß 5 Zoll, Breite: 1 Fuß 3 Zoll (KUBITSCHEK, 47). Nr. 191. Abmessungen der verschollenen Inschrift: 3 1/2 Fuß x 2 Fuß. In ms. 15777 fol. 74 korrigierte Mil­le s in der ersten Zeile LIA auf FLA. Sechste Zeile: SILIOSITULO (KUBITSCHEK, 257). ABKÜRZUNG VREÉJ A Vasmegyei Régészeti Egylet Évi Jelentése = Jahresbericht des Archä­ologischen Vereins des Komitats Vas Nr. 204. Aufgrund von MILLES, ms. 15777 fol. 73 (mit Zeichnung) steht die Inschrift in keiner Beziehung zu der Inschrift, die den Namen des Isac Bar Benoah enthält (KUBITSCHEK, 48, 256). Nr. 224. Abmessungen der verschollenen Inschrift : Län­ge: 6 Fuß, Höhe: 3 Fuß 2 Zoll, Breite: 3 Fuß (KUBIT­SCHEK, 48, 257). Da im Corpus die auf dem Gebiet des heutigen Ungarns gefundenen Inschriften veröffentlicht werden, scheint die Fortlassung einiger Inschriften problematisch zu sein. Die Inschriften CIL. III, 4153, 4154, 4200 und 4212 (zur Zeit ist keine vorhanden) wurden im 16. Jh. in Burg Schlaining (Österreich) der Familie Batthyány gehütet. Vom Stein CIL, III, 4153 kann man an Hand seiner In­schrift quasi mit Bestimmheit behaupten, daß er in Savaria gefunden worden ist. Anderseits entwickelte sich in der Familie Batthyány seit dem 16. Jh. nachweisbar eine intensive Sammeltätigkeit, die sich mit Vorliebe auch auf römische Steindenkmäler erstreckte. Gergely Beiczy, Vizegespan des Komitats Vas, scheint Boldizsár (Balthasar) III. Batthyány geradezu regelmäßig römische Steindenkmäler geschickt zu haben. Einem erhalten ge­bliebenen Brief zufolge hat Boldizsár Batthyány auch seinerseits verschiedenen Personen Antiquitäten geschickt. In einem Schreiben bedankt sich Lazius u.a. für erhaltene Antiquitäten. (T. A. HORVÁTH. DSZ, IX, 1942, 139). Vermutlich dürfte auch die verschollenen Inschrift CIL, III, 4155 = EIU, I, 3 auf diese Weise in den Besitz des Lazius geranten sein, die noch in der zweiten Hälfte des 16. Jh. im Wiener Lazius-Haus zu sehen war. Aus jener Zeit sind uns auch Angaben aus der Gegend von Savaria — aus Vép — bekannt, wonach römische Steindenkmäler weithin transportiert worden sind (RIU, I, 131, 132). Meines Erachtens wurde also die Inschrift CIL, III, 4153 bestimmt, und wurden die Inschriften 4154, 4200 und 4212 höchstwahrscheinlich in Savaria oder in der Umgebung von Szombathely gefunden. Ähnliche Probleme ergeben sich auch im Zusammen­hang mit zwei Grabsteinen aus dem Komi tat Győr-Sopron (CIL, III, 4462, 4489). Mommsens Bemerkung (aufgrund von MILLES, ms. 1577. fol. 13) zur Inschrift CIL, III, 4489 (Grabstein eines Veterans der leg.Lad.): Rep. Deutsch-Altenburg, unde transtulit Oedenburgium Dobne­rus antiquarius, ante cuius aedes iacet Milles. Haec quoque Brigetionensis potius est quam Carnuntina (cf. 4462). Laut erster Beschreibung von Milles (ms. 15777 fol. 73., KUBITSCHEK, 256) stammt aber die Inschrift from Altenburg. Kubitschek (o.e., 48) machte auf eine mögliche Verwechslung von Deutsch-Altenburg und Un­garisch-Altenburg (Mosonmagyaróvár) aufmerksam. Die­sem Fragenkomplex gehört auch der Grabstein CIL, III, 4462 an. Dieses — ebenfalls der Grabstein eines Vetera­nen der leg.Lad. — gelangte aus der Sammlung von Ferenc Kiss ins Ungarische Nationalmuseum. Laut Kiss war der Fundort Petronell (CIL-Angabe). Mommsens Bemerkung: Vide de sit Brigetionensis potius quam, Car­nuntuna. Leider vermögen wir den Fundort mit Gewiß­heit nicht zu bestimmen, da uns auch diesmal keine genauen und authentischen Angaben zur Verfügung ste­hen. Allerdings dürfte auch in diesem Falle aufgrund der Doppelbedeutung des Ortsnamens Altenburg eine Ver­wechslung des Fundortes in Betracht kommen. E. Tóth 301

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