Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 13. 1972 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1974)

Tanulmányok – Abhandlungen - Kocztur Éva: Ausgrabungen im südlichen Stadtviertel von Gorsium (Tác-Margittelep). XIII, 1972. p. 69–148.

Marmoriert bemalte Gefäße. Die zur Zeit der Flavier angewandten, fein-marmo­rierte Keramik (37) kommen nur selten unter unseren Funden vor: so auf den Töpfen Nr. 279 (Abb. 57.6.), Nr. 330 (Abb. 58.2.), an einem Deckel: Nr. 336 (Taf. V. 14.) {38) ; und an einer Urne Nr. 335 (Abb. 58.4.) сг9 \ Die Schale und der Deckel sind Importwaren. Die Töpfe dürften jedoch auch in Aquincum in der Töp­ferwerkstätte der Selmeci-Straße hergestellt worden sein. (40) 90—95% der marmoriert bemalten Stücke, die 1/4 der gesamten bemalten Keramik ausmachen, stammen aus einer späteren Gruppe (41) und wurden wahrscheinlich in Brigetio hergestellt. Unter den vom Anfang des 2. Jhs stammenden Funden, die im Ko­mitat Fejér zum Vorschein gekommen sind, treffen wir sie in Begleitung der für die „Urbewohnerschaft" charakteristischen Gefäße (42) oft an (z. B. Inv.Nr. : 64. 79.3; Nr. 326). In besonders hoher Anzahl wurden sie im Block P 3 9 im Material des Ofens III. und der Grube XIII. vorgefunden. Gestreift bemalte Krüge, einge­ritzte Gefäße. Ringsum den Bauch der ein­henkligen, kugeligen Krüge läuft ein breiter, bräun­lichroter, hellbrauner oder orangenfarbener Streifen (Inv. Nr. 64.166.8. — über dem Haus VII. und Inv. Nr. 64.234.4. — über dem Haus II.) Diese Verzierungsart der LT-Zeit lebte zu Beginn des 2. Jhs wieder auf. Sie wurde in großer Menge durch die Werkstätte von Brigetio, in kleinerer Menge in Aquincum (Selmeci-Straße) und durch die Depot­Werkstätte hergestellt. (43) Unter unseren Fundobjek­ten kommen frühzeitige Waren vor: ähnliche wurden auch in den Canabae von Adony gefunden, die nach den Markomannenkriegen weiter nicht mehr bewohnt waren. (44) Das Herstellungszentrum der mit Einri­tzungen, unterbrochenen Wellenlinien, Furchen verzi­erten und gegliederten Krüge (Nr. 145, 256, 325, 494) war im 2. Jh. — laut unserer bisherigen Kenntnis — Brigetio. (45) Diese Zierart wurde im 2. Jh. in Ost­pannonien allgemein. Dementgegen ist sie unter un­seren Funden in verhältnismäßig geringer Anzahl vertreten (von 6.348 bemalten Gefäßen sind es bloß (37) K. Sz. PÓCZY, AArchHung, VII, 1956, 91 : „die mit minutiöser Genauigkeit und feinen Pinselstrichen ausgearbeitete Marmorierung." (38) In Ostpannonien selten, ist wahrscheinlich ein süd­west-pannonischer Import. — Mündliche Mittei­lung von K. Sz P ó с z у , der ich für die bei meiner Arbeit geleisteten Hilfe auch an dieser Stelle meinen Dank zum Ausdruck bringe. (39) É. BONIS, DissPann,H/20, 1942, 12. -eine spätlatene­zeitliche Nachlassenschaft bewaren die Form. (40) Cf. Anm. 37. (41) E. GüSE, о. c, 21. (42) L. BARKÓCZI — É. BONIS, o.e., 154. — К. Sz. PÓCZY, AArchHung, VII, 1956, 112. - datieren die mit breiter Pinselführung und brauner Marmorierung erzeugten Gefäße auf die erste Hälfte des 3. Jhs. (43) K. SZ.PÓCZY, AArchHung, VII, 1956, 115. (44) L. BARKÓCZI - É. BONIS, О. С, 140., Taf. L. 5. 10. (45) Ibid., 162. - Die Freilegung des Jahres 1968 in Tác beweist die örtliche Herstellung der gemalten Keramik! 194 Stücke), die meisten kamen im Sektor R 3 9 vor. In der 2. Periode (nach den Markomannenkriegen) des aus Stein erbauten Lagers von Intercisa wurde kein einziges Stück mehr gefunden. (46) Diese Tatsache bekräftigt unsere Annahme, wonach das Haus R 3 9 aus der 1. Periode der Siedlung stammt. Die meisten Schüsseln mit eingeritzter Verzierung finden wir in dem von der Mitte des 2. Jhs bis zur Mitte des 3. Jhs datierbaren Material (Nr. 118.) (47) Mit Gitter muster oder fleckig be­malte Gefäß e. Diese Maltechnik wurde in Pannonién selten angewendet. (48) An Gefäßen, die aus gräulichem oder grünlichgelbem Ton gefertigt wurden, finden wir waagerecht und senkrecht gemal­te, bräunlichrote Streifen: Nr. 446 und Inv. Nr. 64. 260.10. Die Maltechnik zeigt Muster die in der 2. Hälfte des 2. Jhs angewendet wurden. <49) Über Gefäß­fragmente mit gemusterter Bemalung ist uns wenig bekannt. Es ist Tatsache, daß sie auf den Siedlungen, die in den 70— 80er Jahren des 2. Jhs zugrunde gegan­gen sind, noch — zwar in sehr geringer Menge — angetroffen werden können. (50) Einfarbig bemalte Gefäße. Unter un­seren Funden finden wir einige hellorangefarben be­malte Stücke: Nr. 146, 276 und 278. Die flachen Schüsseln und die Becher mit orangegelber Farbe wurden in der zu Beginn des 2. Jhs in der Kiscelli­Straße tätigen Töpferei erzeugt. (51) Das Schüsselchen Nr. 276 scheint unsere Annahme zu bekräftigen. Die Herstellung dieses Typs hat С. К о e n e n etwa bis 130 bestimmt. <52) Der Typ stellt eine in Pannonién selten gefertigte Form dar. Im Westen kommt er im frührömischen Material als häufiger Typ vor. Die Werkstätte in der Kiscelli-Gasse knüpft sich eng an das Material der westlichen, am unteren Rhein gelege­nen Lager. <53) (Gleichzeitig weist die deformierte Form des Schüsselchens auf eine örtliche Herstellung hin.) Auch das Gefäß Inv. Nr. 65.343.4. dürfte in der Werkstätte der Kiscelli-Straße hergestellt worden sein. (54) In unserem Fundmaterial kommt die Schüs­sel mit flachem Boden und schräger Wand als häu­figster Typ vor (Abb. 54.16.). Sie wurden vom 2. Jh. an auch in grauer Farbe hergestellte 55 ' Im Material unserer Siedlung stimmt der Prozentsatz der bemalten und grauen flachen Schüsseln ungefähr überein. Der Gebrauch der orangefarbenen oder rötlich bemalten Ausgußschalen mit kragenartigem Rand wird im 2. Jh. in Pannonién allgemein* 56 * (Abb. 49.5; Abb. 62.4; (46) K. SÁGI, AH, XXXIII, 1954, 27. (47) L. NAGY, AZ óbudai ókeresztény cella trichora a Raktár utcában. (Die altchristliche Cella trichora in Óbuda in der Raktár-Gasse). Budapest, 1931, 56. (48) L. BARKÓCZI, FolArch, VIII, 1956, 71. (49) Freundliche mündliche Mitteilung von É.B. Bonis, der ich für die Bestimmung des Materials auch an dieser Stelle meinen Dank ausspreche. — L. BARKÓ­CZI - É. BONIS, о. с, Taf. XI. 2. (50) Z. В. in Bicsérd und Bal atonal iga. (51) К. Sz. PÓCZY, AArchHung, VII, 1956, 87. (52) C. KOKNEN, GefäßkundeTaf. XI. 7., MZ, XCIV, 1911. (53) K. Sz. PÓCZY, AArchHung, VII, 1956, 88. (54) Ibid., 87. (55) Ë. BONIS, DissPann, 11/20, 1942, 23. (56) Ibid., 24. 118

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