Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 13. 1972 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1974)

Tanulmányok – Abhandlungen - Gábler Dénes: Sigillaten auf dem Gebiet des Palatiums von Gorsium. XIII, 1972. p. 9–68.

V. ZUSAMMENFASSUNG Auf dem Gebiet des Palatium wurden bei Ausgra­bungen 1958—1961 insgesamt 546j Sigillaten-Bruch­stücke freigelegt, von denen etwa 50, größtenteils Randstücke, Bodenscherben, Standringe, unbe­stimmbarsind. Zwei Drittel des Materials, 330 Stücke, sind reliefverziert, ein Drittel, 166 Stücke, glatte. Die ersteren sind nach Manufakturen folgendermaßen aufzuteilen : Norditalien 2 St. 0,6% Südgallien 22 St. 6,7% Davon : La Graufesen que 7 Banassac '. 13 La Graufesen que oder Banassac 2 Heiligenberg 2 St. 0,6% Mittelgallien (Lezoux) 94 St. 28,5% Rheinzabern 188 St. 56,9% Westerndorf bzw. Pfaffenhofen 21 St. 6,4% Aus dieser Zusammenstellung geht einwandfrei hervor, daß die Handelsbeziehungen von Gorsium zu Italien noch ganz minimal gewesen sein dürften und vom Hauptverkehrsweg ermöglicht waren, der aus Italien kommend entlang des Südufers des Balaton über Tricciana nach Aquincum führte. (116) Der Han­del, der die Produkte der süd- und mittelgallischen Terra-Sigillata-Manufakturen seit dem Ende des 1. Jh. zur eingeborenen Bevölkerung der wachsenden Siedlung brachte, dürfte intensiver gewesen sein. Wie auch in die übrigen pannonischen Städte kamen auch hierher die meisten Waren aus der großen Ma­nufaktur am Rhein, Rheinzabern, aber auch Western­dorf und Pfaffenhofen (Raetia) fanden einen Absatz­markt. Wir gelangten ungefähr zum selben Ergeb­nis anhand der Untersuchung der glatten Sigilla­ten: zwei Drittel der bestimmbaren Stücke kamen aus Rheinzabern, ein Drittel aus Lezoux, während die südgallischen Manufakturen wahrscheinlich nur durch einige Gefäße Typ Drag. 27 vertreten waren. Höchstwahrscheinlich kamen die Waren aus den westlichen Provinzen über Brigetio und Aquincum nach Gorsium; mit diesen Städten gab es bereits im 2—3. Jh. eine gute Verbindung, dank der Straßen, die von Sopianae nach Aquincum bzw. Brigetio führ­ten. (117) Die zahlreichen Übereinstimmungen, die zwischen den Sigillaten von Tác und den Funden von Aquincum und bezonders von Brigetio bestehen, dürften darauf zurückzuführen sein. In chronologischer Hinsicht läßt sich das Material folgendermaßen aufteilen : В A Drittes Viertel d. 1. Jh. (vor Domitians) 3St. (Kat. 1-3) Domitian - Hadrian 22 St. (Kat. 4- 25, 321) Hadrian- Antoninus Pius ll(?)St.(Kat. 27-29, 105, 107, 108, 112, 115, 118) Antoninus Pius — Cornmodus 139 St. Commodus — Severern 77 St. Antoninus Pius — erste Hälfte 3. Jh. 78 St. 330 Ein unansehnlicher Teil, kaum 1 Prozent, des Ma­terials ist von der Zeit vor Domitianus zu datieren. Die Erscheinung der padanischen Sigillaten dürfte mit dem Lager im 1. Jh. zusammenhängen. Auf dem Gebiet des Palatium ist also mit einer be­deutenden Siedlung erst seit den Jahrzehnten nach dem Ende des 1. Jh. zu rechnen. Da wir in den Fun­den der früheren Ausgrabungen sowie der von dem Palatium etwa 500 m entfernten Villa Leporis und der Eingeborenensiedlung von Margittelep im gro­ßen und ganzen dieselben Erscheinungen beobachten konnten, scheint diese Feststellung für die ganze Siedlung zu gelten. Bei den Ausgrabungen der vergan­genen Jahre gelang es, das Valium eines Holz-Erde­lagers an mehreren Stellen zu durchschneiden und somit bestätigte sich die Richtigkeit der seit dem letztenijahrhundert bestehenden Hypothese (118) , daß sich in Gorsium, diesem wichtigen Straßenknoten­punkt, ein militärisches Lager befand. (119) Da unter Domitianus die verschiedenen Hilfstruppen entlang der Donau aufgestellt und ihre Lager dort aufgebaut wurden, dürften die Römer das Lager bei Tác und die ähnlichen innerpannonischen Lager aufgegeben und die dort stationierten Einheiten abkommandiert haben. (120) Es folgt aus dem Gesagten, daß die seit Domitianus in ständiger Entwicklung begriffene und auch wirtschaftlich zunehmende Eingeborenensied­(116) J. FITZ, Gorsium, RE Suppl. IX, 1962, 73-75. (117) Ibid., cf. noch A. GRAF, Übersicht der antiken Geographie von Pannonién. DissPann, 1/5, 1936, 120. (118) F. RÖMER, AK, VI, 1866, 103. (119) J. FITZ, Alba Regia, VIII/IX, 1967/68, 223. (120) B. GEROV, AAntHung, XV, 1967, 91-101. (121) J. FITZ, Alba Regia, VIII/IX, 1967/68. 223. 5 Alba Regia. 65

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