Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 13. 1972 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1974)
Tanulmányok – Abhandlungen - Gábler Dénes: Sigillaten auf dem Gebiet des Palatiums von Gorsium. XIII, 1972. p. 9–68.
selben Motive, oft aber erhebliche Unterschiede aufweisen (also von verschiedenen Töpfern gedreht wurden). Dieselben Unterschiede sind auch im Falle des Onnio(rix) zu entdecken. Die Stücke mit den Eierstab Kiss 6,1 sind im allgemeinen guter Qualität, aber eine nahe Variante — publiziert von Р. К a rn i t s с h (79) — ist eine ganz minderwertige Arbeit. Beim Bruchstück Nr. 312 läßt sich folgendes beobachten : Bei der Bearbeitung mit der Punze zum Auftragen des Eierstabes dürfte der Töpfer die Richtung verfehlt haben, daher gibt es einen relativ weiten Abstand zwischen den unteren Teilen von zwei benachbarten Eiern. Die Bestimmung des Bruchstükkes Nr. 314 ist ungewiß, Onniorix benützte kein Doppelkreis-Medaillon. Bei den Stücken Nr. 315 und 316 war wieder die Frage der Zusammengehörigkeit problematisch. Das Bruchstück Nr. 317 ist dem Dicanus-Kreis zuzuschreiben, dessen Betätigungsort P. Karnitsch im Noricum wissen wollte (80) , von H.-J. Kellner jedoch nach Pfaffenhofen verlegt wurde. (81) Die Waren der unter Trierer Einfluß stehenden, mit Westerndorf verwandten Gruppe mit Eierstab D konnten wir bisher an erster Stelle in Nord-Pannonien identifizieren (82) , doch kommen sie aiich in Poetovio (83) und sogar im Barbaricum vor. (84) Die absolute chronologische Lage der Westerndorfer Manufaktur ist womöglich noch umstrittener als die von Rheinzabern, weil den Forschern noch weniger deutlich auswertbare stratigraphische Angaben zur Verfügung stehen. Als Grundlage der Datierung diente das Verhältnis von Westerndorf zu Rheinzabern, und dies könnte außer chronologischen Fragen auch zu interessanten wirtschaftsgeschichtlichen Problemen führen. Die genaue typologische Untersuchung des Rheinzaberner Materials konnte beim Meister Comitialis sechs Perioden unterscheiden ; die Westerndorfer Comitialis-Produkte gehören der vierten dieser Perioden an. Eben aufgrund dessen konnte H.-J. К e 11 n e r (85) mit der Behauptung überzeugen, daß Comitialis seine Manufaktur in Rheinzabern nicht aufgab um nach Westerndorf zu übersiedeln, sondern sich auch weiterhin in der großen Manufaktur am Rhein betätigte und eine Filiale in Raetia eröffnete. Folglich hängt die Chronologie der Westerndorfer Comitialis-Werkstatt von der Datierung des Comitialis IV ab. Laut P. Karnitsch begann die Westerndorfer Filiale in den Jahren um 200 zu arbeiten, und wenngleich H.-J. Kellners jüngste Beobachtungen (8C) diese Datierung (79) Karnitsch, Lauriacum, Tai". 100, 6. (80) P. KARNITSCH, ForschLaur, VIVII, 1960. 114. (81) H. J. KKLLNER, Das bayerische INN-Oberland, XXXV, 1968, 72. (82) D. GABLER, BVBI, XXXI, 1966, 132-133. (83) I. CrRK, Dissertationes, IX, 1969. 33. (84) D. GABLER, BVBI, XXXIII, 1968, 33. (85) H. J. KELLNER, Jahresbericht d. Hist. Vereins für Straubing und Umgebung, LXVI, 1963, 14. (86) II. J. KELLNER, Das bayerische Inn-Ober]and, XXXV, 1968, 48-70. einigermaßen ändern könnten, dürfte praktisch ein Zeitpunkt vor der Zeit der Severer kaum in Betracht kommen. Es fragt sich sebstverständlich, wie sich Helenius und Onniorix zeitlich zum ComitialisKreis beziehen. Die Manufaktur in Pfaffenhofen begann, laut H.-J. Kellner, um 180— 200 zu arbeiten (87) , aber die absolute Chronologie müßte noch von weiteren Ausgrabungen bestätigt werden. Glattes Westerndorfer Material in Tác ist uns unbekannt, obwohl das Vorkommen solcher Stücke höchst wahrscheinlich ist. B. Glatte /Sigillaten Die Auswertung der glatte Sigillaten ist heute noch recht schwierig; dieses Gebiet wurde von der Forschung verhältnismäßig vernachläßigt, und außer den grundlegenden Werken von F. О s wa ld (88) , F. О e 1 m a n n (89) und E. G о s e (9()) steht uns eine entsprechende Fachliteratur kaum zur Verfügung. In der Mehrheit bringen die Terra-sigillata-Publikationen nur das Facsimile des Meisterzeichen oder gelegentlich das Photo eines ganzen Gefäßes. Nur I. С u г к unternahm die Beschreibung des Gesamtmaterials. (91) Die Schwierigkeiten werden durch den Umstand noch erhöht, daß wir als Ausgangspunkt der Bestimmung die Form bzw. die Maß- und Formvariationen akzeptieren müssen, denn Farbe, Engobe, Ausarbeitung und andere technischen Eigenarten ermöglichen nur sehr selten eine Datierung bzw. die Feststellung der Zugehörigkeit zu einer oder der anderen Werkstatt. Diese können erst dann eingesetzt werden, wenn bereits andere Merkmale einen Anhaltspunkt zur Bestimmung gegeben haben, aber selbst in diesem Falle müssen wir vorsichtig vorgehen, denn auch im Falle derselben Werkstätten können wir vielfach unterschiedliche technische Eigenarten beobachten. Es folgt aus dem Gesagten, daß wir eine Datierung nur im Falle gestempelter, vollständig oder nahezu intakter Stücke in Vorschlag bringen können, denn ein Randstück oder ein Seitenbruchstück ist zur Feststellung der Form- bzw. Maßvariation ungeeignet. Ebendeshalb verzichteten wir auf die Beschreibung der Bruchstücke und benützten sie lediglich bei der statistischen Auswertung. Die glatten Sigillaten von Tác teilen sich nach der Form folgendermaßen auf: (87) Ibid., 55. (88) F. OSWALD — T. D. PRYCE, Introduction to the Study of Terra Sigillata, London 1920. (89) Oelmann, (90) E. GOSE, Gefäßtypen der römischen Keramik in Rheinland. BJ Beiheft, I, 1950. (91) I. CURE, Dissertationes, IX, 1969 33-36. 58