Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 12. 1971 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1972)
Tanulmányok – Abhandlungen. A Pannonia Konferenciák aktái, I. – Akten der Pannonia Konferenzen I. - Dobosi Viola, T.: Mesolithische Fundorte in Ungarn. – Mezolithikus lelőhelyek Magyarországon. XII, 1971. p. 39–60.
MESOLITHISCHE FUNDORTE IN UNGARN Das ungarländische Mesolithikum hat seine Wurzeln in den späteiszeitlichen Kulturen: Jene jungpaläolithische Gruppe, die als Ausgangspunkt des Mesolithikums dienen konnte und die verhältnismäßig scharfe Konturen hat, steht mit den jungen Endwürm-Lössen und dem Alleröd-Interstadial in Beziehung. (1) Gemeint ist die Palánk-Phase mit den folgenden Fundorten: In Szekszárd — Palánk legte L. Vértes eine Fläche von etwa 60 m 2 einer Jäger- und Fischersiedlung des jüngeren Dryas frei, und sammelte dort ein reiches archäologisches Material. Die Funde waren sechs, in Halbkreis angeordnete Feuerherde unregelmäßiger Form, mit etwa 50 cm Durchmesser, gestapelt: 222 Steingeräte und rund 500 bearbeitete und unbearbeitete Absplisse. 25,6% der Geräte sind Kratzer, wie sie in der späten Eiszeit und im Mesolithikum geläufig sind, 3,6% machen die Schaber, 22,5% die Klingen und 18% die Burins aus. Die Geräte sind klein, durchschnittliche Größe: 23,3 mm. (2) Alter der Siedlung: 10 350+500 (Before Present). Etwas älter, aufs Alleröd Interstadial anzusetzen, geochronologisch daher noch zur Spätesteiszeit gehörend ist der Teil einer Gerätewerkstatt, der in Hont, in der Lehne des Templomdomb gennanten Hügels freigelegt wurde. Von den freigelegten 19 m 2 sammelte M. Gábori 573 Gegenstände. Siedlungs(1) M.A. GEYH-F. SCHWEITZER -L. VÉRTESJ.C. VOGEL, Neue chronologische Angaben zur WürmVeresunq in Ungarn. Földrajzi Értesítő 18, 1969,5 — 18.; M. KRETZOI-L. VÉRTES, The Bole of Vertebrate Faunae and Palaeolithic Industries of Hungary. AGeolHung, 9, 1965, 125-144. - Alle 14-C-Angaben sind aus dieser letzteren Arbeit angeführt. (2) L. VÉRTES, Die Ausgrabungen in Szekszárd-Palánk und die archäologischen Funde. Swiatowit 24, 1962, 159-202. spuren waren nicht vorhanden, doch kamen die Artefakte aus einem Niveau, in Flecken zutage. Neben 50% unretuschierten Klingen ist die Gruppe der verschiedenen Kratzer am reichsten : sie sind kräftig bearbeitet, auf jeder Arbeitskante ist noch eine feine Kantenretusche erkenntlich, die Kratzerkante setzt sich auf einigen Exemplaren auch auf der langen Kante fort. Die Typen und die technischen Lösungen zeigen, daß an der Entstehung des Ensembles das Ostgravettien und das Swidérien mitgewirkt hatten. Demzufolge läßt sich der Fund aus Hont in einem ganz Mitteleuropa umfassenden Kulturkreis angliedern, der aus dem Ostgravettien entwächst und der vom Swidérien Polens mitgeformt wurde. Aus diesen Kulturen entsteht das Mesolithikum von Swidério-Tardenoisien-Typus. Die Funde von Hont — Templomdomb leiten vom Paläolithikum zum Mesolithikum über. Für den Fundort liegt kein absolutchronologisches Datum vor, doch wird er von Gábori, aufgrund der Schichtenverhältnisse in der nächsten Umgebung, auf die Zeit zwischen 9800—8700 angesetzt. Die Industrie ist anderen Charakters, als die von Szekszárd — Palánk, die durchschnittliche Länge der Artefakte beträgt 31,98 mm. Hier sei auch der — unveröffentliche — Fund von Hont — Várhegy erwähnt. Er ist mit dem von Hont — Templomdomb identisch und beweist das Fortleben der spätpaläolithischen Kultur auch im Epipaläolithikum. (3) (3) M. GÁBORI, Az epipaleolitikum lelőhelye Honton. AÉrt 33, 1956, 125-238.; L. VERTES, Az őskor és átmeneti kőkor emlékei Magyarországon. (Handbuch der ungarischen Archäologie), Bp. 1965.; M. GÁBORI, A késői jjaleolitikum Magyarországon. RégTan 3,1964. 39