Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 12. 1971 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1972)

Tanulmányok – Abhandlungen. A Pannonia Konferenciák aktái, I. – Akten der Pannonia Konferenzen I. - Meier-Arendt, Walter: Zur relativen Chronologie der Gruppen Hinkelstein und Grossgartach sowie der Rössener Kultur. – A Hinkelsteini és Grossgartachi, illetve Rösseni művelődések relatív kronológiai helyzete. XII, 1971. p. 149–161.

einer junglinienbandkeramischen Grube von Köln­Lindenthal nachweisen konnte, daß Hinkelstein zumindest jünger sein mußte als die älteren Entwick­lungsphasen der Linienbandkeramik, letztere folg­lich an den Anfang von К о e h 1 s genetischer Reihe zu rücken sei (7) . So weit diese sich aber auf die Rössener Kultur bezog und auf deren chronolo­gisches Verhältnis zu Hinkelstein und vor allem zu Großgartach, behielt sie weiterhin ihre Gültigkeit und fand auch Eingang in A. Strohs umfassende Arbeit über die Rössener Kultur (8) . Auch dieser setzte die „Südwestdeutsche Stichkeramik" (d. i. Großgartach) jünger an, als Rössen (9) . Der Einfluß von Hinkelstein auf das mit ihm gleichzeitige „Altrös­sen" (d. i. typisches Rossen) habe zur Ausbildung der „Jungrössener" Rhein-Main-Gruppe geführt, wobei eine Hinkelsteiner Spätphase ihrerseits stark von „Südwestdeutscher Stichkeramik" (d. i. Großgartach) beeinflußt worden sei. Dieser Versuch, die frappierend zahlreichen Überein­stimmungen zwischen Hinkelstein und Großgartach in Formen, Ornamentgut und Typenschatz zu erklä­ren, zeigt bereits, wie wenig С. К о e h 1 s These den tatsächlichen Gegebenheiten entsprach. Sollten doch nach С. К о e h 1 beide Gruppen keinen Kon­takt miteinander gehabt haben, da Hinkelstein älter, Großgartach dagegen jünger als das zentrale Rossen angesetzt wurden. Ähnlich wie später A. S t г о h, sah W. Bremer sich daher schon im Jahre 1913 in seiner Veröffent­lichung der Großgartacher Funde von Eberstadt, Kr. Gießen, veranlaßt, für Hinkelstein und Rossen Gleichzeitigkeit anzunehmen, da anders die auffäl­ligen Parallelen zwischen Hinkelsteiner und Groß­gartacher Formen- und Ornamentgut nicht zu erklä­ren waren. Aus der gegenseitigen Beeinflussung zwischen typischem Rossen und Hinkelstein sei dann die „Südwestdeutsche Stichkeramik" (Groß­gartach) entstanden 00 '. G. Behrens ging 1923 in Zusammenhang mit der Behandlung der Grabfunde von Nierstein, Kr. Mainz, noch weiter (11) . Für ihn waren Hinkelstein und Großgartach gleichzeitig, beide aber jünger als Rossen (12) . A. Stroh schließlich billigte Hinkelstein eine nach heutigen Vorstellungen extrem lange Lebens­dauer zu: es sollte in einer älteren Phase mit Rossen, (7) W. BUTTLER, Ein Hinkelsteingefäß aus Köln­Lindenthal und seine Bedeutung für die Chronologie der rheinischen Bandkeramik. Germania 19, 1935, 193 ff. (8) A. STROH, Die Rössener Kultur in Südwest­deutschland. BRGK 28, 1938, 101 ff. (9) Ibid., 103 ff.. (10) W. BREMER, Eberstadt, ein steinzeitliches Dorf der Wetterau. PZ 5, 1913, 430 ff.. (11) G. BEHRENS, Ein neues neolithisches Grab von Nierstein. Germania 7, 1923, 5 ff. (12) So z. B. auch W. BUTTLER, Der donauländische und der westische Kulturkreis der jüngeren Steinzeit. Handbuch der Urgeschichte Deutschlands 2, 1938, 49 (in Zusammenhang mit den Niersteiner Funden; siehe oben Anm. 11). in einer jüngeren mit Großgartach gleichzeitig sein (13) wobei dann Großgartach das Hinkelsteiner Fundgut beeinflußt habe. Hinsichtlich der chronologischen Thesen ähnlich, jedoch die Richtung der Beeinflussung umkehrend, verfuhr A. S t г о h im Jahre 1950 bei der Veröffent­lichung der Großgartacher Siedlungsfunde von Ober­grombach, Kr. Bruchsal: in eine Spätphase von Großgartach seien die Elemente des inzwischen von spätem Rossen nahezu völlig assimilierten Hinkel­stein zurückgeflossen und hätten die frappierende Ähnlichkeit mit einem Teil des Hinkelsteiner For­men- und Motivgutes hervorgerufen <14) . Nach dem gegenwärtigen Forschungsstand steht folglich die Linienbandkeramik an der Basis des südwestdeut­schen Neolithikums. Es folgt Hinkelstein, dessen stichbandkeramische Komponente bisher stets über­betont wurde u5) und das mit Rossen weitgehend gleichzeitig sein müßte. Anders wären die deutlichen Affinitäten zwischen Hinkelstein und dem angeb­lich jüngsten Großgartach nicht zu erklären. Aller­dings hat E. S angmeister bei der Publikation der Hinkelstein-Gräber von Ditzingen, Kr. Leon­berg <10) , bereits Zweifel an der derzeitigen Rössener Chronologie anklingen lassen. Der bereits sehr früh von A. S с h 1 i z geäußerte Gedanke, ob sich nicht Großgartach aus Hinkelstein entwickelt haben könnte, wurde nie aufgegriffen° 7) . Hierdurch wäre typisches Rossen an den Schluß die Koehlschen Entwicklungs­reihe geraten. Der Schliz'schen These, Großgartach sei älter als Rossen, sollte jedoch mit gutem Grund der Vorzug gegeben werden gegenüber der Lehrmeinung Strohs, der in Anlehnung an С. К о e h 1 und W. Bremer die Ansicht vertrat, Großgartach sei am Schluß der Rössener Entwicklungeinzuordnen; nachweisbar steht Hinkelstein an der Basis einer Entwicklung, die schließlich zur Entstehung der Großgartacher Gruppe führt. Unbestritten ist, daß Hinkelstein vielleicht als Zei­chen zeit- und modebedingter Konvergenz und (13) Cf. oben Anm. 9. (14) A. STROH, BadFb. 18, 1948-50, bes. 39 u. 42. (15) Cf. z. B. neuerdings noch M. Zápotocká unter Hinkelstein-Gruppe in „Enzyklopädisches Hand­buch zur Ur- und Frühgeschichte Europas", hsg. I. Filip (1966). (16) E. SANGMEISTER, Gräber der jungsteinzeitlichen Hinkelstein-Gruppe von Ditzingen (Kr. Leonberg). FbSchwaben N. F. 18/1, 1967,'21 ff. (17) A. SCHUTZ, PZ 6, 1914, 216. - Auch A. Stroh war diese These bekannt: cf. BRGK 28, 1938, 102, Anm. 306. — Inzwischen ist die Umkehrung der der südwestdeutschen Mittelneolith-Chrono logic allge­mein akzeptiert worden: W. Meier-Arendt, Zur rela­tiven Chronologie der Gruppen Hinkelstein und Großgartach sowie der Rössener Kultur. Kölner Jahrb. f. Vor- u. Frühgesch. 10, 1969, 24 ff. - KA­THARINA MAUSER-GOLLER, Die relative Chro­nologie des Neolithikums in Südwestdeutschland und der Schweiz. Sehr. z. Ur- u. Frühgesch. d. Schweiz 15 (1969). — Dies., Die Rössener Kultur in ihrem ­südwestlichen Verbreitungsgebiet. In: Die Anfänge des Neolithikums vom Orient bis Nordeuropa. Fun­damenta Reihe A, Bd. 3, Teil Va (1972) 231 ff­150

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