Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 11. 1970 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1971)

Tanulmányok – Abhandlungen - Bándi Gábor – Nemeskéri János: Das bronzezeitliche Brandgräberfeld von Környe-Fácánkert. – A Környe-fácánkerti bronzkori hamvasztásos temető. XI, 1970. p. 7–34. t. I–XVI.

punkt der biologischen (vielleicht auch sozialen?) Reife bis zur obersten Grenze der Adultus-Gruppe, d. h. bis zum 40. Lebensjahr, beträgt die Zahl der Beige­fässe minimal: im allgemeinen 2 — 4 Stück. Das ent­spricht also der allgemeinen Stückzahl in den Männer­gräbern. Von der Maturus-Altergruppe bis zum höch­sten, in diesen Gräbern konstatierbaren Lebensalter, wächst die Zahl der Grabbeigaben wiederum rapid und erreicht auch jenes Maximum, das wir bei den 6 —8jährigen Kindern trafen. Wenn wir zur Aushilfe auch den sehr wesentlichen quantitativen Unterschied bei den Geschlechtern in Betracht ziehen, dann wird es klar, dass ein gesetzmässiger Zusammenhang zwi­schen der Stückzahl der Beigefässe der Gräber und dem Lebensalter besteht. Während hinter dem Wan­del im Erwachsenenalter vermutlich ethnologische, brauchtümliche Bedingungen standen, ist im Fall der Kindergräber die grosse Zahl der Beigaben noch besser erklärbar. In den Gräbern, die eine grosse Quantität von Keramik enthalten, ist das kugel­förmige Töpfchen mit einem Henkel und mit ausla­dendem Rand das häufigste Objekt. In einem sehr grossen Prozentsatz der Fälle sind sie nicht höher, als 3 — 5 cm. Das auffallend häufige Vorkommen dieser Form, inmitten eines verhältnismässig typen­armen keramischen Materials, bot uns die Möglich­keit, die Zahl des quantitativen Vorkommens mit der Lebensalter-Skala des Gräberfeldes zu verglei­chen. (Abb. 7.) Aus den Diagrammen der Gruppen und der Ge­samtheit wird es sofort sichtbar, dass der wirkliche Indikator des Zusammenhanges zwischen Keramik Abb. 5. und Lebensalter in dieser Form zu suchen sei. (Abb. 6.) Es wird klar, dass die Häufigkeit der Näpfchen hauptsächlich für die Kindergräber charakteristisch ist, während diese Form in den Gräbern der Maturus­Gruppe nur sekundäre Bedeutung hat. Leicht ist es vorauszusetzen, dass die Näpfchen in den Kin­dergräbern auch als Spielzeug aufgefasst werden können; es ist also kein Zufall, dass sie in grösster Zahl in den Gräbern der 6 —8jährigen Toten vor­kommen. Unterstützt wird diese These dadurch, dass die Miniaturnäpfchen von einer Grösse von 2 — 3 cm nur in Kindergräbern vorkommen, in beiden Gruppen des Gräberfeldes. o. Getrennt wollen wir aus dem Fundmaterial des Gräberfeldes auch die Bronze-Schmuckgegenstände behandeln. Ihr seltenes Vorkommen scheint ebenfalls auf gewisse gesellschaftliche Konventionen zu deuten. Wir kennen je zwei Gräber in jeder Gruppe, wo Bron­zeschmuckstücke oder Fragmente vorkamen. Lei­der fehlen aus je einem Grab dieser vier Gräber die anthropologischen Angaben. Die Bronzegegenstände enthaltenden Gräber sind die folgenden: Gruppe ,,A" Grab Nr. 1., 35 —55jährige Frau. Grab 12, voraus­setzbar ein Kind. Gruppe ,,B": Grab Nr. 9., unbe­stimmbar, Grab Nr. 11: 48 —54jährige Frau. Ein exaktes Ergebnis ergibt sich aus dieser geringen Zahl nicht, doch es scheint gewiss zu sein — aufgrund der der zwei sicheren Gräber —, dass die Bronze­schmuckstücke bei den Frauen der Maturus-Gruppe am Verbreitetesten waren. Auch das Grab Nr. 9. scheint — wegen der Beigabenzahl — dieser Gruppe anzugehören. d. Werkzeuge und Utensilien wurden im Gräber­feld nur in zwei Fällen gefunden: beide gehören zur Gruppe „B". Im Grab Nr. 7., fanden wir in der Öff­nung jener Urne, die die Überreste eines 9—10 Mo­nate alten Kindes erhielt, einen 16,1 cm hohen, durch­gebohrten Beschwerer in der Form eines Stumpfke­gels, der sehr stark durchbrannt war, vielleicht auch sekundär. Seine Bestimmung ist unsicher. Vielleicht wurde er am Scheiterhaufen, bei dem Leichenbrand zu irgendwelchem Zweck verwendet und im Zusam­menhang mit dem Ritus dann in das Grab gelegt. Im Grab Nr. 15, wo ein 31 —40jähriger Mann bestattet wurde, fanden wir zwei durchbohrte, leicht stumpf­kegelförmige Tonzylinder. Länge: 7,6 cm. Von un­bestimmtem Gebrauch. Waren sie vielleicht Uten­silien, die man beim Bronzeguss verwendet hat? Parallelen aus anderen Fundorten der Epoche kennen wir nicht. Falls es sich wirklich um Gegenstände handelt, die zum Bronzeguss gehören, so gerieten sie gewiss als Zeichen des Berufs in das Grab des Mannes. Die hier dargebotene Aufarbeitung der beiden Gräbergruppen des Gräberfeldes von Környe-Fácán­kert weicht natürlich von der klassischen Praxis der Archäologie ab. Die Ergebnisse der Untersuchung des gebrannten anthropologischen Materials gaben haupt­sächlich zur Beantwortung demographischer und dadurch auch speziell archäologischer Fragen eine Möglichkeit. Die hier aufgezeigten Ergebnisse, ja die Untersuchungsmethoden bleiben ein auf einen Fund­ort basierter Versuch. Sie harren einer Kontrolle 31

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