Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 11. 1970 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1971)

Tanulmányok – Abhandlungen - Bándi Gábor – Nemeskéri János: Das bronzezeitliche Brandgräberfeld von Környe-Fácánkert. – A Környe-fácánkerti bronzkori hamvasztásos temető. XI, 1970. p. 7–34. t. I–XVI.

als Grundlage zu den weiteren metrischen und ver­gleichenden Untersuchungen dienen^kann. Nur wenn uns die genaue Zahl der Individuen bekannt ist, kön­nen die biologischen Indexziffern (Geschlecht, Lebens­alter, usw.) in Bezug auf die Gemeinschaft ausge­wertet werden. Bei dem behandelten Gräberfeld mit wenigen Bestattungen bieten die Ermittlungen über Geschlecht und Lebensalter die meisten Möglich­keiten. In Kenntnis dieser Angaben gewinnen wir nicht nur einen Überblick über die einfache Vertei­lung, vielmehr können wir auch die Mortalität der Population tabellarisch darstellen. Daraus folgt bereits die Sterblichkeitsrate der Kleinkinder, Kinder und Erwachsenen und letzten Endes die Rekonstruk­tion der Lebensdauer der Population. Die Individuen­zahl und Sterblichkeitsziffern, ferner die Untersu­chung des Geschlechts können die Grundlage bei der Bestimmung der Populationszahl bilden. In Kenntnis der Belegzeit des Gräberfeldes können wir auch auf die Zahl der bestatteten Generationen schliessen und wenn wir die Reproduktion und die Zahl der Kinder in Betracht nehmen, können wir auch auf die Grösse der biologisch genommenen Familien folgern 1 a/a . 3. Bestattungsbrauchtum Die anthropologischen Erkenntnisse eröffnen eine weite Perspektive in der Erforschung der gleichsam unbekannten Gründe, Details und Gesetzmässigkei­ten der Brandbestattungen. Es sei hier nur auf einige Fragen hingewiesen, deren Lösung durch die Unter­suchung des Gräberfeldes von К ö r n y e vielleicht in greifbarere Nähe gerückt ist. Gruppe A (Abb. 2.) Jene sechs Gräber, die noch vor Beginn der Aus­grabungen zerstört wurden, gehörten wohl zu dieser Gräbergruppe. Aufgrund mündlicher Mitteilungen halten wir es für wahrscheinlich, dass sie den süd­lichen Abschluss der Gruppe bildeten 19 . Grab Nr. 8 — Das Grab hat eine unregelmässige Form, die Tiefe beträgt 70—75 cm. Der Ritus: Zerstreuung der Brandreste. Annähernde Zahl der angebrannten Knochen : 80 — 100 Stücke. Gewicht der Knochenfragmente : 155 gr. Taf. I. 1) 20 . (18a)GY. ACSADI, A középkori magyar halandóságra vo­natkozó paleodemográfiai kutatások eredményei. (Die Ergebnisse der paläodemographischen Untersuchun­gen der Sterblichkeit der Ungarn im Mittelalter), Történeti Statisztikai Évkönyv 1963-64, 3-34., GY. ACSÁDI - L. HARSÁNYT - J. NEMESKÉRI, The Population of Zalavár in the Middle Ages. A Arch Hung 14, 1962, 113-141.; K. ERY - A. KRALO­VÁNSZKY - J. NEMESKÉRI, Történeti népességek rekonstrukciójának reprezentációja (Repräsentation der Rekonstruktion historischer Völkerschaften), Anthr Közl 7, 1963, 41 - 90. (19) Für die mündliche Auskunft sind wir Herrn Zoltán Endrédy zu Dank verpflichtet. a) Untersuchung der Arten des Leichenbrandes und der auftretenden Gesetzmässigkeiten, gestützt auf die anthropologischen Beobachtungen. b) Die Frage der Mehrfachbestattungen. c) Urnenbestattung und Brandschüttungsgräben aus der Sicht der Archäologie, Chronologie, Geschichte und Ethnographie betrachtet. d) System der Gräberfeldanlage in Kenntnis des Geschlechts, Lebensalters und der sozialen Gesell­schaftsordnung. 4. Gesetzmässigkeiten bei den Grabbeigaben Die Grabbeigaben, d. h. das archäologische Fund­material der Brandgräber gestattet eigentlich nur eine „äussere" Untersuchung und ermöglicht typolo­gische Vergleiche mit Funden anderer Gräberfelder. Nur wenn wir auch über Geschlecht und Lebensalter der Bestatteten unterrichtet sind, können die Grabbei­gaben auch bei der Lösung der „inneren" Fragen — das heisst der sozialen und ethnographischen Probleme — herangezogen werden. Theoretisch soll­ten demnach die Möglichkeiten der Zusammenhänge zwischen allen archäologischen Beobachtungen, Ge­genstandstypen, der Anzahl der Beigaben und den Daten des Geschlechts und Lebensalters untersucht werden. Um innerhalb der zufällig scheinenden allge­meinen Gesetzmässigkeiten die kleineren gesell­schaftsbiologischen Populationsgruppen des Gräber­feldes differenzierter albsondern zu können, könnten mit Hilfe der Untersuchungen der Zusammenhänge auch geringfügig scheinende Unterschiede im Brauch­tum erfasst werden. Mass des Leichenbrandes: Der Gross­teil der Knochen gehört zum Schädel, die anderen zu den Gliedern. Die Fragmente der Wirbelsäule und des Beckens fehlen. Aufgrund der stückigen Zer­bröckeltheit und der Makrofragmentiertheit ist das Mass des Leichenbrandes mittelmässig. Eine Aus­nahme bilden die zu den unteren Gliedmassen gehö­renden Röhrenknochen, die gut gebrannt sind. Ihre Corticalis ist in der Längsrichtung gespalten, etwas geworfen, ihr Klang ist metallisch. Die mittelmässig gebrannten Fragmente haben einen gelblichen, die gut gebrannten eine graublaue Tönung. (20) Die Zeichnungen der Studie besorgten Magdolna M о n о r i und Sándor P i n с z e h e 1 y i, wofür auch ihnen an dieser Stelle herzlich gedankt sei. Das archäologische Material des Gräberfeldes befindet sich im Kuny Domokos Museum in Tata. Die Fotos besorgte Katalin Nádor, auch ihr sei für die Mitwirkung gedankt. Erklärung der Abkürzungen auf den Fototafeln der Knochenbruchstücke : Cr — cra­nium, Fro — os frontale, Or — orbita, Ma — mandi­bula, Cl — clavicula, Sc — scapula, Hu — humerus, Co — costa, Ra — radius, Ul — ulna, Ve — vertebra, Car — os carpalia, Ре — pelvis, Fe — femur, Ti — ti­bia, Fi — fibula, Ped — ossa pedis, Fr — fragmen­tum (unbestimmbarer Knochenrest). BESCHREIBUNG DER GRÄBER 13

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