Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 11. 1970 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1971)

Irodalom – Beschprechungen - Makkay J.: Altorientalische Parallelen zu den ältesten Helligtumstypen Südosteuropas. XI, 1970. p. 137–144.

ALTORIENTALISCHE PAßALLELEN ZU DEN ÄLTESTEN HEILIGTUMSTYPEN SÜDOSTEUROPAS R. AMIK AN: Ancient Pottery of the Holy Land from its Beginnings in the Neolithic Period to the End of the Iron Age. New Brunswick, 1970. Rutgers University Press, 306 pp., 349 Photos, 101 Plates. Die neubearbeitete Ausgabe dieses Werkes, das im Jahre 1963 zum erstenmal in hebräischer Sprache erschie­nen ist, bedeutet eine ansehnliche Bereicherung der prä­historischen Literatur Palästinas. Die Verfasserin be­zeichnet ihr Buch als einen sog. Typen-Corpus. In der Systematisierung der Keramiken wären also Form und Verzierung der primäre Gesichtspunkt, und andere Faktoren (Z.B. die Bestimmung der einzelnen Typen) spiel­ten nur eine untergeordnete Rolle. Die Verfasserin geht jedenfalls in der Beurteilung ihrer Arbeit sehr bescheiden vor, denn es handelt sich hier nicht nur um die Systemati­sierung der Keramiken. Dies war nur notwendig, um eine feste Grundlage insbesondere zur Deutung der ägyp­tischen und zypriotischen Beziehungen zu geben. Die Arbeit konnte sich zwar auf ein reichhaltiges, bereits publiziertes Fundmaterial stützen, auch standen mono­graphische Vorstudien zur Verfügung, aber das reiche und vorzügliche Informationsmaterial des Bandes war in jeder Hinsicht notwendig und angebracht, zumal ein beachtlicher Teil der früher veröffentlichten Funde viel­fach in schwer erreichbaren Publikationen erschienen ist. Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß der schön ausgestattete Band anhand seines Materials und seiner Schlußfolgerungen ein unentbehrliches Handbuch der Vorgeschichte Palästinas sein wird. Nachfolgend möchten wir uns mit dem Werk von R. Amiran im Zusammenhang mit einigen allgemeinen Fra­gen und vor allem solchen Einzelheiten befassen, die auch in Bezug auf das neolithische und chalkolithische Fund­material Südosteuropas von Bedeutung sind. Beachtenswert sind die Bruchstücke aus Sha'ar ha­Golan (Photos 1 — 3). Leider bleibt es hier ungeklärt, aus welcher neolithischen Fundeinheit diese unzweifelhaft Hassunah-Importscherben zum Vorschein gekommen sind. Allerdings waren uns auch bisher Hassunah-Im­portscherben aus Fundorten außerhalb des Verbreitungs­gebietes der Hassunah-Keramik (T. DABBAGH, Has­suna Pottery, Sumer 21, 1965, 93 — 111) und von der „in­cised coarse" und „archaic painted" Ware stammende bzw. daran erinnernde Stücke (R. J. Braidwood — L. S. BRAID WOOD, Excavations in the Plain of Antioch, I. The Earlier Assemblages, Phases A—J. OIP LXI, Chicago 1960. 505 — 506) aus Mersin bzw. Tall Judaidah, aus der Phase AMUQ В bekannt, aber besonders eines der Bruch­stücke aus Sha'ar ha-Golan ist eine weit vollkommenere Hassunah-Parallele der „painted and incised" Ware. Diese Tatsache mahnt uns, der westwärts erfolgenden Verbreitung und der in dieser Richtung ausgeübten Wirkung der Hassunah-Keramik erhöhte Aufmerksam­keit zu widmen. In dieser Verbreitung wird nicht nur das südliche Küstenland Kleinasiens, sondern auch die Levante eine bedeutende Rolle gespielt haben. Es ist also nicht auszuschließen, daß die Auswirkungen der Has­sunah-Keramik bis Südosteuropa gelangt sind. Eine sehr typische Gefäßform des palästinensischen Chalkolithikums — der Ghassulian-Beer Sheba Kera­mik — ist die Fischbutte oder „churn" (Photo IS, Plate 7). Wir wissen, daß diese Gefäßform auch für die mittel­europäische Pécel-Badener Kultur (2100-1900 v. Chr.) äußerst charakteristisch ist (N. KALICZ, Die Péceler (Badener) Kultur und Anatolien. Budapest 1963, 35 — 37). Zwischen den vollständig formgleichen „churns" von Palästina und Mittel- und Südosteuropa gibt es also einen großen zeitlichen Unterschied. Daß es sich aber keines­wegs um eine zufällige Konvergenz, zumal im Falle eines solchen Spezialtyps, handeln kann, beweist u. a. das Vor­handensein einer anderen, ebenfalls speziellen Gefäß­form, die ganz ähnliche Zusammenhänge aufweist. Diese Form ist die Schüssel mit durchbrochenem Fuß, die in Palästina nicht nur im Chalkolithikum, d. h. in der Ghas­sulian-Beer Sheba Keramik (Photos 10-12), sondern auch später, in EB I (Photos 36 - 37, Plate 10, 6 - 8) vor­kommt. Ihre fast entsprechenden Analogien kommen ebenfalls im Material der Pécel-Badener Kultur vor (N. KALICZ, о. c, 59). Offenbar hat sich in Palästina diese Form aus dem Chalkolithikum ins EB weiterentwickelt. Im Gebiet der Pécel-Badener Kultur ist sie aber nur für diese charakteristisch und gilt, zusammen mit den „churns", als eine neue, früher ganz unbekannte Form. Eine lokale Entwicklung ist also ausgeschlossen. N. К a 1 i с z stellte seinerzeit fest, daß der Ursprung der beiden Gefäß typen und namentlich des „churn" zwei­fellos in den ganz verwandten Formen Palästinas zu suchen sei. Die Verbreitung des „churn" läßt sich von Palästina aus teils über Zypern und das kontinentale Griechenland, teils entlang der Ostküste des Mittelmeers (Thermi, Poliochni, Troja) in Richtung Südost- und Mit­teleuropa verfolgen. Je näher wir zum Gebiet Mitteleuropas (der Pécel-Bade­ner Kultur) gelangen, umso später (also zeitlich umso näher zur Periode der Pécel-Badener Kultur) erscheinen die identischen Formen. Diese Frage haben wir schon wiederholt behandelt (Magyar Tudomány 1965: 12, 814 — 815.; AArchHung 18, 1966, 333-334.). Offensichtlich kommt besonders bei den „churn "-Form ein selbständig entstandener Typ der verschiedenen Gebiete, also eine Reihe von Konvergenzen nicht in Frage. Ein solcher Spezialtyp ist selbstverständlich mit einer bestimmten 137

Next

/
Thumbnails
Contents