Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 11. 1970 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1971)

Közlemények – Mitteilungen - †Vágó Eszter, B.: Neue Inschriften aus Intercisa und Umgebung. XI, 1970. p. 120–132. t. LV–LXV.

117/118 geradewegs mit der ala verknüpft. <42) Verschlep­pung der mit der ala zusammenhängenden inschriftlichen Steine wurde auch von G. Erdélyi und T. Nagy bezweifelt; (43) J. Fitz geht in dieser Beziehung noch weiter und knüpft den umstrittenen Stein Nr. 6. ausge­sprochen an Intercisa. (44) A. Mócsy betrachtet Inter­cisa als den früheren und Campona als den späteren Garnisonsort der ala. (i5) Die für die Stationierung der ala I. Thracum in Intercisa angeführten Argumente werden vom Altarstein von Kishantos nur noch bestätigt, wäh­rend die vermutete erste Garnison, die coh. I. Alpinorum auch weiterhin keine inschriftlichen Denkmäler aus Intercisa aufweise kann. <4(i) Hier sei erwähnt, dass J. Fitz neuerdings den Standpunkt vertritt, die thrakische ala habe bis zur Erscheinung der cohors von Hemesa die Garnison von Intercisa gebildet. (47) Der Stein Nr. 449. ist auf das mittlere Drittel des 2. Jh. zu setzen, doch ist es gar nicht gesichert, dass die cohors mit dem leider abgebrochenen Namen in Intercisa sta­tionierte. Vermutlich war Aelius . . . veteranus ein Soldat der cohors III. Batavorum, von der, als einziger Kohorte, schon mehrere Inschriften aus Intercisa bekannt sind. (48) Die Zahl der Steindenkmäler, die auf die cohors milli­aria Hemesenorum hindeuten oder mit ihr in Zusammen­hang gebracht werden können, hat sich erheblich erhöht. Zwei Inschriften, den Kaisern gewidmet, trägt auch zur Klarstellung chronologischer Fragen bei. Anhand des Steindenkmals Nr. 338. meint J. Fitz, das Ehrenatt­ribut Antoniniana unserer cohors stamme aus dem Jahr 213(49) Früher meinte F. F ülep anhand des Stein­denkmals Nr. 325. die cohors habe den Titel Antoniniana bereits 199, zur Zeit der Statthalterschaft des Baebius Caecilianus geführt, dieser sei ihr also noch unter Marcus Aurelius verliehen worden. Dies wäre auch vom Bruch­stück Nr. 308 bestätigt, wo vor dem Truppennamen das Doppelattribut Aur. Antonina steht. <50) Da L. Baebius Caecilianus zwischen 199 und 201/2 Legat von Pannónia inferior war, (51) könnte der Stein Nr. 325 auch von einem späteren Zeitpunkt datiert werden. (52) In der neuen Inschrift, die cohors zwischen 210 und 212 gestellt hatte (N. 457), kommen die Attribute Aurelia und Antoniniana zusammen vor, wurden also beiden noch vor 212 ver­liehen. In der Kaiserinschrift, die die cohors zu dem gegen­wärtig spätesten Zeitpunkt erwähnt Nr. 459. kommen die Ehrentitel Maximiana und Gordiana nicht vor (Nr. 311, 317). Unsere Inschrift ist immerhin der erste Beweis dafür, dass die cohors im Jahre 252 noch unter ihrem alten Namen in Intercisa stationierte. (42) J. FITZ, Intercisa, PWRE Suppl. 9, 1962, col. 99. (43) Vom Randenmuster des Grabsteins von Axeto stellten G. ERDÉLYI, о. с, 154. 103, und T. NAGY, AÉrt, 81, 1954, 105, voneinander unabhängig fest, es handle sich um eine Eigen­heit von Intercisa, der Stein sei also auf hiesige Bestellung ge­macht worden. In Kenntnis der neuen Inschrift nimmt diese Beobachtung am Bedeutung noch weiter zu. (44) J. FITZ, о. с (45) A. MÓCSY, Pannónia, RE Suppl. 9, 1962, col. 620. - J. FITZ stellt aus der einschlägigen Literatur fest, die ala sei seit den 40er Jahren des 2. Jh. in Campona nachweisbar. A. Arch. Hung. 14 1962 57 83 86 (46) G.' ERDÉLYI, о. с.,' 233, über den Ursprung des Steins Nr. 1. (47) J. FITZ, Les Syriens a Intercisa, Collection Latomus 122, 1971 (im Druck). Diese Hypothese wird vom Grabstein des Aur. Constitutus (Nr. 24) bestätigt, dessen Vater ein Veteran dieser Truppe war. Der Vater des 24— 25-jährigen Sohnes selbst bei massvollster Berechnung frühestens in den 50er Jahren den Dienst angetreten haben. Sein Wohnort war vermutlich mit seinem Geburtsort und sogar mit seinem Dienstort identisch. Das bedeutet, dass die Truppe wenigstens noch in den 50er Jahren in Intercisa stationierte. Durch die Datierung eines weiteren Denkmals der ala wird diese Beobachtung noch mehr bestätigt. (48) Vgl. T. NAGY, AÉrt 1955, 235; J. FIZT, Les Syriens a Intercisa, 122. Für eine cohors von 500 Mann war das casrrum von Inter­cisa zu gross. (49) J. FITZ, Intercisa, o. c, col. 100. ID., A. Arch. Hung. 14, 1964, 60; für das Attribut Antoniniana und die Zeitpunkte vgl. noch ID., II soggiorno di Caracalla in Pannónia nel 214. Accademia d'Ungheria in Roma. Quaderni e documentici II /2, Roma, 1961, 5 — 21 (50) F. FÜLEP, o. C, 205, 206. (51) Á. DOBÓ, Die Verwaltung der römischen Provinz Pannonién von Augustus bis Diocletian. Budapest, 1968, 76-78. (52) J. FITZ wie Anm. 24. Vgl. ID., Ant Tan, 1964, 134-35. Der Decimus in der Inschrift Nr. 452. war vermutlich domo Hemesa, also ein Soldat unserer cohors. Auch der optio mit dem orientalischen Namen in der Inschrift Nr. 464 konnte nur in dieser cohors gedient haben. Der Altar Nr. 463. kam auf dem Gebiet der canabae zum Vor­schein, der Spender trug einen typischen orientalischen Namen. An den Grabsteinen, die in Gräber eingebaut wa­ren, deutet der orientalische Name oder die orientalische Herkunft Nr. 446 auf unsere cohors hin, desgleichen mög­licherweise auch die Beziehungen der in der Inschrift genannten Person zu Intercisa Nr. 451. Vermutlich hat schliesslich auch der veteranus, der auf dem Gebiet des vicus von Nagyvegyim einen Altar aufstellte, in dieser Truppe gedient. Die Inschriften an den Grabsteinen der Veteranen oder Soldaten der legio II. adiutrix bestätigen die Ansicht, dass es sich in diesen Fällen zumeist um Orientalen han­delt, die zwar von Intercisa weggezogen, später aber zu ihren Familien zurückgekehrt waren. Ein vorzügliches Beispiel hierfür ist die Familie Malcihianus Nr. 121. die schon von F. F ü 1 e p als Beispiel der Karriere einer syrischen Familie aus Intercisa erwähnt wurde. <53) Wir haben keinen Grund anzunehmen, dass der Veteran Aure­lius Barbas nicht in Intercisa gestorben wäre: Nr. 447. C. Manilius ( îCrescens) dürfte von seiner orientalischen Abstammung und Familie (Manilia Nicia/na) nach Intercisa angezogen worden sein Nr. 448. Der Name des Legionärs, der am Stein Nr. 450. angeführt ist, ist uns leider unbekannt. Die Zahl der Angaben mit orientalischen Beziehungen hat sich wesentlich erhöht. An der Spitze steht auch dies­mal M. Aurelius Malcihianus, mit dem sich die Forschung bereits eingehend befasst hat (Nr. 121.). Aurelius Salla­mas ist ein Veteran aus Edessa Nr. 446, während sein Namensvetter, der früher aus Intercisa bekannte M. Aure­lius Sallumas Nr. 133, ein Syrier aus Hemesa war; es handelt sich also um die Varianten eines sehr geläufigen orientalischen Namens. Dem Aurelius Barba(s) ist die orientalische Herkunft nur bedingt zugesprochen Nr. 447, wärend C. Manilius (Crescens) sicherlich aus Ancy­ra stammt — auch der Name seiner Frau Manilia Nicia(na) zeugt von der orientalischen Herkunft: Nr. 448. Zu den zweifellos orientalischen Namen zählt Aurelius Barsam­sus Nr. 464 und der verwandt klingende Iulius Barsimus Nr. 467. Schliesslich trug auch die liberta Aurelia Heraclia einen Namen orientalischen Typs. Intercisas Bedeutung wurde von den Kaiserinschriften Nr. 456 — 659 — vor allem unter der Severus-Dynastie — noch weiter erhöht. Unter den religiösen Denkmälern stehen nach wie vor die Inschriften und Altäre an erster Stelle, die dem Hauptgott des Imperiums, Iuppiter, gewidmet waren: Nr. 470, 462. Der zweite Altar Nr.463. zeugt von der beson­deren örtlichen Verehrung des Iuppiter Culminaris. Das­selbe gilt auch für Deus Sol (Nr. 464.). Auch Liber Pater gehört zu den volkstümlichen Göttern, wie dies vom drit­ten, ihm gewidmeten Altar bewiesen wird (Nr. 465.). Silvanus schien früher in Intercisa eine vernachlässigte Gottheit gewesen zu sein. An Silvanus Domesticus wand­ten sich vor allem die einfachen Leute (Nr. 442. 466), dem Silvanus Conservator gewidmeter Altarstein wurde nur in der Umgebung gefunden (Nr. 467.). Das bisherige Bild der Gesellschaft von Intercisa wird durch die neuen Inschriften nicht stark verändert. Pub­lius Aelius Decoratus war zwar irgendein Vorsteher der civitas Eraviscorum, doch vermutlich nicht in Intercisa, sondern in Aquincum, ebenso, wie der decurio, der in derselben Inschrift genannt wird (Nr. 460.). Vom privat­rechtlichen Gesichtspunkt ist die Inschrift des С Manilius (?Crescens) recht interessant: seine Tochter Manilia Crescentia wird hier als naturalis heres erwähnt (Nr. 44.). In je einer Inschrift ist von einer liberta (Nr. 447.) und einem libertus (Nr. 471.) die Rede. Unter den hier publizierten Steinen gibt es keinen ein­zigen, von dem anzunehmen wäre, er sei aus der Umge­(53) F. FÜLEP, о. c, 210. 9* 131

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