Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 11. 1970 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1971)

Közlemények – Mitteilungen - †Vágó Eszter, B.: Neue Inschriften aus Intercisa und Umgebung. XI, 1970. p. 120–132. t. LV–LXV.

Abb. 1: Dunaújváros-Intercisa, Grab 817, ad No. 121. deutlich geschriebene Wortendung antae gibt es in der Literatur über lateinische Inschriften kein entsprechendes. Der Name oder die Person des M. Aur. Malcihianus kann mit der in der Inschrift Nr. 17 genannten Person gleichen Namens in Zusammenhang gebracht werden. Den an der linken Seite des Grabsteinfragments erhalten gebliebenen Namen M. Aur. Male, .ia hatte die Literatur bisher auf das biblische Malchias ergänzt, (4) wiewohl die Inschrift auch eine längere Ergänzung zulassen würde <5) . Der Malchias oder Malcihianus der Inschrift Nr. 17 war Soldat und strator der legio II. adiutrix, der seinem Vater, dem in Intercisa begrabenen Mocur, signifer der Kohorte von Hemesa sowie seiner Mutter Pulchra einen Grabstein stellte. Schon F. F ü 1 e p lenkte die Aufmerksamkeit auf die Karriere des Sohnes von Mocur; letzterer trug einen typischen syrischen Namen, war syrischer Her­kunft und lebte in Intercisa, der Sohn war ein römischer Bürger mit drei Namen und strator officii der Legion <9) . Ein weiterer Hinweis auf die Identität oder die Bezie­hungen zwischen der Familie des Mocur-Sohnes und unseres M. Aurelius Malcihianus ist der Name der Frau des M. Aurelius Marcellinus, der schwerlich anders, als auf Valeria Pulchra ergänzt werden könnte. Auch die Frau des Mocur trug den in der Familie anscheinend beliebten Namen Pulchra. Ob wir nun die beiden Per­sonen unter dem Namen M. Aurelius Malcihianus als identisch betrachten oder einen nicht auszuschliessenden M. Aurelius Malcihias dazwischenschalten, dessen Sohn (und Moeurs Enkel) der Malcihianus gewesen wäre, die Beziehungen zur Verwandtschaft in Intercisa wurde jedenfalls weiterhin gepflegt und die Toten wurden im dortigen Familiengrab bestattet. Übrigens wurde die Namengebung in der Familie des Malcihianus weiter romanisiert: der Sohn hiess schon Marcellinus und die Tochter Optata. Der Name seiner Frau ist in Intercisa auch nicht un­bekannt und wird in unserer Inschrift von F. Fülep in der Form von Verecunda gelesen. Ein Veteran, der signifer der syrischen Kohorte von Intercisa, hiess Aure­lius Isnircius Verecundus, sein Epitaph wurde von seinem Sohn gleichen Namens und seiner Tochter Aurelia Vere­cunda gesetzt (Nr. 113). Eine Verbindung dürfte höch­stens in der örtlichen Praxis der Namengebung erblickt werden. Nr. 446. Der in das Steingrab 815 eingebaute Grab­stein ist unter den Steindenkmälern von Intercisa ein­zigartig in seiner Art. Würde nicht seine Inschrift auf (4) F. FÜLEP, Intercisa I. 210 und 162; 236, Nr. 17. S. SCHEIBER, Magyarországi zsidó feliratok (Jüdische Inschriften in Ungarn), Budapest, 1960, 37-41. (5) Als Malcihia gelesen schon von E. M a h 1 e г , AErt 25, 1905, 232, und jüngstens von J. SZILÁGYI, Intercisa helyőrsége (Die Garnison von Intercisa). MM. 1947, 11. 21. - T. NAGY setzt sich für die Identität der beiden Namen (Malcihianus) ein (AÉrt, 82, 1955, 242.) L. BARKÓCZI, The Population of Pannónia from Marcus Aurelius to Diocletianus. Л. Arch. Hung. 16, 1964, 316, lässt die Frage offen. (6) F. FÜLEP, o.e. 210. Personen orientalischen Ursprungs hindeuten, könnten wir seine Ausarbeitung und Darstellung zu den primiti­ven Experimenten örtlichen eingeborenen Bildhauer zählen. (Taf. LV. 2; Abb. 2.) Der offensichtlich ungeübte oder Amateur-Bildhauer trachtete in dem eingemeissel­ten Bilderfeld einen Mann mit grossen Ohren und run­dem Gesicht darzustellen; aus den plumpen Schultern treten schmächtige Arme hervor, die er vor seiner Brust hält; in seiner Rechten hält er einen runden Gegenstand. Rechts und links von seiner Hüfte stehen gleichfalls plumpe Kinderfiguren. H. : 138,5 cm, В.: 49,5 cm, D. : 23,5 cm. Die Inschrift ist wirr, aber deutlich lesbar, und enthält zahlreiche Ligaturen; besonders das Wort ANNIS wurde kompliziert entziffert. D(is) M(anihus) / Aurel(io) Salla / mati vet(erano) ex lu I cen (. . .) civi Aedes(sitano) (sic!) / qui vix(it) annis LXX I in his militavit / ann(os) XL Aur(elius) Pus I intulus gener /[...] Nach dem oberen Randfragment der Buchstaben dürfte die letzte Zeile ex test. fac. cur. gelautet haben. Der Name des aus Edessa stammenden syrischen veteranus dürfte im Nominativ Sallamas gewesen sein. Aus Intercisa ist uns schon bisher ein M. Aurelius Salu­mas (7) ex tesserario coh. Hernes, bekannt, der ausgespro­chen domo Hemesa war (Nr. 133). Als Hinweis auf die Häufigkeit des Namens in Intercisa dürfte ein weiterer Aur. Sal. . . gelten, der — falls überhaupt Sallamas und nicht etwa Sallustius oder Sallustianus — Aug. col. Aquincensis war (Nr. 73). Die deklinierte, weibliche Variante kommt auch in Rom vor. (8) Der Schwiegersohn, Aurelius Pusintulus, entstammte einer bekannten orientalischen Familie von Intercisa. Der Aurelia Nardanosa armenischer Herkunft wurde ein Grabstein vom Ehegatten, dem Veteranen Aur. Manaia und dem Sohn, Aur. Tata Pusintulus, gestellt, wobei nicht auszuschliessen ist, dass der letztere mit der in unserer Inschrift genannten Person identisch war (Nr. 38). Demnach hat sich auch Pusintulus in eine orienta­lische Familie eingeheiratet, indem er die Tochter des Sallamas von Edessa verehelichte. Ob der protector Vale­rius Pusintulus, der an einem Grabstein von Intercisa aus dem Jahre 310 genannt wird (Nr. 39), der näheren Verwandtschaft angehört, lässt sich nicht feststellen. (9) Nr. 447. Familiengrabstein aus dem Steingrab 1110. (Taf. LVI). H. : 1 74 cm, B. : 70 cm, D. : 20 cm. In der Mitte der Giebelfeldes eine sechsblättrige (7) Zum Namen zitiert F. FÜLEP, o.e. 213, 199, nach A. KERÉNYI, Л dáciai személynevek (Die Personennamen von Dazien) Diss Pann, 1/9, 1941, 187, Nr. 2168, den Namen Salinas Rami von Palmyra aus Porolissum. Vgl. noch I. I. RUSSTJ, Onomasticon Daciae. ACMI 4, 1944, 226. Nr. 32, sowie D. 1863, Salamas (Ca­pua). (8) D. 1863. zitiert nach DITW 3732/A und aus dem römischen Grä­berfeld Caecilia(Kat. 85) zweiSalamata-Inschriften. (9) T. NAGY, o.e., 236, vermutet die Verwandtschaft zwischen den Pusintuli von Intercisa. Vgl. F. FÜLEP, о. c, 214, 216, in bezug auf den Namen; keine entschiedene Stellungnahme in der Frage der Verwandtschaft. 121

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