Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 10. 1969 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1969)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fügedi Erik: Die Entstehung des Städtewesens in Ungarn. X, 1969. p. 101–118.

Abb. 5 : Waitzen (nach D. Dercsényi) Gran dar. An einem hochragenden Hügel an der Donau stand hier das von Slaven benützte Römerkastell Sc Iva, das am Ende des 10. Jh. zum Sitz des Landesfürsten und einige Jahre später auch zum Sitz des Primas von Ungarn, des Erzbischofs von Gran wurde. 77 Südlich von der Burg durch Warmbäder getrennt, neben einer bedeutenden Donauüberfahrt befand sich ein königlicher Wohnturm zur Überwachung der Überfahrt. 78 Neben diesem Turm entwickelte sich der Marktplatz, der — der oben beschrie­benen Siedlungsordnung entsprechend — von verschiede­nen kleinen Siedlungen umgeben war. Die königlichen Hintersassen, die Hörige des Domkapitels, die Schmiede und die Münzer hatten alle ihre besondere Siedlungen. Die Tatsache, dass ausser der mittelalterlichen Stadtmauern ein jüdischer Friedhof entdeckt wurde 79 und der Ortsname örmény (= Armenier) deuten auf orientalische Kauf- und Finanzleute hin. Im 12. Jh. gesellten sich zu diesen Elemen­ten die latini genannte Kaufleute, die ebenfalls abgesondert angesiedelt wurden und eine Kaufmannskolonie mit einer selbständigen Nikolaikirche bildeten. Der Schwerpunkt 77 Auch Grans ungarischer, bzw. lateinischer Namen wurde von E. MOLNÁR (o.e., 242.) aus dem slavischen abgeleitet. Nach den sprachwissenschaft­lichen Forschungen (E. MELICH,o. c.,413.) stammt der Namen tatsächlch­aus einem slavischen Personennamen Strigon, jedoch — da er ohne jedglich­hem Suffix als Ortsnamen angewendet wurde — entspricht die Bildung den Regeln der ungarischen Sprache. Bis jetzt konnten auch keine slavischen archeologischen Belege gefunden werden. 7 «D. DERCSÉNYI-L. ZOLNAY, Esztergom, Bp., 1956, 10-12. 78 Ibid., 13-14.; K. SCHÜNEMANN, o. c.,63- 64. dieser Siedlungen lag Vom Anfang an am Marktplatz Wenn wir von der Graner Burg absehen, so erscheint Gran als eine Gruppe kleiner Ortschaften um einen Marktplatz, stellt also dieselbe Siedlungsordnung dar, die von J. Major bestimmt wurde. 80 Den zweiten Typ bilden jene Städte, wo ähnliche Ver­hältnisse ohne einer Burg nachweisbar sind. Soweit wir heute wissen, gehörte Altofen mit der Siedlung der Schmei­de und einer Agrarsiedlung bis zur Mitte des 12. Jh. zu diesem zweiten Typ. 81 In Fünfkirchen können ähnliche Verhältnisse festgestellt werden. Während im NW, an der Stelle des römischen Gräberfeldes die Kathedrale mit dem Bischofspalast entstand, entwickelte sich eine andere Ort­schaft im NO, an den Abhängen der Berge (im Rebenland ?) um die Allerheiligenkirche. Nicht weit davon entfernt stand neben einem Bach eine Hadwerkersiedlung, die auch noch später den Namen Malomszeg (= Mühlen [Wasser­rad] weiler) führte. Den Mittelpunkt dieser mit einenander nicht zusammenhängenden Ortschaften bildete (wenigstens topographisch) auch hier der Marktplatz, der sich um eine Bartholomaeikirche festsetzte. Im Laufe des 12. Jh. wurde dann die Kathedrale und der Bischofspalast mit einer eige­nen Mauer umgeben, schied dadurch aus der losen Gruppe so MAJOR, Anfänge, 78. "1Ш.76. 107

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