Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 8.-9. 1967-1968 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1968)

Közlemények – Mitteilungen - Bullinger, Hermann: Eiene Gürtelgarnitur mit Kerbschnittverzierung aus Csákvár. VIII–IX, 1967–68. p. 241–243. t. LX–LXI.

Abb. 1. einzeln 16 oder zu mehreren 17 am Gürtel saßen. Sie mögen dazu gedient haben, am Gürtel weitere Bestandteile der Tracht oder Ausrüstung zu befestigen. Man könnte daran denken, daß an ihnen ein Schulterriemen eingehängt wurde, der ein Herunterrutschen des breiten, schweren Leibgurtes verhindern sollte. Die drei in Csákvár gefundenen Bronzestücke reichen aus, um den Gürtel zu rekonstruieren. Am einen Ende des breiten Ledergurtes saß die rechteckige Platte, am anderen Ende das Gegenbeschläg. Beide Lederstücke waren an ihrem Abschluß durch das Einklemmen in die röhrenförmig umgebogenen Teile der Gürtelgarnitur vor Einrollung oder Aufspaltung geschützt. An der Stelle, an der sich die Aussparung der rechteckigen Platte be­findet, war auch das Leder ausgeschnitten, um das Hin­durchführen einer ungefähr 25 mm breiten Lederlasche zu ermöglichen. Diese Lederlasche, angenietet oder an­genäht an dem anderen Ende des Gürtels, an dem das Gegenbeschläg sitzt, wird mit Löchern zur Aufnahme des Schnallendornes versehen gewesen sein. Ein straffer Sitz des in seiner Weite verstellbaren Gürtels war so gewähr­leistet. Eine Riemenzunge, die gewöhnlich den Abschluß des schmalen Riemenendes bildet, fehlt bei dieser Garnitur; sie ist aber auch nicht unbedingt erforderlich. Die Gürtelgarnitur aus dem Grab 65 aus Csákvár ist durch die Beifunde nicht datierbar. Nahm Riegl für die kerbschnittverzierten Gürtelbronzen eine Datierung и Mayen Grab 26, Landesmuseum Bonn (Inv. 38/109). BJ 147 (1942) Abb. 21, h zu S. 280. 17 Gürtelgarnitur aus Belleray, Meuse, Musée de la Princerie, Verdun. V. EVISON: The Fifth-Century Invasion South of the Thames (1965) 120, Pl. За-b. 18 A. RIEGL: op. cit. 291 ff. 19 A. DASNOY: Quelques ensembles archéologiques du bas empire prove­nant de la region namuroise, Ann. Namur 53,2 (1966) 169 ff. ausschließlich nach stilistischen Merkmalen vor 18 , so konnten inzwischen besser beobachtete und zahlreichere Grabfunde aus Gallien eine Datierung in die Mitte und die zweite Hälfte des 4. Jahrhunderts sichern. 19 Die Ge­schichte der Siedlung Csákvár, die seit praehistorischer Zeit kontinuierlich bewohnt und in römischer Zeit als Floriana von Bedeutung war 20 , steht einer Datierung der Garnitur in die späten Jahrzehnte des 4. Jhdts. nicht im Wege. Während die ältere Forschung annahm, daß Floriana mit dem heutigen Tata identisch sie, 21 so bekräf­tigen die zahlreichen Steindenkmäler spätrömischer Grä­ber und Ziegelstempel der legio II adiutrix 22 die Identität Csákvárs mit der militärischen Station Floriana, dem Kno­tenpunkt der antiken Straßen Savaria­Aquincum und Sopianae-Brigetio (Abb. 1). Auch in die Masse der in Pannonién gefundenen, durch Beifunde oder stilistische Vergleiche datierbaren spätrömischen Gürtelgarnituren 23 fügt sich der Fund aus Csákvár zwanglos ein. Über die ethnische Zugehörigkeit des Trägers der Gürtelgarnitur soll an dieser Stelle nicht diskutiert werden. Nachdem J. Fitz für Floriana in der 2. Hälfte des 4. Jhdts. eine aus­germanischen und sarmatischen Elementen gemischte Bevölkerung nachgewiesen hat, 24 ist es naheliegend — dem bisherigen Stand der Forschung gemäß — in dem Träger der Gürtelgarnitur einen in römischen Diensten stehenden Krieger zu sehen, der in Floriana bestattet wurde. H. Bullinger го R E. Suppl. 9, 66-68. 2i A. v. DOMASZEVSKI: Westd. Ztschr. (1902) 181 ff. 22 J. SZILÁGYI: Inscriptiones tegularum Pannonicarum, Diss. Pann. II/ 1 (1933) Nr. 32. 23 L. BARKÓCZI: FA 12 (1960) 111 ff. und T. 23.1-2. J. DOMBAY: JPMÉ (1957) 181 ff. 2i RE Suppl. IX (1962) 68. Iß* 243

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