Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 6.-7. 1965-1966 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1966)

Tanulmányok – Abhandlungen - Kralovánszky Alán: Die landnahmezeitliche Rinderbestattung von Sárbogárd. VI–VII, 1965–66. p. 89–96. t. XLVII– XLVIII.

vor dem wiederkehrenden Geist des Toten. 12 Wir sind der Ansicht, dass es sich in diesem Fall nicht um diesen gedanklichen Hintergrund gehandelt hatte. Der Grund, warum man dem jungen Rind die Fussknochen abgeschnitten wurden, war wohl, um es am Verlassen des Grä­berfeldes (oder der Siedlung?) zu hindern, weil es in diesem Raum eine Aufgabe zu erfüllen hatte. (Über die Art der Aufgaben siehe weiter unten.) 2. Beim Anblick der Körperhaltung, bzw. der Körper- und Kopfhaltung müssen wir unbedingt an die skythenzeitlichen Tierkampfdarstellun­gen denken. Wir wissen, dass diese Tierkampf­darstellungen einen totemistischen gedanklichen Hintergrund hatten. Der derzeit noch in den dunklen Tiefen des Paleolithikums wurzelnde totemistische Glauben erfuhr in den späteren Jahrtausenden eine Herauskristallisierung auf einer hohen künstlerischen Stufe und erschien in festgelegten Formen auf den Kunstwerken. Unser Fund lässt daran denken, dass diese Kör­perhaltung des seinem Schicksal sanftmütig er­gebenen, sterbenden, noch einmal ins Leben zurückblickenden Tieres nicht nur auf künstle­rischen Darstellungen sondern auch bei Tierbe­stattungen vorkommt. 13 3. Dass das junge Rind am westlichsten Rand des Gräberfeldes bestattet worden ist, deutet auf einen überaus wichtigen Gesichtspunkt. Es ist allgemein bekannt, dass die westliche Him­melsrichtung in der heidnischen aber auch in der christlichen Symbolik immer das Sinnbild der Finsternis, des Jenseits gewesen war. Bei dem verwandten mordwinischen Volk war die Opferstätte immer umfriedet. Die Umfriedung hatte an drei Seiten Eingänge: vom Süden her für das Volk, vom Osten für die Opfertiere, vom Norden wurde das zum Kochen des Opferflei­sches nötige Wasser hereingebracht. An der Westseite gab es keine Öffnung, weil an der Westseite das Tier geopfert und die Reste in einer Grube begraben wurden. 14 Es darf nicht unbeachtet bleiben, dass das Opfertier durch das östliche Tor (aus der Richtung des Lichtes, des Lebens) gegen Westen (Dunkelheit und Tod) schritt. Das junge Rind von Sárbogárd lag ganz in dieser Richtung! Auch von diesem Gesichts­punkt aus halten wir den Umstand, dass in Sar­kéi der Graben mit den 84 Vorderbeinpaaren am westlichsten Ende eines hohen Plateaus, bei dem westlichen Eckturm der Burg zum Vor­schein kam, für besonders wichtig. 15 Dieser Um­АЪЪ. 2. 12. J. CSALOG: N. É. 29 (1937) 447. 13. N. FETTICH: А. H. 3 (1928) 7. 14. F. BARNA: Ethn. 2/3 (1892) 36. 15. M. I. ARTAMONOV: op. cit. 10, Abb. 3. 91

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