Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 6.-7. 1965-1966 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1966)

Tanulmányok – Abhandlungen - Bakay Kornél: Gräberfeld aus den 10–11. Jahrhunderten in der Umgebung von Székesfehérvár und die Frage der fürstlichen Residenz. Archäologische Studien zu der Frage der ungarischen Staatsgründung. II. VI–VII, 1965–66. p. 43–88. t. XVI–XLVI.

dert im Osten gebräuchlichen, einfachen Gür­teln ähnlich. 286 Die Funde von Demkóhegy bekunden, dass die hier bestatteten Männer durchwegs arm wa­ren. Ausgenommen sind die Gräber 6 und 33. Bestattungen mit Sattel gab es auch nur wenige, (in den Gräbern 6, 17, 19, 33, 34 hatte man Steigbügel gefunden, doch sind Steigbügel ohne Sattel kaum denkbar). 2 " 7 Aus den Aufzeichnun­gen erfahren wir, dass nur in zwei Gräbern Pferdeknochen waren (Grab 6 und 17). Im Grab 6 entdeckte man zu Füssen des Skelettes einen Pferdeschädel; Knochen der Gliedmassen sind nicht erwähnt. Es sei darauf hingeweisen, dass im Grab 33 weder ein Pferdeschädel, noch Beinknochen lagen. Unter den Männergräbern nehmen die Grä­ber 6 und 33 eine Sonderstellung ein. Im erste­ren w T urde der Krieger in seinem — mit Metall­beschlägen geschmückten? — Gewand "und mit seinen Waffen bestattet (Säbel, eiserne Streit­axt, Köcher, Bogen?). Es wurden ihm auch sein Pferd und das Pferdegeschirr (Sattel, Steigbü­gel und der Zaum) mitgegeben. Das Pferdege­schirr war entweder unverziert, oder aber — wie B. Szőke es voraussetzt — mit farbigem Leder- oder Tuchapplikationen verziert. 288 Dar­über aber, in welchem Teil des Gräberfeldes dieses Grab entdeckt wurde, ist uns nichts be­kannt. Wir wissen nur, dass Grab 6 neben Grab 5 — in dem eine Frau bestattet war — lag. Dies kann kein Zufall sein. Die Beigaben des Grabes 5 lassen an eine vornehme Frau denken. Die rekonstruierte Tracht der reichen Frau von Szeged—Bojárha­lom 289 stimmt fast mit der vermuteten Kleidung unserer Toten zusammen. Auch in diesem Grab gab es keine Pferdeknochen und kein Pferdege­schirr. Dies ist die Grundlage, auf der B. Szőke die Hypothese aufzustellen wagt, dass einige Frauen der Führer- und Mittelschicht möglicherweise keine Reitertracht, sondern anstatt der Beinkleider Frauenkleider trugen. 29,0 Die reichere Tracht der Frau im Grab 5 ist vielleicht auch ein Hinweis auf eine Gepflogen­heit, die auch in den späteren Zeiten verbreitet war, dass aus unteren Schichten emporgekom­mene Männer (Grab 6 !) Töchter reicherer Fami­lien heirateten, die aber dem Stand ihres Man­nes gemäss im Gräberfeld des gemeinen Volkes bestattet wurden. Hier wäre die anthropologi­sche Bestimmung von grösster Wichtigkeit, auf die wir leider verzichten müssen, weil uns vom gesamten Gräberfeld von Demkóhegy nur zwei Schädel-Einzelfunde bekannt sind. 286 RYBAKOW 1953:77, Abb. 7, 7b 287 LÁSZLÓ 1943:46 288 SZÖKE 1962:81 289 LÁSZLÓ 1944:153, Abb. 17 290 SZÖKE 1962:26 , . 291 LÁSZLÓ 1944:370 Die für die anderen Gräberfelder des ungari­schen gemeinen Volkes kennzeichnenden Funde von Demkóhegy widerspiegeln die soziale Lage der hier Bestatteten. In den Frauengräbern sind es die einfachen, offenen Ringe (Ohr- oder Haar­ringe), Anhängsel mit Traubenzierat, Perlen­ketten, Halsringe, Schellen, glatte, offene Arm­ringe aus Bronze, aus Bronzedraht gedrehte oder geflochtene Armringe, Armringe mit zwei Tier­köpfen, Scheiben mit Anhängseln, runde Me­tallknöpfe, Blechscheiben, Ösenknöpfe. Die Kleidung der Frauen war annehmbarer­weise — trotz der billigen Schmuckgegenstände — prunkvoll. Wahrscheinlich waren es die Far­be und der Zierat der Tracht, die mannigfaltig waren. 231 Über die Männer, die im Gräberfeld von Dem­kóhegy bestattet sind, können wir viel weniger aussagen. Im Grab 33 ruhte ein vornehmerer Mann, der aber weniger seines Vermögens, als seines mili­tärischen Ranges wegen (Schwert und vier Pfeilspitzen) von Bedeutung gewesen war. Auf dieses Grab werden wir im folgenden noch zu sprechen kommen, hier beschränken wir uns darauf, es nur zu erwähnen. Vor der Datierung des Gräberfeldes von Demkóhegy möchten wir darauf aufmerksam machen, dass keine Münzen gefunden wurden, und es ist doch allgemein bekannt, dass das Vorkommen — aber auch das Nicht-Vorkom­men — von Münzen die sichersten Anhaltspunk­te einer Zeitstellung sind. Z. V á n a setzt das Gräberfeld von Székesfe­hérvár—Demkóhegy in den frühen Abschnitt der sog. Bjelobrdo-Kultur, d. h. auf die Zeit zwi­schen 975 und 1025. 292 B. Szőke hatte bereits 1959 das Urteil über Vána ausgesprochen, als er sagte, dass dieser „die für die ersten zwei Drit­tel des 10. Jahrhunderts kennzeichnende Kultur des landnehmenden ungarischen gemeinen Vol­kes nicht erkannt habe." 293 G. Fehér bewies, dass die Zeitstellung des Gräberfeldes auf das 9. Jahrhundert unbegründet sei. 249 G. Fehér ging davon aus, dass die ungarische Besiedlung der Gegend von Székesfehérvár im letzten Vier­tel des 10. Jahrhunderts erfolgte, 295 und datiert demnach das Gräberfeld von Demkóhegy auf die Zeit vom Ende des 10. bis zur Mitte des 11 Jahrhunderst. 296 K. K. É г y und A. Kralovánszky setzen das Gräberfeld auf das 10. Jahrhundert, 297 Gy. Acsádi und J. Nemeskéri auf den Zeit­292 VANA 1954:59 ff. 293 SZÖKE 1959:33 294 FEHÉR 1955:317-320 295 FEHÉR 1957:306 296 FEHÉR 1956:36 297 ERY—KRALOVÁNSZKY 1960:519 73

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