Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 6.-7. 1965-1966 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1966)

Tanulmányok – Abhandlungen - Bakay Kornél: Gräberfeld aus den 10–11. Jahrhunderten in der Umgebung von Székesfehérvár und die Frage der fürstlichen Residenz. Archäologische Studien zu der Frage der ungarischen Staatsgründung. II. VI–VII, 1965–66. p. 43–88. t. XVI–XLVI.

einen dem Schiingen-Hakensystem nachge­bildeten Verschluss hat. Das Stück ist aber gegossen (Abb. 2, 1— la). Am anderen Arm war ein silbernes Blecharmband mit „gedrehtem" Ende (Abb. 2, 6). Das oben besprochene Stück halten L. N i e d e r 1 e und Z. V á n a für einen ostslawischen Kriwitsch-Typ. 257 Ein im Fundmaterial des Gräberfeldes von Demkóhegy alleinstehendes Stück ist der auf Taf. 5 dargestellte geschlossene Armring mit zwei Tierköpfen. (Er ist später gesprungen!). Géza Fehér sen. war der ungarische Ver­fechter der Ansicht, dass die Armringe mit zwei Tierköpfen slawischer Herkunft seien. 2 ' 58 Die diesbezügliche Kritik von B. Szőke ist im Grossen und Ganzen annehmbar. 259 Die mit schematischen Tierköpfen verzierten Armringe gehören einer früheren Zeit an, als die echten. Die frühesten Stücke erschienen im dritten Viertel des 10. Jahrhunderts. 2610 Einmalig in seiner Art ist auch das aus Grab 5 geborgene Blecharmband aus Silber mit dem auswärts gedrehten Ende (Abb. 2, 6). „Dieses Armband können wir auf die ersten zwei Drittel des 10. Jahrhunderts datieren" — schreibt B. S z ő к e.* 1 Fingerringe sind im Gräberfeld von Demkó­hegy in beträchtlicher Zahl vertreten: (Grab 20: 3 Stück; Grab 13: 1 St; Grab 21: 6 St; Grab 23: 2 St; Grab 24: 2 St; Grab 25: 2 St; Grab 28: 1 St; Grab 29: 2 St; Grab 31: 1 St; Grab 36: 2 St; Grab 37: 1 St; Grab 38: 2 St; Grab 39: 2 St; Grab 41: 2 St; und noch einige als Einzelfunde). Die Zeit der offenen Reifenringe sind die bei­den ersten Drittel des 10. Jahrhunderts. Gegen Ende das Jahrhunderts sind sie allmählich verschwunden. 262 Fingerringe kommen vor­nehmlich in Fraüengräbern vor, obwohl sie auch in Männergräbern nicht selten sind. B. Szőke meint, dass der Ring das Sinnbild des Frau­entums gewesen sein mag. 263 Die allgemeine Verbreitung der Ringe mit kreisrundem, halbrundem und dreieckigem Durchschnitt fällt auf den Beginn des 11. Jahr­hunderts, d. h. bereits auf die frühe Árpádenzeit. Es besteht kein Zweifel darüber, dass ein Teil der Ringe, die im Gräberfeld von Demkóhegy zutage gekommen waren, jenen Typen angehört, die B. Szőke jener Gruppe von Ringen aus der frühen Árpádenzeit zuteilt, die vom Ge­biet der Hacksilberfunde in unsere Heimat ge­langten. 264 (Dies bezieht sich hauptsächlich auf 257 VANA 1954:65 258 FEHER 1967:281-302 und 1956:35 259 SZÖKE 19621:71 260 Ibid. 261­SZÖKE 1962:72 262 Ibid. 63 263 Ibid. 17 264 Ibid. 96-97, T. XV, 5-7 die Ringe aus den Gräbern 23, 26 und 31). Bevor wir die Funde prüfen, die aus den reich ausge­statteten Frauengräbern am Demkóhegy zutage kamen, möchten wir kurz noch einige Worte über die Schellen und die ösenknöpfe sagen. Schellen wurden in den Gräbern 2 und 35 gefunden und eine Schelle befindet sich auch un­ter den Einzelfunden (Taf. XXXIV, 7). Zu den. Schellen zählen wir auch die kleine Bronze­glocke aus dem Kindergrab Nr. 11. B. Szőke kam zu der Erkenntnis, dass Schellen in Frau­en- und Kindergräbern erschienen. (Unter den 15 Gräbern mit Schellen in Stare Mesto gab es 12 Kindergräber, 2 Frauengräber und ein ge­störtes Grab.) Die Schellen sind bereits in der Awarenzeit bekannt. Ihr Verbreitungsgebiet ist riesengross. V. Hruby schreibt ihre Verbrei­tung den Awaren zu. 265 B. Richthofen hält es in seiner Kritik über L. Niederle für mög­lich, dass die Schellen eine slawische Spezialität sind, weil sie auch bei den Westslawen vorkom­men. 266 J. К о г о s e с ist der gleichen Ansicht. Bei einer Überprüfung der archäologischen Denkmäler, die auf russischem Boden zutage ge­kommen waren, finden wir selbst bei einem flüchtigen Überblick Schellen in grosser Menge, aber auf keinen von Slawen bewohnten Gebie­ten. 207 Wir pflichten auch darin der Ansicht von B. Szőke bei, dass die Schellen nicht für das Sla­wentum kennzeichnend sind, 268 dass sie viel­mehr zu dem Denkmalgut der Reitervölker ge­hören. ösenknöpfe traten in folgenden Gräbern auf: Grab 3 (1 hohler, zweiteiliger ösenknopf); Grab 2 (7 massive Bronzeknöpfe, die angeblich um den Hals herum lagen); Grab 10 (6 massive ösenknöpfe, Teile einer Perlkette): Grab 28 (1 hohler, zweiteiliger und ein massiver ösen­knopf); Grab 29 (2 massive Ösenknöpfe); Grab 30 (ein hohler, zweiteiliger ösenknopf). Im all­gemeinen treten in Frauengräbern 1—2 Knöpfe auf, mit denen das Hemd zugeknöpft war. In Männergräbern des Volkes wurden keine Knöpfe gefunden. 2619 Doch sind sie bei der vornehmeren Klasse ein Bestandteil der Tracht, nur dass dann mehrere Knöpfe im Grab gefunden wer­den. Von den 9 Männergräbern in Tiszaeszlár— Bashalom z. B. kamen in vier Gräbern massive Ösenknöpfe aus Bronze zutage. Zwei Gräber enthielten je 3 Knöpfe, die anderen beiden je 7 Stück. 270 Auch im Männergrab 45 des Gräber­265 HRUBY 1955:265-266 266 RICHTHOFEN 1923:150 267 ZAKHAROV—ARENDT 1936:7.13; EffßOW 1902:119, T. TV, 28" MERPERT 1955:140-141; SMTRNOW 1957:46-47, T. V, 1 ARTAMONOW 1958:69, Abb. 48 268 SZÖKE 1962:61 269 Ibid. '80 • 270 DIENES 1956:246-250 70

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