Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 6.-7. 1965-1966 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1966)

Irodalom – Beschprechungen - Petres Éva, F.: K. Peschel, Die vorgeschichtliche Keramik der Gleichberge bei Römhild in Thüringen. VI–VII, 1965–66. p. 192–194.

Handel mit den südlichen Gebieten bewegte sich of­fenbar innerhalb enger Grenzen. Die Töpferwaren wurden nicht massenweise hergestellt, die hausge­machten Tongefässe konnten sich in der jüngeren LT-Zeit gegenüber den Fabrikaten der keltischen Handwerker nicht mehr behaupten. Die technischen Möglichkeiten der einheimischen Töpfer scheinen be­schränkt gewesen zu sein, es gab Mängel, die bei den Hafnern von Vindelici und bei den Boi schon längst überwunden waren. Dies mag schuld daran gewesen sein, dass die bedeutsamste Erfindung jener Epoche, die Töpferscheibe bei ihnen nicht gebräuchlich war und dass in Klein Gleichberg die Drehscheibenkera­mik nur spärlich vertreten ist. Die Mehrzahl der Ge­fässe ist handgemacht und man versuchte durch die Ornamentik die gedrehte Keramik vorzutäuschen. Dass sie räumlich zwischen die südlichen Kelten und die nördlichen Germanen geraten waren, offenbart sich auch durch ihre Tonware: das Gepräge des kel­tisch-germanischen' Berührungsgebietes verleiht ihrer Keramik eine eigene Note. Trotz der offensichtlichen Eigenart gehört die Sied­lung dennoch dem keltischen Kulturkreis an. Es ver­steht sich von selbst, dass diese weitab im Norden gelegene Siedlung nicht an der verfeinerten Zivilisa­tion der Kelten teilhaftig sein konnte. Sie unterschied sich auch sozial von den südlichen Oppiden, denn hier war noch keine Gliederung der Einwohner­schaft nach wirtschaftlichen Interessen erfolgt wie es in den Zentren "der von Kelten bewohnten Gebeiten der Fall war, wo die bereits auf Klassen gegliederte Gesellschaft vom Stammesadel und der Geistlichkeit beherrscht wurde. Obwohl in Klein Gleichberg Ge­werbe betrieben wurde, blieb die Einwohnerschaft — wie es an den Funden zu erkennen ist — dennoch wirtschaftlich homogen. Ein Katalog, der das gesamte keramische Material in chronologischer und topographischer Reihenfolge bekannt macht, ergränzt den Band. Abschliessend wer­den vergleichshalber alle befestigten Siedlungen Mit­teldeutschlands mit genauen Zeit — und Ortsangaben angeführt, die bezeichnenden Funde erwähnt und auf die einschlägige Literatur hingewiesen. Alldem schliesst sich eine umfassende Biblio­graphie an, die vornehmlich die Vollständigkeit des latenezeitlichen Schrifttums anstrebt. Nicht die Bekanntmachung des gewaltigen Fund­materials der Gleichberg-Siedlungen ist der grosse Vorzug von Peschels Werk, — obwohl dies schon an und für sich bedeutsam wäre — hier handelt es sich um einen methodisch sehr beachtlichen Versuch der zeigt, wie man einen Teil eines grossen und viel­schichtigen Fundmaterials, das vornehmlich aus al­ten Ausgrabungen zusammengetragen wurde, syste­matisch aufarbeiten und wie man aus einer ein­zigen Gattung archäologischen Fundmaterials ein sozusagen vollwertiges Bild der Siedlungsge­schichte geben kann. Wenn wir dabei an die alten Fundbestände in den Lagerräumen unserer Museen denken, die unter ähnlichen Umständen aus unseren bronzezeitlichen und eisenzeitlichen Erdfesten gebor­gen wurden, kommen wir zu der Erkenntnis, dass ein Studium der in diesem Band bekannt gemachten Me­thode allen nur förderlich sein kann. É. F. Petres 194

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