Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 6.-7. 1965-1966 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1966)

Tanulmányok – Abhandlungen - Farkas Gábor: A szabadegyházi Szeszgyár története (1912–1949). – Die Geschichte der Spiritusfabrik von Szabadegyháza (1912–1949). VI–VII, 1965–66. p. 111–126.

DIE GESCHICHTE DER SPIRITUSFABRIK VON SZABADEGYHÁZA (1912—1949) Die Spiritusfabrik von Szabadegyháza — früher ,.Spiritusfabrik und -r Raffinerie von Kisperkáta" wurde 1912 von Benő Kuffler gegründet, der in der Gemeinde Nagyperkáta einen kapitalistischeri Grundbesitz pachtete. Da die Spiritusfabrikation zu den wichtigen Staatsinteressen gehörte, begünstigte die Regierung in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahr­hunderts die Errichtung von landwirtschaftlichen Spiritusbrennereien. In dem Produktions jähr 1899— 1900 suchten 85 Spiritusbrennereien um Konzessio­nierung an. Zu Beginn des Jahrhunderts errichteten auch landwirtschaftliche Betriebe mit ähnlicher Ak­tivität Brennereien. Mit der Konzession der land­wirtschaftlichen Spiritusbrennereien bezweckte die Regierung neben der Dezentralisierung der Spiritus­produktion einen landwirtschaftlichen Aufschwung. In den kapitalistisch-landwirtschaftlichen Gross­betrieben wurden von den Eigentümern oder Päch­tern verschiedene Aufarbeitungsbetriebe von Rohstof­fen oder Rückständen eingeführt, unter denen land­weit die Errichtung von Spiritusbrennereien vorherr­schte. Die Herstellung von Alkohol hängt nämlich unmittelbar mit der landwirtschaftlichen Produktion zusammen: die Nebenprodukte konnte nämlich bei der Mast von Vieh und Schweinen verwendet oder als Düngemittelzusatz dem natürlichen Dünger beigefügt werden. Die Spiritusfábrik und — Raffinerie von Kis­perkáta wurde in der Gemarkung der Gemeinde Kis­perkáta. an der linken Seite der Munizipalstrasse Szé­kesfehérvár—Perkáta, 2 km von der Eisenbahnstation Szolgaegyház, an der Linie Budapest —Uj dombóvár errichtet. Die zentral gelegene Fabrik wurde in den zwanzi­ger-dreissiger Jahren von den ringsumhergelegenen Domanialgütern mit Rohmaterial reichlich beliefert. Sie gehörte im Verwaltungswege zu Kisperkáta. In diesen Jahren wurden Kis- und Nagyperkáta zu einer Gemeinde vereinigt und die Spiritusfábrik wurde mit dem dazugehörigen Gelände, unter Beibehaltung ihres ursprünglichen Namens der Gemeinde Szolgaegyház angeschlossen. Der Gesetzartikel XXX vom Jahre 1938. bestätigte die Monopolisierung der Spiritus­brennereien. Da sich die Bestimmungen des Gesetzes auch auf die Fabrik von Kisperkáta bezogen, wurde die Spiritusfabrik enteignet und dem — im Finanzmi­nisterium tätigen — Spiritusmonopol-Direktorat un­terstellt. Bis 1948. arbeitete der Betrieb als Monopol­brennerei. In diesem Jahr erfolgte die Verstaatlichung und — da Szolgaegyház auf Szabadegyház umbenannt wurde, heisst der Betrieb seit dieser Zeit „Spiritusfab­rik von Szabadegyház". Während der kapitalistischen Ära entwickelte sich die Fabrik nur langsam. Erst dis Konjunktur des zweiten Weltkrieges zeitigte einen beachtlichen Aufschwung. Nach 1938. wurde die Pro­duktionsperiode von jährlich anderthalb — zwei Mo­naten auf eine durchgehende Jahresproduktion erhöht. Um diese Zeit bildete sich die ständige, aus Fachar­beitern und technischem Personal bestehende Beleg­schaft der Fabrik aus, die in den nach 1938. erbauten Wohnungen der „Spiritusfabrik-Kolonie" unterge­bracht wurde. — Nachdem die Fabrik 1945. wieder hergestellt worden war, wurde die Produktion orga­nisiert, und die Arbeit begann. Dies erfolgte aus eige­nem Antrieb, sozusagen ohne von aussen wirksamen wirtschaftspolitischen Anregungen, nur weil die Be­triebsangehörigen arbeiten und sich den Lebensunt­erhalt erwerben wollten. Die bedeutsame und plan­mässige Steigerung der Produktion vertief parallel mit der Entwicklung der sozialistischen Wirtschaft und setzt sich noch heute fort. Im sozialistischen Abschnitt der Entwicklung, vorwiegend aber im Zuge der gegen­wärtigen besseren und zeitgemässen Organisation konnten auf dem Gebiet der Wirtschaftlichkeit und der Qualität grosse Fortschritte erzielt werden. Cha­rakteristisch für die sozialistische Arbeitsphase ist ferner die höhere Lebenshaltung und das Anwachsen der kulturellen Bedürfnisse der Betriebsbelegschaft, das gleichlaufend mit der Zunahme der Produktion erkennbar wurde. G. Farkas 126

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