Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 6.-7. 1965-1966 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1966)

Tanulmányok – Abhandlungen - Nékám Lajos: Die Apotheke „zum schwarzen Adler” von Székesfehérvár. VI–VII, 1965–66. p. 101–110. t. XLIX–LIII.

2.160 Florin zu zahlen und binnen eines Jahres den Restbetrag von 6.060 Gulden zu entrichten. Die Urkunde über den Kaufvertrag wurde am 20. November 1774 vom Kammerbevollmäch­tigten Ferenc Magyarossy ausgestellt. 24 Walter erhielt die Apotheke mit den gleichen Vorrechten, und mit allem Zubehör, wie ihrer zeit die Jesuiten. Da er für die Apotheke einen sehr hohen Preis zu bezahlen hatte, bat er die Stadt, dass sie weder in der inneren Stadt noch in den Vororten die Eröffnung einer neuen Apo­theke konzessionieren möge. In der Budaer Vorstadt von Székesfehérvár besassen die Jesuiten einen 222 Quadratklafter grossen botanischen Garten mit Pflanzen, die es im Umland der Stadt nicht gab; Walter hatte auch um diesen Garten bei der königlichen Kammer angesucht, weil er für die Apotheke unumgänglich notwendig war und der Garten auch während der Jesuitenära zur Apotheke gehört hatte. Nach der Auktion Hess Walter die Apotheke in das Erdgeschoss jenes einstöckigen Hauses überführen, wo sie sich auch heute noch befin­det: Március 15 Strasse Nr. 5. Das Haus mit der schmalen Vorderseite wur­de im Laufe der Zeiten mehrmals umgebaut. Das girlandenverzierte Portal aus rotem Mar­mor stammt aus der Zeit Walters. Bei der Überführung der Apotheke aus dem Ordenshaus beabsichtigte der neue Besitzer auch das Dielenwerk der Jesuitenapotheke, die aus Eichenholz angeferligten Türen, und auch die Treppe, die zur Apotheke führte, mitzunehmen, um etwas von dem hohen Kaufpreis einzubrin­gen. Da sich aber die Paulinermönche, die in das Jesuitenkloster einzogen, beschwerten, ge­stattete es der Statthaltereirat nicht. Es ist anzunehmen, dass Walter seiner Apo­theke den Namen „Zum Schwarzen Adler" gab. Auch die auf uns überkommenen Fayencetiegel mit der Adleretikette sprechen dafür. Diese Ge­fässe wurden in der Fayencefabrik von Tata hergestellt, u. zw., wie es Révhelyi feststell­te, 25 in den 1780-er Jahren. Die Bemalung der Gefässe ist möglicherweise eine Arbeit des von Hohes stammenden Fayencemalers János R a d i e 1, der sich in Tata verdingt hatte. Über das weitere Schicksal der Apotheke be­sitzen wir keine archivarischen Angaben. Wir wissen nicht einmal, wie lange Walter seine 24 Die im Jahre 1906 angefertigte Abschiift des Originals, die sich im Besitz des Herrn Apothekers Ernő Lukáts befindet: 25 E. RÉVHELYI: A tatai majolika története (Geschichte der Majolika von Tata) (Bp. 1941). 26 E. BONOMI: op. Cit. S. 76, 76 und 158. 27 Im Jahre 1784 wurde die Apotheke ,,Magyar Korona" 1896, „Szentháromság" und 1835. „Szent István'' eröffnet. Siehe: Gyógyszerészek Zsebnaptára, £rascthenkalender der Apotheker) 1926. Apotheke leitete und wer seine Nachfolger waren. Das bereits erwähnte handschriftliche Ver­zeichnis der Bürger erwähnt noch folgende Apotheker: 1798 Emmerich Heflich; 1799 Johann Ruppr echt;' 1810 Georg Heinrich von Körtvélyes (Komitat Fejér). 26 Entweder standen sie in irgendwelchen Beziehungen zu der Apotheke „zum schwarzen Adler" oder es handelt sich um die Leiter der um die 18. Jehrhundertwende eröffneten neuen Apotheken von Székesfehérvár. 27 1812 gelangte die Apotheke „Zum schwarzen Adler" in den Be­sitz von Franz Brau n. 28 Der neue Besitzer liess die Einrichtung erneuern. Um diese Zeit wurde wahrscheinlich der ursprünglich benützte Ladentisch durch die neue, hufeisenförmige Theke, die auch jetzt noch im Gebrauch ist, ersetzt. Stilkritische Untersuchungen führten zu dem Erkenntnis, dass der Tisch in den 20—30­er Jahren des 19. Jhs. angefertigt worden war. Franz Braun liess auch die blauen Glas­tiegel mit Metallbekleidung aus einer öster­reichischen oder böhmischen Glasfabrik kom­men. Seinen Nachfolger Joseph Braun erwähnt das Verzeichnis der Bürger erstmalig im Jahre 1837. 29 Wir besitzen eine Rechnung der Apotheke mit einem Kopfsteg in Kupfer­druck vom Jahre 1838 30 (Abb. 2) und eine an­dere Rechnung mit der Unterschrift „Braun József" vom Jahre 1857; beide Rechnungen waren an die Familie Bajzáth gerichtet. 31 Es ist anzunehmen, dass Ferenc und József derselben Familie Braun angehörten. József Braun erwarb 1856 seiner Apotheke das Realrecht. 32 Seit 1860 sind keine wesentlichen Veränderungen oder Neuanschaffungen in der Apotheke zu ver­zeichnen. Der Vollständigkeit halber bringen wir hier die Namen der späteren Besitzer: Ágoston Eisenbarth erwarb die Apo­theke von der Familie Braun und gab sie 1904 an die Familie Lukáts weiter. Lage und Einrichtung der Apotheke Anfangs war die Apotheke in dem im Bau begriffenen Ordenshaus wahrscheinlich nur pro­visorisch in einem Raum neben dem zweiten Tor (Abb. 3.), weil die strenge Klausur des Ordenshauses den Eintritt weltlicher Personen 28. E. BONOMI: op. cit. S. 412. 29 E. BONOMI: op. Cit. S. 42. 30 Komitatsarchiv, Székesfehérvár. Miscellanea. 3i Komitatsarchiv, Székesfehérvár. Miscellanea. 32 Eine im Jahre 1884 angefertigte, beglaubigte Abschrift im Besitz des Herrn Apothekers Ernő Lukáts. GY. LAUSCHMANN: Székesfehérvár története (Ge­schichte der Stadt Székesfehérvár), eine unveröffent­lichte Studie im Komitatsarchiv von Székesfehérvár.

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