Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 4.-5. 1963-1964 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1965)

Tanulmányok – Abhandlungen - Bánki Zsuzsanna: Villa II von Tác. IV–V, 1963–64. p. 91–127. t. XI–XXXIV.

dem durch den Dampfpflug 80 cm tief gewen­deten Boden nicht ermittelt werden. Dass die Innendekoration dieses Gebäudetei­les prächtig war, scheint durch die zum Vor­schein gekommenen Wandmalereifragmente er­wiesen (Raum 6, 7), die zusammen mit Terraz­zobruchstücken zum Vorschein gekommen waren. Zimmer 8 an der Nordostecke des Bauwerkes (Taf. XXIV, 3) ist 4,60 x 3 m gross. Ein Boden­belag — eigentlich die Unterschichte des Ter­razzobodens — in überaus schlechtem Erhal­tungszustand bedeckt 3 5 des Gemaches. Hier fanden sich mehrere Münzen aus dem 4. Jahr­hundert. Nun folgt Raum 10, der 8,90 m lang und 3 m breit ist; den Fundamentgraben der Südmauer lullt nur Mauerschutt. Die Nordmauer wurde im 2. Weltkrieg auf einem Abschnitt von 4,5 Länge zerstört; auch von dem Terrazzoboden fehlt ein Stück. Der andere Teil des Fussbodens war 1954 noch unversehrt, heute ist er nur mehr — stark ibrüchig — in Spuren vorhan­den. Die N-, NO- und W-Mauern des Raumes 10 ä mit einem Flächeninhalt von 3,40 x 8,80 m sind ganz abgetragen, die noch vorhandenen Mauerreste erheben sich nicht über das heutige Bodenniveau (Taf. XXIV, 4). Der Terrazzofuss­bodenbelag blieb nur in der südöstlichen Hälfte des Raumes in äusserst schlechtem Zustand er­halten. Raum 11 ist 3,40x9,30 m gross, das aufstei­gende Mauerwerk an der Nord- und Ostseite fehlt, im Süden und Westen sind auch die Grundmauern ausgehoben. In diesem Raum kamen Dachziegel, Röhrenziegel (tegulae und imbrices) zum Vorschein. Die in der Folge erwähnten Räumlichkeiten gehören zu der Badeanlage der Villa. Raum 12 war vermutlich des apodyterion und gleichzeitig aber auch das Kaltwasserbecken. An der Ost­seite ist die Mauer ausgehoben (Taf. XXIV, 5), die Nordmauer ist erhalten und auch auf der Westseite ein 3 m langer Mauerabschnitt; der südliche Abschluss des Raumes ist unsicher. Beim Bau des Weingärtnerhauses hatte man hier das Mauerwerk der Villa abgetragen und ausgehoben. Die Südmauer ist als Fortsetzung der Zwischenmauer denkbar, die die Räume 10/a und 11 trennt. Der nun folgende Raum 13 mit der inneren Weite von 6 x 4,30 m war ver­mutlich das Tepidarium des Bades. In nördli­cher Richtung durchquert ein schräglaufender, aus Ziegeln gebauter Kanal den Raum und durchbricht die SW-Mauer, die den Raum vom Caldarium trennt. Es handelt sich um den Ab­flusskanal des Warmwasserbeckens, das sich unter dem Bodenbelag des Tepidariums dem 9 A. MAROSI, op. cit. 45; E. В. THOMAS, Acta Arch. Hung. 6 (1955) 91. östlichen Arm des nördlichen Kanalsystems anschliesst. Der Abflusskanal des kleinen Wasserbeckens (Apsis) in der nördlichen Hälfte des Tepidari­ums steht mit dem westlichen Kanal in Ver­bindung (Taf. XXIV, 6). Diese beiden Kanal­stränge treffen sich ungefähr in einer Entfer­nung von 2 m von der Apsis. Hier mündet der aus südöstlicher Richtung kommende, aus 39 x x 27 x 6 cm grossen Ziegeln erbaute und über­deckte Kanal, (dessen Verwendung uns unbe­kannt ist, weil im Krieg der Teil zwischen dem Kanal und Gebäude zerstört worden war) zu­sammen mit einem kürzeren Kanalabschnitt aus imbrex-Ziegeln, dessen Anschluss an die Villa fehlt (Taf. XXV, 1). Nicht überall war die kontinuierliche Ziegelkonstruktion des Kanal­systems erhalten geblieben, stellenweise ist nur die zusammenhaltende Mörtelschicht wahr­nehmbar. Raum 13 wurde bei einem Umbau durch eine Zwischenmauer in zwei Einzelräume abgeteilt. Der Terrazzofussboden der kleinen Apside ist gut erhalten, während er anderswo aufge­rissen ist (Taf. XXV, 2). Raum 14 und 14/b bildeten das Caldarium des Bades (Taf. XXV, 3, 4). Der 6,20 x 2,70 m gros­se Raum endet an der Westseite in einer Apsis mit einem Radius von 1,30 m. Der mit unregel­mässigen Steinen gepflasterte Raum unter dem geheizten Fussboden ist gut erhalten und auch die unteren Ziegel der Hypocaustumsäulen in der kleinen bassinartigen Apside an der West­seite. Die Hypocaustumsäulen waren vermut­lich 40—50 cm hoch, denn dies entspricht dem Höhenunterschied zwischen dem Boden des Heizraumes und dem Fussboden. Ein aus Im­brex erbauter Kanal durchbricht in Fussboden­höhe die später eingebaute Zwischenwand am Schnittpunkt der Apsis (Taf. XXVI, 1). In den Raum 14 b wurde nach der Zerstörung der Villa eine Grabgrube eingeschnitten (Taf. XXV, 5). Geheizt wurde das Bad aus dem 6 x 2,20 m grossen Raum 14 a. Der Boden ist durchge­brannt, stellenweise russgeschwärzt; früher hielt man den Raum für eine Küche mit einer Feuerstelle. 5 Die warme Luft strömte durch einen 50 cm breiten Kanal mit einer in Mörtel liegenden Steinwöhlbung unter den Fussboden des Caldariums. Von dem Kanalgewölbe unter dem Fussboden ist gegenwärtig nur mehr Fun­damentierung und Schutt der Kanalanlage vor­handen (Taf. XXV, 6). Nördlich des Kanals fan­den wir auffallend viele Geldmünzen und einen beinernen Spielwürfel. Zusammenfassung des Mauerwerkes: 1. Die Dicke der Mauern schwankt zwischen 45—75 cm. Der Durchschnitt der Funda-

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