Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 4.-5. 1963-1964 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1965)

Tanulmányok – Abhandlungen - Alföldy Géza Ein Denkmal des Serapis-Isis-Kultes in Pannonien. IV–V, 1963–64. p. 87–90.

des 3. Jahrhunderts. Die Verehrung des Sera­pis und der Isis war im religiösen Leben der höchsten Offizierskreise schon vordem ver­breitet, 12 kam aber erst unter den Severer, be­sonders unter Caracalla zu grösserer Bedeu­tung. 13 Im pannonischen Raum wissen wir von Inschriften, die Serapis oder Isis geweiht sind, erst seit den Zeiten des Septimus Severus und des Caracalla: die Altäre von Vindobona und Carnuntum stammen aus der Wende vom 2. zum 3. Jahrhundert, 14 die Altäre von Csév und Nyergesújfalu aus dem Jahr 214. l5 Nach dem Sturz der Severus-Dynastie wurde aber die Verehrung ägyptischer Gottheiten aus der römischen Staatsreligion und dem offiziellen Gottesdienst des Heeres ausgeschlossen, somit scheint es kaum denkbar, dass die Inschrift von Intercisa auf eine Zeit nach Severus Alexander zu datierten wäre. Ferner muss man bedenken, dass die Formel: ceteris diis deabusque erst seit der Wende vom 2. zum 3. Jahrhundert üblich wurde, womit die zunehmende religiöse Unsicherheit, die Ver­schmelzung der verschiedenen Kulte und die Verbreitung synkretistischer Tendenzen zum Ausdruck kommen. 16 In Pannonién sind solche und änliche Widmungen erst seit der Wende vom 2. zum 3. Jahrhundert nachzuwei­sen, u. zw. vorwiegend aus der Zeit des Seve­rus Alexander. 17 Seiter wird es auch gebräuch­lich, eine und dieselbe Inschrift gleichzeitig mehreren Göttern zu widmen. '* Aus all dem geht hervor, dass die behandelte Inschrift früh­estens auf die Wende vom 2. zum 3. Jahrhun­dert am wahrscheinlichsten auf die Regie­rungszeit des Severus Alexander gesetzt wer­den kann. Die Datierung lässt sich an Hand der Ge­schichte bzw. der Truppenbeinamen der Cohors von Hemesa, bis zu einem gewissen Grad rechtfertigen. Die Kohorte wurde zu Beginn der Regierungszeit des Commodus auf­gestellt und wahrscheinlich im Jahre 184 nach Intercisa versetzt. 19 Sie bestand ungefähr bis zur Zeit des Gallienus und garnisonierte in Intercisa. 20 Somit konnte der Altar keinesfalls vorder Regierungszeit des Commodus errichtet 12 Ci CIL III 7771. 12387; CIL VIII 2530, u. s. W. 13 cf. A. ALFÖLDI. Arch. Ért. 88 (1961) 27 f., 30. 14 CIL III 4560, (cf. 4561), 11157; cf. G. ALFÖLDY, Arch. Ért. 88 (1961) 30. 15 CIL III 3937 und G. ALFÖLDY, Arch. rt. 88 (1961) 28 f. 16 cf. G. ALFÖLDY, Acta Arch. Hung. 13 (1961) 117. 17 Aus der Zeit des Severus Alexander: CIL III 3626 (zu der Datierung cf. 10481), 3903, 11126; vgl. noch: 11108, ausserdem noch: CIL III 3274, 3460, 3463, 4359, 10298, 10425, 10835, 11107, 11109, 13433; (zu der Datierung s. noch: G. ALFÖLDY, Acta Arch. Hung. 11 (1959) 138. CIL III 15138; (cf. J. BRUNSMID, VHAD 11, [1909-11] 117 f.); Intercisa I, Nr. 322 die Angeführten Inschriften stammen von der Wende des 2./3. Jhs. und aus dem 3. Jh.), s. ferner: CIL III 3418 und 10424 (von der Mitte und von der zweiten Hälfte des 3. Jhs.) 18 cf. G. ALFÖLDY, Acta Arch. Hung. 13 (1961) 117. 19 J. FITZ, Arch. Ért. 86 (1959) 139 ff. 21 L. BARKÖCZI. Intercisa II 512 ff.. 535. 21 Cf. Intercisa I, Nr. 15-23, 113-119, 130-134. 339-341. werden. Zu einer genaueren Datierung hel­fen uns die Beinamen der Kohorte. Am Ende des 2. und in der ersten Hälfte des 3. Jahr­hunderts kamen im offiziellen Namen der Ein­heit verschiedene Kaisernamen vor. Bei priva­ten Inschriften der gemeinen Soldaten oder Veteranen finden sich diese Beinamen zwar nirgends, 21 bei offiziellen Windmungen aber, die vom Truppenkörper gemeinsam oder vom Kommandanten gestiftet wurden, sind sie all­gemein erwähnt. 22 Der offizielle Name der Ko­horte lautete unter Commodus: Cohors I Au­relia Antonina milliaria Hemesenorum; hier ist das kaiserliche Attribut ein Hinweis auf den Gründer der Formation. 2 '' Von 202 an erwähnen offizielle Inschriften die Einheit unter dem Namen: Cohors I milliaria Antoniniana Heme­senorum; diesen ehrenden kaiserlichen Beina­men behielt die Cohors bis zum Sturz des Elagabal im Jahre 222.' y> Wir besitzen keine Be­lege dafür, ob die Kohorte unter Severus Alex­ander der Beinamen Severiana oder Severiana Alexandriana führte, obwohl die Weihetafel für die salus des Severus Alexander, die die Veteranen der Formation errichten Hessen, aus dieser Epoche stammt. 2 ' Es ist aber möglich, dass in der zweiten Hälfte der Regierungszeit des Kaisers die Cohors dieses Attribut dennoch erhielt. 26 Unter Maximinus Thrax führt sie den Namen Cohors milliaria Hemesenorum Maximiniana, 37 zur Zeit Gordians bzw. spätes­tens seit 240 wird sie Cohors I. milliaria He­mesenorum Gordiana genannt. 28 Auf dem jüngst entdeckten Altarstein von Intercisa steht kein einziges kaiserliches Attribut. Dem­gegenüber sind die Attribute der equitata ci­vium Romanorum angeführt, die nur auf zwei offiziellen Inschriften aus den Jahren 202 und 240 erscheinen. 29 Dieser Umstand lässt darauf schliessen, dass um die Zeit, als der Altar er­richtet wurde, die Benennung der Kohorte gar keinen kaiserlichen Beinamen enthielt; da die Inschrift sonst den vollen Namen der Formation überliefert, hätte das kaiserliche Attribut —• wenn es auch damals zum Namen gehörte — kaum ausbleiben können. Somit fallen hinsicht­lich der Datierung die Jahre 184—192, bzw­22 Intercisa I, Nr. 308-311, 317, 325-326, 338. 23 Intercisa I, Nr. 308, 10- Cf. J.FITZ, Arch. Ért. 86 (1959) 140 f. 24 In einer 202 errichteten offiziellen Inschrift (Intercisa I, Nr. 325, s. Anm. 7) erscheint das Attribut Anto(niniana). Da aber das Attribut hier im Namen des Truppenkörpe=> vor der Bezeichnung Hernes (enorum) steht, neigt man allge­mein dazu, an die Lösung Anto(nina) zu denken was einer Commodus-zeitlichen Inschrift (s. Anm. 23) entspre­chen würde. Doch kann auch Ant(oniniana) attributiv vor den Wort. Hemes(enorum) stehen; als Beispiel hiefür möchte ich die Inschrift erwähnen, die während der Statt­halterschaft von Septimius Flaccus, unter Caracalla. eher noch unter Elagabal errichte wurde (Intetrcisa I, Nr. 309). 25 Intercisa I, Nr. 349. 26 cf. L. BARKÖCZI, Intercisa II, 521 f, u. s. w. 27 Intercisa I, Nr. 317. 28 Intercisa I. Nr. 311. 29 Cf. Anm. 7. 89

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