Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 4.-5. 1963-1964 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1965)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: Pannonien und die Klienthel-Staaten an der Donau. IV–V, 1963–64. p. 73–85.

erhielten sie ihr Bürgerrecht vom gleichnami­gen Kaiser. 78 Im Zusammenhang mit diesen beiden Volksgruppen der Cotini vermutet László Barkóczi, dass eine Gruppe zu Beginn des 2. Jahrhunderts, die andere aber zur Zeit der Kriege Marc Aureis jenseits der Donau in den pannonischen Raum umgesiedelt wurde.' 9 Geradezu entgegengesetzt ist die Stellungnah­me András Alföldis: „Einige Archäologen waren der Meinung, dass die Cotini nach Pannonién umgesiedelt worden waren (während der Krie­ge Marc Aureis). Diese Annahme ist irrig: ein Stamm der Cotini, der sich vor Zeiten vom Volke getrennt hatte, war in unseren Raum ge­langt und lebte nördlich der Eravisker, 80 die 173 aufgerieben wurden." 81 Von den östlich der Asalen und nördlich der Eravisker lebenden Cotini wissen wir mit Ausnahme der Ptolemai­os-schen Angaben weiter nichts, auch die Zeit ihrer Umsiedlung ist uns unbekannt. Doch wür­den wir es keinesfalls wagen, die Zeit der Um­siedlung der Cotini-Gruppe in die Umgegend von Mursa und Cibalae entschieden an Marcus Aurelius anzuschliessen, da es sich doch auf den 223 errichteten epigraphischen Steinen um das Bürgerrecht der erwähnten Personen handelt, das mit einem der Aureliusse in Verbindung steht, nicht aber um die Umsiedlung. 8Ia Mit grösster Wahrscheinlichkeit lässt sich die Um­siedlung mit den Markomannenkriegen in Zu­sammenhang bringen, da die stark abgenom­mene Bevölkerung ersetzt werden musste. Doch würden wir den Zeitpunkt dieser Umsiedlungen viel eher auf die Regierungszeit des Commo­dus, als des Kaisers Marcus Aurelius setzen. 8 " Bei der Bestimmung des Siedlungsgebietes der Osi verweisen wir auf den gleichen Taci­tus-Text als Hauptquelle, den wir im Zusam­menhang mit den Cotini erwähnten, in dem es heisst : die Osi lebten zwischen den Quanden und Jazygen, als Nachbarn der Cotini. Die nun fol­genden Zeilen des Tacitus-Textes geben eine viel exaktere Ortsbestimmung : .... sed utrum Aravisci in Pannoniam ab Osis, Germanorum natione, an Osi ab Araviscis in Germaniam commigr aver int, cum eodem adhuc sermone institutis moribus utantur, incertum est, quia pari olim inopia ac libertate eadem utriusque ripae bona malaque erantP Das heisst, dass die Osi am jenseitigen Donauufer Nachbarn der Eravisker waren. Da aber die Siedlungen der Eravisker nicht bis zum Donauknie hinauf ­78 L. BARKÛCZI, Arch Ert. 1944/;45, 180, Anm. 21a. ' 79 L. BARKÖCZI, Brigetio. DissPann 11/22 (1951) 23. 80 A. ALFÖLDI, Bp. tört. 228. 81 Ibid. 193. 81a A. MÖCSY, Die Bevölkerung von Pannonién bis zu den Markomannenkriegen (Budapest 1959) 79f. 82 J. FITZ, Klio 39 (1961) 210. яз Tacitus: Germania 28. VA A. MÛCSY, Acta Arch. Hung. 4 (1954) 125. — A. ALFÖLDI. Bp. Tört. 148; J. SZILÁGYI, op. cit. 193£. vertreten dis Ansicht, dass ihr Siedlungsgebiet im Tal der Ipoly war. Andersartig: A. GRAF, op. cit. 30. Doch halten wir seine reichten, müssen wir die Wohnorte der Osi weit weniger nördlich von den Eraviskern suchen, als vielmehr östlich, am linken Donauufer, in dem Hügelland gegenüber von Aquincum, nordwärts, wahrscheinlich bis zur Eipel. And­rás Mócsy wies darauf hin, dass wir in diesem Gebiet von frühzeitlichen jazygischen Siedlun­gen keine Kenntnis haben. 8 ' 1 Vom Zeitpunkt der Umsiedlung der Osi nach Pannonién wissen wir ebensowenig, wie es bei den Cotini der Fall ist. Doch ist anzunehmen, dass auch sie nach den Markomannenkriegen in die Umgegend von Bodajk (Osones) gelang­ten, 85 als die vernichtete Bevölkerung durch Barbaren ersetzt wurde. 81 ' Im Jahre 188/189, als M. Rossius Vitulus praefectus gentis 0{n)sorum war, 87 zählten sie schon zu der Bevölkerung Inferiors. 88 Wenn die sarmatischen Volksgrup­pen im Jahre 185 um Szentes-Nagyhegy im Grossen Ungarischen Tiefland sesshaft wurden, und eine Volksgruppe sich gegenüber von Aquincum, dem früheren Wohnort der Osi, an­siedelte, 80 dann ist dies ein terminus ante quem vom Blickpunkt der Umsiedlung der Osi. Sarmatae Die Beziehungen der Jazygen zu dem Impe­rium hätten sich ähnlich wie die der Quaden gestalten können, doch waren wegen der weni­ger günstigen geographischen Lage ihre Klien­telverpflichtungen Rom gegenüber womöglich noch strenger. Nach der Organisierung Daziens beschränkte sich nämlich die Grenzverteidigung des Volkes nur mehr auf den nördlichen und östlichen Abschnitt der Grossen Ungarischen Tiefebene, während der überwiegend grös­sere Teil ihres Siedlungsgebietes zwischen Pan­nonién, Moesia superior und Dazien eingekeilt lag. Somit standen sie vermutlich unter einer viel unmittelbareren römischen Aufsicht, als die Markomannen und Quaden. Die Klientelbe­ziehungen der Jazygen begannen gleichzeitig mit ihrer Einwanderung — spätestens unter Claudius, möglicherweise bereits unter Tiberius — meinen einige Forscher. 90 Es lag im Interesse Roms dieses, den Dakern feindlich gesinnte Volk, das ausserdem auch von den Alanen be­drängt wurde, 111 in das Gebiet zwischen Donau und Theiss hereinzulassen 12 — und wenn wir dem Bericht Plinius des Älteren Glauben Ansicht für überholt. 85 A. GRAF, op. cit. 127, Anm. 7. 86 A. ALFÖLDI, Bp. tört. 722. 87 A. DOBÖ, op. cit. Nr. 414-415; Ann. Ер. (1911) Nr. 7, 1914, Nr. 248. 88 J. FITZ, Acta Arch. Hung. 13 (1961) 89. 89 M. PARDUCZ, Acta Arch. Hung. 7 (1956) 159. 90 A. MÖCSY, Acta Arch. Hung. 4 (1954) 124, mit der frühe­ren Literatur. 91 J. HARMATTA. op. cit. 34. 92 A. MÖCSY, Acta Arch. Hung. 4 (1954) 124f. 80

Next

/
Thumbnails
Contents