Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 2.-3. 1961-1962 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1963)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: Titulum memoriae posuit. II–III, 1961–62. p. 33–48.

präge dieses Grabsteintyps auf, das durch die Schluiss­forniel t. m. p. charakterisiert ist. Noch könnten wir die Aufzählung solcher und änlicher Beispiele fortsetzen, doch kann eine Vollständigkeit wegen des eng bemes­senen Rahmens unserer Studie leider nicht angestrebt werden. Eine Auswahl der in der Werkstatt angefer­tigten Grabsteine, die Aufarbeitung der Tätigkeit der Werkstatt, würde andere Methoden erforden, die hier nicht angewendet werden können. Während wir aber auf der überwiegenden Mehr­zahl der Grabsteine, die der ala-Werkstatt von Aquin­cum zugeschrieben werden können, oder die unter dem unmittelbaren Einfluss der Werkstatt entstanden, die Schlussformel t. m. p. beobachten können, fehlt diese formel auf einer Gruppe von Grabsteinen in primiti­ver Ausführung aus Sandstein, Trachit-Andesit fast vollständig. Diese Grabsteine können einheimischen Steinmetzen zugeschrieben werden, (was allerdings keineswegs eine Werkstatt bedeutet). Diese Grabsteine, die ausserdem durch astrale Symbole gekennzeichnet sind, lassen sich im nördlichen Verbreitungsgebiet der Formel gut abgrenzen. Arrabona h. p. Mócsy 158/6 Csákberény t. p. Kat. 43 Csákberény f. patri Mócsy 198/3 Csobánka t. p. Kait. 44 Esztergom pater p. Mócsy 174/1 Pusztasomodor t. m. p. Kat. 29 Pusztasomodor t. p. Kat. 55 Szomód p. t. Kat. 58 Ulcisia Castra t. p. Kat. 60 Ulcisia Castra vivus f. Mócsy 176/14 Unbestimmter Fundort t. p. Kat. 64 Unbestimmter Fundort ... posuit Mócsy 238/10 Obwohl die hier angeführten Grabsteine hinsicht­lich des Stills, Aufbaues, der Qualität von einander abweichen, somit nicht zusammengehörig sind, scheint ihre Einordnung unter die Werke der Werkstatt über­haupt nicht problematisch zu sein. Die bestehende Un­terschiedlichkeit dieses Materials tritt ausser dem Stil auch bei den Schlussformeln in Erscheinung, obwohl die Formel-Anwendung sich innerhalb des Formel­Brauchtums von Aquincum bewegt. Diese Grabsteine können auf den Zeitraum von der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts bis zum Beginn des 2. Jahrhunderts datiert werden. 98 Dies ist ein Hinweis dafür, dass ne­ben der ala-Werkstatt bereit in der zweiten Hälfte des des 1. Jahrhunderts — um den Ansprüchen der ein­geborenen Bevölkerung gerecht werden zu können, — die Tätigkeit bodenständiger, zum Teil eingeborener Steinmetzen einsetzte, die die Textfassung der Werk­statt von Aquincum einfach übernahmen, während in der Steinbearbeitung auch den bodenständigen Vor­stellungen Rechnung getragen wurde. 6. ZUSAMMENFASSUNG Die Formeln t. m. p. und t. p., die ihrer Anzahl gemäss die Schlussformeln der eigenartigen Grabstein­texite aus der Umgegend von Aquincum sind, gelangten zusammen mit einigen anderen Texten um die Mitte des 1. Jahrhunderts mit dem Brauchtum der legio XV Apollinaris nach Aquincum. Dies geschah um die Zeit, da die ala Hispanorum I aus Germanien nach Panno­nién versetzt wurde. Die Anwendung der Formel lässt sich der Steinimetzwerkstatt, die für die ala — aber selbständig — arbeitete, anschliessen, die — unbe­rührt vom Wechsel der Besatzungen — bis zum ersten Jahrzehnt des 2. Jahrhunderts die ala-Truppen, die civitas Eraviscorum und den weiteren Umkreiss von Aquincum mit Grabsteinen versah (und annehmba­rerweise auch mit behauenen Steinen anderer Art). Für die Grabsteine der beim ala-Lager befindlichen Werkstatt ist vor allem — aber nicht ausschliesslich — die Formel t. m. p. kennzeichnend. Der Formel-Brauch der Werkstatt wurde von den gegebenenfalls beste­henden kleineren Werkstätten, vor allem aber von den für die eingeborene Bevölkerung arbeitenden Stein­metzen übernommen. Im Jahre 89 aber, als in Aquin­cum ein Legionslager erbaut wurde, kann noch ein FormeKBrauch festgestellt werden, der wiederum der — für die Legion arbeitenden Steinmetzwerkstatt — zugeschrieben werden kann. Ob es nun dem raschen Wechsel der Legionen oder den alten und weitreichen­den Beziehungen der ala-Werkstatt zuzuschreiben war, ist nicht bekannt, doch kann festgestellt werden, dass die Grabseintätigkeit der Legionswerkstatt nicht über die Lagergrenzen hinausreichte. Bis zum Ende des er­sten Jahrzehntes des 2. Jahrhunderts Hessen die in Aquincum lebenden bürgerlichen Persönlichkeiten, die Eingeborenen, die Bevölkerung der Provinz und zum Teil sogar Soldaten der Legion (vor allem naturgemäss jene, die mit der einheimischen Bevölkerung in Bezie­hungen standen) die Grabmäler ihrer toten Angehö­rigen in der ala-Werkstatt anfertigen. Die sich auf ei­nen verhälhtnissmässig kleinen Raum beschränkende Tätigkeit der Legions-Werkstatt kann möglicherweise durch den Bau des Lagers und der canabae bedingt ge­wesen sein: infolge der Bautätigkeit konnte sich die Werkstatt vielleicht mit der Anfertigung von Grab­steinen nur in ganz kleinem Ausmass befassen. Mit der Zweiteilung Pannoniens und der damit verbundenen militärischen Umoirganisierung," als nämlich an Stelle der ala-Truppen endgültig die le­gio II adiutrix als Besatzung eingesetzt wurde, hörte auch die Steinmetzwerksitatt zu bestehen auf. Jenes starre Festhalten an den überkommenen Grabsteinfor­meln 60—70 Jahre hindurch, das scheinbar die Ein­führung neuer Formeln einfach nicht zuliess, stand anscheinend auch einer Anpassung der Werkstatt an die neuen Verhältnisse hemmend im Wege. J. Fitz »8 L. NAGY, LA 2 (1941) 232—, lJil Mit Fragen, die mit ,der Zweiteilung Pannoniens in Zu­sammenhang stehen, fassen. werden wir uns andernortes be­48

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