Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 2.-3. 1961-1962 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1963)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: Titulum memoriae posuit. II–III, 1961–62. p. 33–48.

4. BRAUCHTUM IN AQUINCUM Der von der legio XV Apollinaris übernommene Brauch der Graibsteinstellung nahm wahrscheinlich um die Mitte des 1. Jahrhunderts in Aquincum seinen An­fang. Jedenfalls erfolgte dies noch vor dem Jahre 63: in diesem Jahr nämlich zog die Legion nach dem Ori­ent, wo sie fast ein Jahrzehnt hindurch verblieb und wie wir bereits wissen, wich die Art der Grabstein­inschriften der ihr als Besatzung folgenden legio X ge­mina nicht nur vom Brauchtum der legio XV Apolli­naris, sondern auch von dem in Aquincum üblichen Fonmeilmaterial stark ab. Die Steinmetztätigikeit, die unsere behandelte Formel beinützte, setzte vermutlich gleichzeitig mit dem Eintreffen der ala Hispanorum I in Aquincum, ungefähr unter Claudius, zumindest aber unmitterbar danach ein. Noch haben wir keine Kennt­nis von Grabsteinen mit der behandelten Inschrift, die vor diesem Zeitpunkt in Aquincum oder in der Um­gegend errichtet worden wären und wir wissen auch nichts von einer einmaligen oder vorübergehenden Verwendung unserer Formel. Unsere Forschung setzt auf Grund der sog. Drusus-Inschrift voraus/ 1 ' 5 dass die Gründung des ala-Lagens wahrscheinlich in der Zeit um das Jahr 20 erfolgte, <ir> das heisst noch vor dem Ein­treffen der ala Hispanorum I. Seit der Regierungszeit von Tiberius hatte sich bereits eine ala — während des 25—30 Jahre währenden Zeitabschnittes vermutlich sogar mehrere ala-s — in Aquincum aufgehalten. So­lange aber verlässliches archäologisches oder inschrift­liches Denkmalgut nicht als Beweis zur Verfügung steht, können wir die Drusus-Inschrift nicht als Be­weis für die frühzeitige Stationierung der ala in A­quincum erachten'' 0 und können sie nur als eine Voraus­setzung in Betracht ziehen. Es bleibt sich gleich, ob das steinerne Lager unter Tiberius erbaut worden war, oder ob die in den vierziger Jahren erscheinende ala Hispanorum I die erste Besatzung war, zweifelsohne setzte in Aquincum der Brauch, den Toten Grabrnäler zu errichten, und die be+riebsmässise Anfertigung der­selben is Steinmetzwerkstätten nach dem Erscheinen der ala Hispanorum I ein. Doch gebt aus dem bisher gesagten einhellig her­vor, dass nicht die nla es war. die den Brauch der an­gewendeten Formeln — aus Germania, wo sie zu Be­ginn des Jahrhunderts stationierte — mit sich gebracht hatte, dass vielmehr die Einbürgerung der Formel R 1 J. SZILAGYI, LA 1 Г193Я1 2W>—. 65 Thirl. 298—.: A. ALFflLDT. BD tört. ГВ->. 1942Ï 182.: A. PärartTI. op. cit. 24.; L. BARKÖCZI Intercisa II. AH 36 (1957) 499. GO Obzwar die Datierung бег SOH. Drusus-Tnschrift von der ganzen Forschung einheitlich angenommen wurde. haUei wir sie für diskutabl. Die Ereignisse der 19'20-er .Tahrp. deretweeen Dni«"s in Pannonion gr^^hion. — nähmh^h der Sturz des Maroboduus und dm Zustandebringen des Vannius-Staates — hallen sich nördlich von Carnuntum abgespielt, folglich he°teht — unseres E^achlens — keines­falls die Notwendigkeit, den Besuch Drusu«' in Annin­eum und den Bau des Lagers mit diesen Ge cr> behnisRpn In Zusammenhaue bringen zu wollen. Fs würde si^h lohnen, die Inschrift einer neue-Hchen Untersuchung zu unterwerfen, da «ich doch . . 7 l Caesatr 7 / Cnesn.r Г 7 / С Caiv Г / / ala г i ' l. m. [ die fragmentarisch erhaltene Tnschrift nicht n^r auf die Namen von Tiberius und Drusus ergänzen lS«st, und ausserdem auch der Bau des Steinlasers um die=e frühe Zeit — in Ermangelung historischer BeTepe und archäologischer Beweise — zumindest fraglich scheint. 6" W. WAGNER, op. cit.: Die CIL III 12 378 — Inschrift, auf die sich W. Wagner bezieht, ermöglich keine genaue Da­tierung. 68 CIL XVI 26 (13. Juni 80), 30 (3. Sept. 84), 31 (5. Sept. 85). 69 Noch kennen wir nicht restlos alle Besatzungstruppen des 1. Jahrhunderts. Die ala Hispanorum I ist die erste durch die von der legio XV Apollinaris kommenden Steinmetzen erfolgte. Die Werkstatt — insofern wir diesen Ausdruck überhaupt anwenden dürfen, da doch nur von den Schlussfonmeln der Grabsteine die Rede ist — wenn also die Werkstatt in erster Linie nur für die ala arbeitete, gehörte sie doch organisch nicht ihr an. Dies wird sich im der Folge erweisen. Die ata Hispanorum I wurde noch unter den Flaviern nach Moesia versetzt 67 — seit dem Jahre 80 wird sie in den pannonischen Diplomen nicht mehr erwähnt 08 — wäh­rend wir eine unveränderte Anwendung der Formel auch weiterhin in Aquincum bei allen, ob kurz oder lang dort stationierenden Formationen bis zum Beginn des 2. Jahrhunderts vorfinden. Ja es hat sogar den Anschein, dass es zu einem derartigen Festhalten an der Formel gekommen war, dass =ie sich auch im Wett­kampf mit dem Formelmaterial der Steinmetzen, die mit den gegen Ende des Jahrhunderts erscheinenden ersten Legionen gekommen waren, noch lange Zeit hinduroh behaupten konnte. Während sich im Lager von Aquincum Reiterfor­mationen ablösten, 60 kann — wie wir es bereits er­wähnten — die Anwendung einiger Formeln festge­stellt werden, die vom Wechsel der Truppen unberührt blieben. Nach dem Jahre 89 aber, als die legio IV Fla­via mit vollständigem' Mannschaftsetand, zusammen mit den Vexi Dation en II adiutrix in Aquincum ein­traf, 70 trat eine Änderung ein: auf den Inschriften erscheinen Formeln, die bis zu diesem Zeit­punkt nicht gebräuchlich waren. Doch kann dies ge­wissermassen mit den Wandlungen, die sich um die Jahrhundertwende auch anderenortes eingestellt hat­ten, (beispielsweise verbreitete ^ : ch in Carnunkum die Formel h. f. c, mit der Hinzufügung pro pietate), ge­deutet werden. Doch müssen wir vor allem die An­wendung der Formeln ails ein Brauchtum der Legio­nen ansehen. Die bis zu diesem Zeitpunkt nicht ange­wendeten neunen Formeln sind: 1. her es ex testamento faciendum curavit — auf einem Grabstein der legio IV Flavia; auf rxvei Grab­steinen vorn Ende des 1. Jahrhunderts der legio II adiutrix; und auf einem in Rákospalota gefundenen Grabstein 71 mit oberitalischem Namen. Die erwähnten Steine stammen alle vom Ende des 1. Jahrhunderts. Po^bi.po i von 6er wir wissen die seif der T?e»i or un6s­7í, it des Kaisers Claudius ungefähr ein viertel Jabrb'TdTt hindurch in Aquincum in Garnison la<?..T.aut der in ^ет An­TT~prl.---r.cT ,4-lte'™ "N 4- fi« PpíofíihrtPn riri'orTlfl, T7prlip-<3 eiç im ,T->hrp Rf) ^-"p Рг?цгл7. Wenn die nln aus irgendeinem Г. г,, г'.­, р auf c'en Dir^ompri П'г-1-Ч e»-wör>nt worden wäre, — rio 4 tf,, р Ч sich um Fntiass'-nfsi.irkun'len bände 1 !. ka"m rtonVhar ist — wiscp n wir ni°M. w P r im Zeitraum rwi­ч^-Ьоп rinn .Tabrpn РП — or, ri-, Hie ATpvillation der Mrjin TT arUiitri-r in Aquincum eintraf, das Lager besetz hie 1 !. Pen i-n Anuincurn befundenen Stein бег ala, Avriina T und der "'-» A.*tiirv,iw TT сетт, TTT 14Я49Ч) setzte W. Waener Con. cit. 15—.) auf die Regierungszoit des Kaisers Tiberius, die neuere Fachliteratur aber (J. SZTLÄGYT. TMB П9411 23—.) fïibrf rUe Fnsteh ,, nf? dieses Denkmals anf rüe Fno^he der ^^"^tli^nischen Zusammenziel-mpoiau der Streitkräfte zu­rück. Tu. Ermanfelun n einschlägiger Angaben kann nicht festgestellt werden, ob es si^b m-n einen vorübergehen­den Aufenthalt der Trunnpn h^ndeHe. «dpr aber ob diese гп '1 | п" р ч eiripe Jahre hind' ,r ""h — wir decken hier an die Zeit zwischen 86—88 — die Besatzung von Aauincum steuten. Aber auch so sind uns die Formationen der ers+en Trifte Her achtziger Jahre ni"ht bekannt. Unter den Reiterformationen. die auf den тишотеп erwähnt werden. könnten vornehmlich die nla SUHnna oder die ala I c. R in Betracht kommen, doch wurde bis auf den heutigen Tag keines ihrer Denkmäler in Aquincum gefunden. 70 n. ATPilTDY. op. Cit. 1Я5. ''A. MÖCSY, op. Cit. 186 35. 42

Next

/
Thumbnails
Contents