Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 2.-3. 1961-1962 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1963)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: Titulum memoriae posuit. II–III, 1961–62. p. 33–48.

Da wir unter den spärlichen Denkmälern der ala Hispanorum I — die unseres derzeitigen Wissens für die erste Besatzung Aquincums erachtet werden kann — sogar auf zwei Graibmälern die Formel t. rn. p. vor­fanden, scheint es nicht unwahrscheinlich, dass wir das Erscheinen und Vorkommen der Forme! mit ihr in Zusammenhang bringen müssen. Der bedeutende Teil der auf militärischen Grabsteinen befindlichen Formel t. im. p. stammt von ala-Giralbimälerm. Daraus ergibt sic i die Frage — analog den Reitergrafosteinen 47 — dass diese Formel mit den frührömerzeitlichen aZa-Forma­tionen der Provinz im Zusammenhang stand. In diesem Fall aber müssten wir den Ursprung der Formel t. m p. — wieder beziehen wir uns auf die Analogie der Rei­tengrabsteine — in Germania inferior suchen. Die ala Hispanorum I garnisonierte vor ihrer Ankunft in Aqu­incum in Trier und Worms, 48 und auch die ala I Au­gusta Ituraeorum sag. kam gleichfalls aus Germania inferior nach Arrabona/ 19 Auch die ala I Tungrorum Frontoniana war aus Germania inferior zuerst nach Carnuntum, später nach Aquincum versetzt worden. 50 Das epigraiphische Fundmaterial Germaniens bestätigt aber diese Voraussetzung nicht. Wie schon erwähnt, kommt nur die Formel titulum posuit vor und nur ei­nem Soldaten der legio XVI wurde ein Grabstein er­richtet. 51 Auf Grabsteinen von ala-Soldatem kommt die Formel t. p. überhaupt nicht vor. Die aquileianischen und norditalischen Einflüsse, die bei der Steinbearbeitung in Erscheinung treten, 52 und auch die auf unseren Steindenkmälern erwähnten Italiker wie Proculus (Nr 3), 53 A. Vettius A(uli) l(iber­tus) Crescens (Nr 8) 54 lassen die Vermutung zu, dass der Herkunftsort der Formel in Aquileia. bzw. in Nord­italien zu schein sei. Auch der Umstand, dass in diesen Gebieten unsere Formel auf mehreren Soldaten-Grab­steinen vorkommt, spricht dafür. r.n\VR95 AOUILETA leer. XI Г1. D. M. ...posuit titulum CIL V 896 AQUILEIA lee. XI Cl. titulo'. .. CIL V 912 AQUILEIA eoh. VI. pr. tit. d. s. p. CIL V 914 AQUILEIA les. I Ital. D. M. posuit titulum CIL V 945 AQUILEIA eques. .. titulum po. CIL V 2500 ATESTE leg. VI tit. pos. CIL V8281 AQUILEIA [coh. pr. p. Vin]dicis [posuerunt] titulum Doch scheint auf Grund der Inschriften die Frage der Herkunft beiweitem noch nicht gelöst. Anstatt der, für die pannonischen Grabsteine kennzeichnenden Formel t. m. p., fanden wir hier nur die Formel t. p. vor, und auch dies in den meisten Fällen ausgeschrie­ben. Sollte der Herkunftsort der pannonischen Formel dennoch Aquileia sein, müssten wir voraussetzten, dass die Fassung t. m. p. erst in Pannonién ihre Ausge­staltung erfuhr. Wenn wir nun zwischen dem aquileianischen Ur­sprung und dem pannonischen Brauchtum das verbin­dende Kettenglied suchen, könnten wir es kaum wo­anders, als in Carnuntum finden. Unter den pannoni­schen Inschriften mit der Formel t. m. p. ist der Grab­stein des С Fabius С. f. Teret, von der legio XV Apol­Unaris (Nr 13) der früheste: er gehört der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts an. Es besteht die Möglichkeit, dass die durch die legio XV ApolUnaris gebrauchte Formel in Arrabona von der ala I Augusta Ituraeorum und in Aquincum von der ala Hispanorum I übernommen worden war. Viel wahrscheinlicher scheint es jedoch, dass um die Mitte des 1. Jahrhunderts, da in den öst­lichen Teilen Pannoniens selbständige Steinmetzwerk­stätten kaum noch bestanden, die Steinmetzen der le­gio XV ApolUnaris anlässlich ihres Aufenthaltes in Arrabona und Aquincum die behandelte Formel mit sich brachten. (Es hait den Anschein, als hätten sich diese Steinmetzen in Aquincum längere Zeit aufsehal­ten, ja sich sogar hier niedergelassen: die auffallend grosse Verbreitung der Formel t. m. p. könnte als ein Beweis hiefür gelten.) Das Auftreten der Formel t. m. p. in Carnuntum und Arrabona is aber ein nur zu beiläufiger Beweis im Hindblick auf den Ursprung des Textes. Es ist of­fenkundig, dass die Formel t. m. p. in Aquincum und Umland ebensowenig ausschliesslich angewendet wur­de, wie beispielsweise in Arrabona, Carnuntum oder wo immer im Imperium. Zweifelsohne verwendete der Steinmetz oder die ganze Steimmetzwetrkstatt gleich­zeitig mehrere Formeln, unter denen immer die dem Anläse entsprechendste Fassung gewählt wurde. Von diesem Blickpunkt ist die Zusammenfassung der Grab­steine der in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts in Pannonién garnisonierenden Legionen — eine jede hatte eine selbständige Steinmetzwerkstatt mit eigenem Bei trieb — überaus lehrreich: legio VIII Augusta — POETOVIO h (eres) p(ousit) HS 55 371, 381 legio X gemina — CARNVNTVM (63—68) ex t(estamento) curiamtibus) Vorbeck 25 f(aciendum) c(uravit) h(eres) ex t(estamento) f. h. ex t. p(osuit) h. f. с h. s. е. s(it) t(ibi) t(erra) l(evis) Vorbeck 21 Vorbeck 16, 24 Vorbeck 23 Vorbeck 15, 20, 26 Vorbeck 13, 22 Vorbeck 12,19, 20, 21, 25, 26 legio XIII gemina — POETOVIO fratri posuit HS 380 t(estamento) f (ieri) i(ussit) HS 372, 382 legio XIII gemina — CARNVNTVM h(eres) p(osuit) Vorbeok33 t. f. i. h. p. Vorbeck 32 legio XIV gemina — AD FLEXVM? h. f. с Vorbeck 93,95 t. f. i. h. f. с Vorbeck 84, 85, 90 94, 96,102 108? legio XV ApolUnaris — CARNVNTVM Erste Hälfte d. 1. Jhs. cura acta per collegas eius Vorbeck 142 ex testamento Vorbeck 203 e(x) t. p(ositum) ar(bitratu) VorbecSkl96 t? A. BURGER, op. cit. 48 W. WAGNER, op. cit. 49 Ibid. 52—. M Ibid. 76—. M CIL III 6947. 43—. 52 n i^RntfT.VT. A ^pni-iorpat síremTékek omamentikaia. (Die Ornampntik der narmom^rben Grabsteine), (Eger 1929) 4—. ív? д. ív^rvsv. nn. dt. Nr 185/28. 54 Thirl. lVTr- 1Яй'4Ч. 'SB ír VTDWTTj.Tpvi _ т$. ЯДИОД, Antike Inschriften aus Jugo­slawien I. (Zagreb 1938). 39

Next

/
Thumbnails
Contents