Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 1. – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1960)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: Der Einfall der Langobarden und Obier in Pannonien im Jahre 166/167 n. u. Z. I, 1960. p. 63–69.

63 DER EINFALL DER LANGOBARDEN UND OBIER IN PANNONIÉN IM JAHRE 166/167 N. U. Z. Die Aufarbeitung der in Kálóz (Kom. Fejér) zum Vorschein gekommenen zwei germanischen Reiter­gräber' warf neues Licht auf die Feldzüge der Lango­barden und Obier, die zu Beginn des Krieges mit den Markomannen und Sarmaten in Pannonién ein­gebrochen waren. In einem der Gräber lag ein Krieger der Langobarden, im anderen einer der ober­ungarischen Quaden oder Daken, mit den bezeichnen­den Beigaben der Mitte des II. Jahrhunderts. Schon István Bona wies in der Zusammenfassung seiner Abhandlung darauf hin, 2 dass sich die allgemein akzeptierte Annahme der früheren Forschungen, die römische Defensive habe den Einbruch des Feindes zwischen Arrabona und Brigetio sofort aufgehalten und über die Donau zurückgeworfen, auf Grund dieser Funde nicht mehr halten lässt. 3 Der Funde von Kálóz zwingt jedoch nicht zu dieser offenkundigen Folgerung, sondern es muss der ganze Verlauf des Feldzuges, mit seinen Quellen und den Daten, die sich mit dem Zusammenstoss in Verbindung bringen lassen und bisher — wegen des anderwärts supponier­ten Schauplatzes — ausser acht blieben, überprüfen und den Gang des Feldzuges unter Bedacht auf den Fund von Kálóz ausgehend, neu festlegen. Den Einbruch der Langobarden und Obier und dessen Liquidierung beschreibt Dio Cassius, unsere einzige Quelle, wie folgt: neoj-LO}&è,v Lbj* zCtv ж&рс BLVÓLX**. ZTTTTÍ-COV áE,e.\-*-Cvcwa)v Xact. TCJV dL-fXlf>L jCi.Vii.SoV TTá-CoöV 4TTL f>&X.űcC V 2Г CO V, S.CQ 7ToCVZ£.\í? f>í)yÍ>V ОС ßeijy3«ßOi. èzp^-7TOVZO / èj>' olç oisTOJ Tip*<-X&b.l&lV ÓV 0~O.CL Х0СГ0С­iirÁvcdc ал. TTftj-cipi éjTL^e.Lfino-ö.co^ oL /ЪЛеа<^-рос,7граа^>ый яьс/ал JCLXK.LOIS i3«.Oïrov tnv JT<*.wpvL<*.v èce-Trovz**- о-саХХох/оч.. ßacXXo­f4*.pco\/ ve. tcv /3*.&сЛе>х. Afc^pjcojuo^wv jaxj. Атсроис Sé-x**., jax-z è &VOÇ ÁjrtÁ&Ccí/U. в VOt £ Vot. Die spätere Forschung lehnte sich bei der Bestim­mung des Angriffsortes und des Ablaufes des Zusam­menstosses, neben Dio an die Feststellung von E. Rit­terling: „Der hier genannte index ist der Reiter­präfekt M. Macrinius Avitus Catonius Vindex (CIL VI 1449), welcher die ala (I Ulpia) ccniariorum oo (Standlager Arrabona) und die ala (III Augusta) Thracum (Standlager Adiavum) entweder gleichzeitig oder hintereinander befehligte."* A. Alföldi fasste die geschichtlichen Ereignisse folgendermassen zusam­1 I. BONA, Acta Arch. Hung. 6 (1956) S. 71ff. 2 Ebenda S. 717'. 3 A. ALFÖLDI, Budapest története (= Budapest im Altertum) (Budapest 1942) s. 192. 4 Dio Cassius 71, 3, la men:' 1 „Dieser unerwartete Überfall dürfte durch das Tal der Vág erfolgt sein, doch kam er bald zum Stillstand, nachdem er irgendwo bei Komárom das Südufer erreicht hatte: es handelte sich insgesamt um eine Truppe von 6000 Mann, die durch die Legion bei Szőny und die an der Stelle des heutigen Győr und bei Füzitő stationierten Reitertruppen schon bei ihrem ersten Zusammenstoss aufgerieben wurde." 7 Über die Haltung der germanischen Grenzstämme, sowie über ihre Teilnahme am Friedenschluss gingen die Ansichten sehr auseinander. W. Zwikker schreibt darüber: „Im Anfang geht die grösste Stosskraft vom Zentrum Germaniens aus. Die Rolle der Grenzvölker besteht darin, dass sie die Schämen durchlassen und ihnen helfen," 8 A. Alföldi lässt den klaren Hinweis Dios auf die gemeinsamme Unternehmung der germa­nischen Völker ganz ausser acht und schreibt: „Unsere wortkarge Quelle berichtet uns nichts darüber, wieso und warum die Quaden diese fremden Eindringlinge durch ihr eigenes Gebiet durchziehen Hessen — vielleicht waren ihre Männer gerade abwesend." 3 Das Grab des Quaden — oder Dakenkämpfers von Kálóz beweist dagegen, dass die Grenzvölker eine ganz andere Haltung einnahmen: sie gestatteten den „fremden Eindringlingen" nicht nur den Durch­zug durch ihr Gebiet, halfen ihnen nicht nur beim Übersetzen des Stromes, sondern nahmen selber am Angriff gegen Pannonién teil. Doch müssen wir im Anschluss an Dio Cassius annehmen, das der grösste Teil der Angreifer aus Langobarden und Obier bestand. Für den Ort und die Richtung des Einbruchs sowie für die Vernichtungsschlacht, müssen wir im Fund von Kálóz die massgebendste Quelle erblicken. Der Text Dio Cassius berechtigt keinesfalls zu der Annahme, als hätten die Germanen die Grenze an mehreren Stellen überschritten und die Provinz über­flutet. Es handelt sich um einen einzigen Feldzug, der sich wie diese Funde zeigen bis Kálóz (oder noch weiter südlich) erstreckte. Die blitzschnelle Fluss­überschreitung der germanischen Bundesgenossen dürfte daher kaum nach Pannonién zwischen Arra­bona und Brigetio erfolgt sein, denn da hätten sie um Kálóz zu erreichen, beim Vormarsch nach Osten und Südosten irgendwo mit der legio I adiutrix und 5 E. RITTERLING, AEM 20 (1вОТ) S. 30. 9 A. ALFÖLDI, op. Cit. S. 192. 7 Im gleichen Sinne zuletzt W. WEBER, САН 11 (1964) S. 351. 8 W. ZWIKKER, Studien zur Markussäule (Amsterdam 1941) S. 87. 9 A. ALFÖLDI, op. Cit. S. 192.

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