Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 1. – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1960)
Tanulmányok – Abhandlungen - Vágó Eszter, B.: Kelten- und Eraviskengräber von Nagyvenyim und Sárkeszi. I, 1960. p. 43–62. t. XXIX–XLI.
51 entstanden im Karpathenbecken die Varianten der drei und vierbuckeligen Ringe. 44 Das Verbreitungsgebiet der dreibuckeligen und vierbuckeligen Fussringe stimmt nicht überein, dennoch kommen an Fundorten der vierbuckeligen auch dreibuckelige Fussringe vor. Wahrscheinlich gehören sie chronologisch verschiedenen Horizonten an. Bei den vierbuckeligen Fussringen bestehen gewisse Unterschiede, sowohl in ihren Massen als auch in der Konstruktion des Verschlusses. Bei dem vierbuckeligen Fussring des Komitates Fejér bilden je zwei Buckel ein Glied; sie sind an dem einen Ende mit einem Scharnier versehen, während am anderen Ende eine kleine Zunge als Verschluss dient. Beim zweiten Typ bilden 3 Buckel ein Glied, während der 4. Buckel mittels eines Gelenkes frei entfernt werden kann. Solche Stücke wurden in Szob, Nagyhalász, Bihardiószeg, Apahida und Felsőzsuk geborgen. Die Brandgräber von Apahida und Felsőzsuk waren — dem vorheringen Bericht entgegengesetzt — Frauengräber. Die Übereinstimmung der Fussringe in den Tälern des Ipoly und Zsitva mit jenen Siebenbürgens deuten darauf hin, dasis gewisse keltische Volksgruppen — möglicherweise aus der Kleinen Ungarischen Tiefebene — nach Siebenbürgen gelangten. Chronologisch besteht kein grosser zeitlicher Unterschied zwischen der ersten-zweiten und der dritten-vierten Gruppe. Das Verschwinden der transdanubischen Gruppen und jener im Ipolytal lässt sich auf die Jährzehnte dauernden Kämpfe die Bojer zurückführen. Leicht möglich, dass sich die Kelten — nicht anders wie die Anartii und Teurisci von hier wegzogen, — die aus der Kleinen Ungarischen Tiefebene, bzw. aus der benachbarten Gebieten ihre Siedlungsstätten in die nordwestlichen Randgebiete Siebenbürgens verlegten. 45 Das Siedlungsgebiet der im Komitat Fejér und in den nördlichen Teilen des Komitates Tolna lebenden Gruppen lässt sich mit dem Verbreitungsgebiet der Münzfunde von Typ Zichyújfalu gleichstellen. 46 Auch in Sztálinváros kam solch ein Münzfund, bestehend aus ungefähr 300 Stücken zum Vorchein. Viele dieser Münzen weisen eine auffallende Ähnlichkeit mit den Tetradrachmen des Münzfundes von Zichyújfalu auf, doch sind auch Münzen darunter, die der Gruppe mit Zichzackornamentik angehören. 47 Keramik Späte Varianten der „Linsenflasche". (Taf. XXXIII, 5) Im Grab 2 in Sárkeszi befand sich ein kleines Gefäss mit Flachem Bauchteil und breitem Hals: das ist eine spätere Variante der s. g. Linsenflaschen . 48 44 I. HUNYADI, Diss. Pann. 9S. 45 A. ALFÖLDI, Budapest története (Die Geschichte von Budapest) (Bp. 1942) 147.; J. FITZ, Acta Antiqua 6 (1998) 402. 45 Gróf Dessewffy Miklós barbár pénzei (M. DESSEWFFYs Sammlung der Barbarenmünzen) (Bp. 1910) 236. Abb. 292; A. KERÉNYI, FA 11 (1999) 96. 47 K. PINK, Die Münzprägung der Ostkelten und ihrer Nachbarn. Diss. Pann. Н/1Э (1939) 457. Doppelkonsiches Gefäss (Taf. XXXIII, 3) kam aus Grab 2 in Nagyvenyim zum Vorschein. Ein ähnliches Stück stammt aus Rácalmás-Kulcstelep. Kleines tonnenförmiges Gefäss mit Kammverzierung (Taf. XXXIII, 2) Dieses, für die spätkeltische Keramik kennzeichnende Stück fand sich in Grab 2 von Nagyvenyim. Ähnliche Stücke wurden z, B. in Szob, Szepetk, Ordód-Babót, Vácszentlászló und in Jutas geborgen. 50 Höheres tonnenförmiges Gefäss mit eingezogenem Mundsaum und mit Kammverzierung. (Taf. XXXIII, 1) stammt ebenfalls aus Grab 2 von Nagyvenyim, Die Kammverzierung ist unregelmässig. Änlogien des Gefässes besitzen wir aus Surcin, Apátipuszta, Léva, Lovacska, Kaja und Kósd, ferner aus Jászapáti und Rácalmás-Kulcstelep. 51 Die Blütezeit dieser Gefässform ist die Spät-LT-Zeit. Solche Gefasse veröffentlicht K. Bittel aus Wurtemberg 52 und seiner Ansicht nach reicht der Gebrauch dieses Gefässtyps bis in die Kaiserzeit hinein. Leicht profilierte Söhlüssel (Taf. XXXIII, 4) aus Grab 5 in Nagyvenyim. In Radostyán wurde ein ähnliches Stück gefunden. Vereinzelt kam diese Form auch anderenorts vor. 53 Zusammenfassung Alle erhalten gebliebenen Keltengräber des Gräberfeldes von Nagyvenyim wurden freigelegt; doch hoffen wir in Sárkeszi und Lovasberény noch weitere freizulegen. Noch gelang es uns nicht, den Ort der Siedlung zu finden. Vermutlich war sie nicht gross, da doch das Gräberfeld nur aus wenigen Grabstätten bestand. Wahrscheinlich handelt es sich hier um gehöftartige Siedlungen (vici). Einer solchen Kleinsiedlung mochten wahrscheinlich auch die Keltengräber in Sztálinváros angehört haben. Die Bevölkerung war einheitlich. Da wir nur Frauengräber fanden, setzen wir voraus, dass es entweder überhaupt keine Männergräber gab oder das.s sie noch vor der Fundrettung zerstört worden sind. Das hier geborgene Fundmaterial gehört der frühesten Phase der LT D-Periode an. Dies erweist die Keramik, die kammverzierten kleinen Gefässe, die leicht profilierte Schüssel, die hier gefundenen vierbuckeligen Fussringe. Das Verschwinden dieser transdanubischen keltischen Volksgruppen steht wahrscheinlich mit dem Vergraben der Münzschatzen von Zichyújfalu—Typus in Verbindung. Mit dem Eindringen der Eravisker oder Bojer 48 I. HUNYADI, Diss. Pann. 134i., Taf. LXI. 11. 49 I. HUNYADI, Rég. Füz. 7».; Inv. Nr. 2562, István Király Museum. 50 I. HUNYADI, Diss. Pann. 139. 51 Ibid. 140. 62 К. BITTEL, Die Kelten in Württemberg (Berlin—Leipzig 1934) Taf. 23, 29. 53 I. HUNYADI, Diss. Pann. LXVIII, Taf. 5, 137. •