Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 1. – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1960)

Tanulmányok – Abhandlungen - Petres Éva, F.: Früheizeitliches Gräberfeld in Vál. I, 1960. p. 17–42. t. XI–XXVIII.

Grabfunden. Die eine Urne (Taf . XII. Nr. 5) wurde aus Grab 3 geborgen, dessen Beigaben HB-Gepräge zeigen. Ausser der Urne mit kanneliertem, eingedrücktem Unterteil wurde dort noch eine Schale mit eckig hochgezogenem Rand und ein kleines, topfartiges Gefäss mit Henkel gehoben. Nur eine Schüssel mit eingezogenem, facettierten Rand gehört früheren For­men an. Demgegenüber aber kommt die eingedrückte Urne aus Grab 12 (Taf. XIV. Nr. 3) zusammen mit einer tiefen. HA-zeitlichen Schüssel mit facettiertem Rand und der geläufigen Schüssel mit turbanartig gedrehtem Rand und einem kleinem Gefäss vor. So ansprechend es auch sein mag, den einen Urnentyp vom anderen abzuleiten, mit der Voraus­setzung natürlich, dass der kugelförmige Typ der frühere ist, von dem die Form mit dem eingedrück­ten Unterteil stammt, so ist dies, nur bis zu einem gewissen Grad stichhaltig. Diese beiden Formen waren — besonders in unserem Arbeitsbereich — gleich­zeitig gebräuchlich. Doch schliesst dies keinesfalls die Möglichkeit aus, dass der eine Urnentyp dennoch früher bestand, als der andere. Der besprochene Urnentyp mit dem eingedrückten Bauch erscheint wahrscheinlich bereits in den spätzeitlichen HA-Grab­funden, wird aber erst im Verlauf der HB-Periode allgemein. Der als älter angesehene Urnentyp mit dem kugelrunden Bauch wurde überwiegend in der HA-Epoche verwendet, doch finden wir ihn auch in der HB-Zeit vor. Im Gräberfeld von Vál kommen beide Urnenformen in geschlossenen Grabfunden mit verschiedenzeitlichen Beigaben zusammen vor, was wiederum als ein Hinweis auf den Ubergangscharakter des Gräberfeldes gewertet werden kann. 4. Kannelierte Urnen Eine Begrenzung des Typs ist kaum möglich, weil Kannelierungen auf den verschiedensten Formen vorkommen, gleich, ob es eine zweihenkelige Urne mit kugelförmigen Bauch oder aber eine einhenkelige, mit eingedrücktem Unterteil ist. Eine Zusammen­fassung der verschieden gestalteten Urnen auf Grund der gemeinsamen Dekoration zu einer Gruppe scheint durch den Umstand begründet, dass sich die Verzie­rung der Urnen in unserem Raum mehr oder min­der an die HA-B-Perioden anknüpfen läset. Es versteht sich von selbst, dass die Kannelierung als Gefässornamentik bereits früher geläufig war: bei der Tonware der Gáva-Gruppe z. B. erscheint sie in Schrägform. 50 Wir finden sie auf den Schüsseln mit turbanartig gedrehtem Rand in allen Teilen des Landes, 51 Zu Beginn der HA-Periode kommt sie sogar auf kleineren Henkelschalen — ebenfalls schräg ge­richtet — vor. 52 In dem Vál I. angehörenden Fund­50 A. MOZSOLICS, auf Grund ihrer bereitwilligen Information 51 F. KŐSZEGI, Ar ta Arch. Hung. 12 (I960) 151 52 É. F. PETRES, op. cit. 304, Taf. I, 2 53 Ibid. Taf. I, 13 • 4 R. PITTIONI, op. cit. 310-, Abb. 4 r>5 F EPPEL, op. cit. Taf. I, 5; R. PITTIONI: op. cit. Abb. 296 M M. DUSEK, op. cit. Taf. VI, 1—3 S7 Ibid. Taf. XV, 2; Taf. XX, 2i; Taf. XXI, 1—2, u. s. w. in den meisten Fällen mit einem kleinen Fussring 27 material, das um die Mitte der HA auftritt, erscheint sie an den tiefen Schüsseln mit weit ausladendem Rand, entweder schräg oder vertikal. 53 Als Urnen­schmuck finden wir sie schon in der zweiten Hälfte der HA-Periode vor, u. zw. auf den der Vál I. angehördenden Stücken als kennzeichnende, breite flache Kannelierung. Erst in der HB-Periode wird diese Ornamentik mit tieferen und dichteren Kan­nelüren allgemeiner. a. Zweihenkelige Urnen mit kan­neliertem Unterteil Grab 3; Grab 8; Streufunde: 19—24 (Abb. 1. Nr. 4—5, Taf. XII. Nr. 3, Taf. XIII. Nr. 9, Taf. XX. Nr. 1—4, Taf. XXI. Nr. 7) In dem älteren Abschnitt der Urnenfeldkultur Österreichs, in der Baierdorf-Velatice-Kultur ist diese Form schon geläufig. Uns ist eine solche Urne mit breiter, vertikaler Kannelierung aus dem Fund Wien­Mühlsangergasse, 54 bekannt, während eine andere, aus Unterradi stammende Urne mit schrägen Kannelüren verziert ist. 55 Die österreichischen Forscher schreiben das Auftreten der schrägen Kannelüren dem Einfluss der Lausitzer Kultur zu und setzen das Erschei­nen dieser Ornamentik auf die BD und den Beginn der HA-Periode. In dem Stillfrieder Fundmaterial kommen die zweihenkeligen, kannelierten Urnen nur selten vor, während die Kannelüren weit häufiger auf einhenke­ligen Krügen und auf kleineren Urnen auftreten. In der Tscechoslowakei wird diese Urnenform während der jüngeren Urnenfelderkultur allgemein gebräuchlich. Doch können auch hier HA-zeitliche Vorformen vorkommen, um beispielsweise die zwei­henkelige Urne mit flachen, breiten Kannelüren zu erwähnen, die zusammen mit zwei hochhenkeligen HA-Schalen im Grab 20 des Gräberfeldes von Hetény geborgen wurde. 65 Eine in der HB-Epoche häufig vor­kommende Urne, die auch aus mehreren Grabstätten des Gräberfeldes von Hetény zutage kam, 57 ist die Form, die nach ihren Fundort Podoli benannt wurde.' 8 Im ungarischen Raum erscheint die entwickelte Vál-Form im allgemeinen in den der Vál II. Stufe angehörenden Gräberfeldern, beispielweise in Adony, Tököl. 59 Einzelfunde sind uns von Somodor, 60 der Insel Szentendre, 61 von Kisszentmiklós 62 bekannt. Mit den Grabfunden in Vál wurden auch zwei niedrigprofilierte, kannelierte Urnen geborgen. Im Grab 3 treffen wir diese Urne in fast rein HB-zeitli­chen Fundmaterial an. Im Grab 8 hingegen erscheint das tief profilierte, dicht kannelierte Stück zusam­men mit einer kugelförmigen Urne. Eine ähnliche Profilierung zeigt auch ein Einzelfund, Urne Nr. 24. 58 J. FILIP, Praveké Cehoslovensko (Praha 194») Taf. 31, 3; CERVINKA, Praveké 6 (1910) 1, Abb, 3 59 MNM, Inv. Nr. Tl. 1951. 3; E. PATEK, op. cit. Abb. 14. Nr. 5 (i0 Gefäss mit Henkel zusammen mit einer Zylinderhalsurne mit kugelförmigen Bauch. Die Funde befinden sich in der archäologis'hen Sammlung des MNM. 61 F. TOMPA, Bp. Tört. I (Bp. 1942) Taf. XVI, 16; Ferenczy Károly Museum in Szentendre, Inv Nr. 38112; 83.22 0J F. TOMPA, op. cit. Taf. XX. ?

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