Fülöp Gyula (szerk.): Festschrift für Jenő Fitz - Szent István Király Múzeum közleményei. B. sorozat 47. (Székesfehérvár, 1996)

I. Barkóczi: Grabmäler Frühzeitiger Auxiliar-Soldaten aus Gorsium und Intercisa (Dunaújváros)

Abb. 1 Wenn auch höchstwahrscheinlich auf indirekte Weise, war doch das Motiv des thrakischen Reiters das Vorbild der in Székesfehérvár gefundenen Darstellung des mit pilum, Schild und Schwert ausgerüsteten Soldaten. Der rechts galoppierende Reiter und seine Rüstung (ovaler Schild) sind anders als die an der limes-Strecke Carnuntum- Aquincum und im Hinterland an mehreren Stellen zu beobacht­enden, altersgleichen Darstellungen. Auch sind sie nicht ver­gleichbar mit Reiterdarstellungen aus anderen Teilen panno­­niens aus gleicher Zeit (vgl. Burger 1956, 191-197; Nagy 1971, Abb. 3-4). Es fragt sich nun, wie diese Darstellung, die ja südöstliche beziehungen aufweist, nach Gorsium gelangt ist. Die erste Trup­pe, die das Lager von Gorsium besetzte, war die ala Scubulo­­rum, die sich zwischen 46 und 69 nahezu zwanzig Jahre lang im Lager aufhielt (Fitz 1972, 85, 87; Lörincz 1976, 175). Nach­dem der vorangehende Garnisonsort der ala in Moesia war (Gerov 1967, 98; Fitz 1976, 86), ließe sich daran denken, daß die ala diese Darstellungsweise von hier mitgebracht hatte, gleichsam als Einwirkung der benachbarten griechischen bzw. örtlichen moesischen Steinmetzarbeit. Die ala Scubulorum verließ Gorsium noch vor 74, nach ihr wurde die cohors I Alpinorum equitata die Garnison des Lagers. (Fitz 1972a, 42; Lörincz 1976, 179). Von der cohors kennen wir eine unvolständige Inschrift eines Grabmals, welches einem aus Sirmium stammenden Unteroffizier der Truppe (optio) von seinem Kameraden, Flavius Rufinus, gestellt wurde (Fitz 1976, 89). Was das behandelte Relief betrifft, ist nicht auszuschließen, daß die cohors während ihres Aufenthaltes in Südpannonien mit einer Steinmetzarbeit in Verbindung kam, der dieses Motiv bereits bekannt war. Wir könnten uns hier u. a. auf dalmatini­sche Grabmäler berufen - eines wurde einem Soldaten der co­hors III Alpinorum gestellt -, wo das Motiv des galoppierenden Reiters ebenfalls vorkommt (Patsch 1914, 163-166). In bezug auf die unvollständige Stele von Székesfehérvár haben wir einstweilen keine konkrete Datierungsmöglichkeit. Dem Stil nach ist das Stück jedenfalls mit der frühflavischen Ära zu verbinden. Falls in der unvollständigen Inschrift die Auflö­sung Fl(avius?) stimmt, wäre das auch ein Grund zur Annahme, daß wir es mit einem Grabmal der früh-flavischen Zeit za tun haben. In diesem Falle könnte auch die Möglichkeit erwogen 16

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