Fülöp Gyula (szerk.): Festschrift für Jenő Fitz - Szent István Király Múzeum közleményei. B. sorozat 47. (Székesfehérvár, 1996)

S. Soproni: Zu den Burgusbau-Inschriften von Commodus

JENŐ FITZ SEPTUAGENARIO S. Soproni ZU DEN BURGUSBAU-INSCHRIFTEN VON COMMODUS Ein aus mancher Hinsicht problematische Denkmalmaterial des pannonischen Limes besteht aus den Burgusbau-lnschriften aus der Regierungszeit von Commodus (Abb. 1). Zur Deu­tung, Datierung und Herkunft der praktisch fast textgleichen Inschriften hat die Forschung verschiedene Lösungen empfoh­len (Alföldi 1941, 30-37; Fülep 1954, 208-209; Fitz 1961, 199-204; id. 1962, 76-77; Fitz 1972, 67-68; Mócsy 1974, 196-197). ln der Frage der Datierung ist ein Zeitpunkt zwischen Mitte 184 und Mitte 185 heute bereits allgemein akzeptiert (Fitz 1961, 203-204; ibid. 1962, 76-77; ibid. 1963, 277-278; Dobó 1968,70-71 ; Fitz 1972, 67-68), während andere vermuten (FÜ­LEP 1954, 208-209; Mócsy 1974,196), daß sämtliche Steine im Jahre 185 angefertigt wurden. Zehn der bisher bekannten 14 Inschriften stammen aus dem Gelände des spätrömischen Gräberfeldes von Intercisa (Erdé­­lyi-Fülep 1954, Kat. 297-306), ein Stück wahrscheinlich aus Szalkisziget (Erdélyi-Fülep 1954. Kat. 307), ferner je ein Stück aus Százhalombatta (CIL, III, 3385), Óbuda (Altofen)-Ziegel­­werk Victoria (Kuzsinszky 1904, 172, No. 10; Nagy, L. 1942, 762, Anm. II) bzw. aus der Festung von Rákospatak (Kuz­sinszky 1934, 200, No. 372; Nagy, L. 1942, 749). Außer den bisher bekannten Stücken wird im Ungarischen Nationalmuseum noch ein weiteres, bislang nicht publiziertes Bruchstück aus unbekanntem Fundort aufbewahrt (Inv.-Nr. : 62.37.1; Abb. 2), dessen Beschreibung wir nachfolgend geben: Bruchstück einer aus Kalkstein gemeißelten Tafel, mit der linken oberen Ecke der Inschrift. Im rahmenlosen Feld - der Rahmen wurde wahrscheinlich abgeschlagen - sind die Buchsta­ben der Inschrift sorgfältig graviert und deutlich lesbar. Erhal­ten gebliebene Höhe der Tafel; 37 cm. Breite: 55 cm, Dicke: 23 cm. Die Buchstaben sind 5-5,5 cm hoch. Die komplette Ergänzung der erhalten gebliebenen Textes bereitet an Hand der bereits bekannten Inschriften keine Schwierigkeit. Die Lesung des ergänzten Textes (Abb. 3): Abb. 1: Burgusbau-Inschrift der Commodus-Zeit aus Intercisa (Intercisa Kat. Nr. 297) 91

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