Fülöp Gyula (szerk.): Festschrift für Jenő Fitz - Szent István Király Múzeum közleményei. B. sorozat 47. (Székesfehérvár, 1996)
I. Barkóczi: Grabmäler Frühzeitiger Auxiliar-Soldaten aus Gorsium und Intercisa (Dunaújváros)
Abb. 7 Bogaers hält ebenfalls das Jahr 104 für wahrscheinlich (Bogaers 1967, 61). Lörincz setzt die Ankunft der Legion auf das fahr 105 an (Lörincz 1977a, 169). Das beschriftete Material der Steinbrüche von Brhol spricht aber nicht für eine so späte Datierung (vgl. Nagy 1975, 94, 68; zur Frage zusammenfassend Fitz 1986b, 332-334). Wahrscheinlich erschien die Legion spätestens Anfang 103 in Aquincum (Nagy, 1975, 94; vgl. noch Fitz 1986b, 332-334) und entsandte möglicherweise schon im selben Jahr oder 104 eine vexillatio nach Gorsium. Diese mußte längere Zeit als Okkupationstruppe in Gorsium bleiben, zumal sie hier auch Bauarbeiten auszuführen hatte (Fitz 1980,190; 1981,210; zu den Bauten vgl. Fitz 1986b, 330-331), und konnte erst im Jahre 106, bei der Zweiteilung der Provinz, Gorsium verlassen bzw. das Lager auflösen (Fitz 1976,89; 1981,203,210). Bei der Ankunft der vexillatio mußte also die hier stationierende Truppe abziehen. Aufgrund der zwei verschiedenen Stile der Steindenkmäler der ala Frontoniana scheint die vexillatio diese ala hier vorgefunden zu haben. Diese besetzte anschließend das Lager von Intercisa. Aufgrund des in Intercisa gefundenen gestempelten Ziegels nahm die in Gorsium stationierende vexillatio auch an der Errichtung des Lagers teil (vgl. Lörincz 1978, 20). Es obliegt keinem Zweifel, daß zwischen den Grabmälem der legio X Gemina aus Aquincum und den Steindenkmälem aus Gorsium, Intercisa und Umgebung ein Zusammenhang besteht. Zugleich weist diese Steinbearbeitung der früh-traianischen Periode eine enge Beziehung auch zur westpannonischen Steinmetzarbeit auf. Man denke, u. a. an das Pferd am Grabmal des Cusides, welches genau so schreitet wie das Pferd an der Grabtafel des C. Sextilius Senecio aus Scarbantia. Doch können wir ebenso auch an die links schreitenden Pferde an den Grabmälem des Cusides und des T. FI. Bonio denken, wie auch an die rechteckigen Schilde mit den abgerundeten Ecken, die an den westpannonischen Steles schon seit den frühesten Zeiten vorzufinden sind und sich bereits in der ersten Hälfte des 1. Jh. von Abb. 8 21