Gunda Béla et al. (szerk.): Ideen, Objekte und Lebensformen. Gedenkschrift für Zsigmond Bátky - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 29. (Székesfehérvár, 1989)
László Novák: Haufendörfern im Nordwesten der Grossen Ungrischen Tiefebene
Abb. 2.: Bandförmige Gewanne im Dorf Üllő, 1857 Fronbauern.(51) In Monor am westlichen Fuß der südlichen Cserhät-Ausläufer wurde anläßlich der bischöflichen Visitation vom 8. September 1819 auch ein Schoberhof mit Ställen erwähnt, wo „der Pastor auch Gemüse säen kann“.(52) Die Komitatsmonographie von Károly Galgóczy (1877) ist schon eher wortkarg in der Beschreibung der besagten Gegend. Das Gartensystem wird nur im Falle weniger Ortschaften erwähnt, als Beispiel der Ungeordnet - heit, die vom Charakter der Haufendörfer herrührt. Im Falle von Dab wird beispielsweise betont, daß die Ortschaft aus „altertümlichen, schmalen, unebenen Gassen“, „Lehmmauern“, „Schilf- und Strohdächern“, „Häusern mit vielfach nicht umzäuntem Hof“ besteht. Letztere Bemerkung bezieht sich auf den aus Wohnhäusern bestehenden Siedlungskern—die Schoberhöfe lagen von diesem getrennt, etwa weiter, werden aber nicht mehr erwähnt.(53) Von Dömsöd schreibt er, daß die „Gassen regelmäßiger werden“ — infolge der Tätigkeit des unlängst organisierten „Verschönerungskomitees“. Vermutlich aus behördlichem Antrieb wurde die Speicherung von Heu, Stroh und sonstigen feuergefährlichen Sachen „zwischen den Häusern“ verboten,!54) ebenso wie im ganzen Tiefland auch dort, wo die Schoberhöfe und provisorische Herbergen in zunehmendem Maße ständige Wohnstätten wurden, während die neuen Schoberhöfe etc. notwendigerweise am Siedlungsrand errichtet wurden; diesen wurde dann der Spitzname „Muß- Garten“ (ung. muszäj-kert) angehängt.(55) (51) RL. Can. Gen. Vis. Pesti Tract. G. 200. (52) RL Can. Gen. Vis. Pesti Tract. G. 208. (53) Galgóczy, Károly 1877, 331. (54) Galgóczy, Károly 1877, 332. (55) Novák, László 1986a. 174