Gunda Béla et al. (szerk.): Ideen, Objekte und Lebensformen. Gedenkschrift für Zsigmond Bátky - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 29. (Székesfehérvár, 1989)

Emőke Lackovits: Merkmale der Wohnkultur in ungarischen Dörfern am Neusiedler See vom 18. Jahrhundert bis 1960

— an die Seite des Kruges, Topfes oder der Vase herabnei­gende Blume, Kapitell mit Kanellüren und Voluten, Blät­tergirlande, Tropfen, aus dem Kreis heraushängende Gir­lande, kleine Blüten, Margaretenblume in der Draufsicht, auch Stiefmütterchen, Veilchen, Windröschen, oder Tul­penknospen in der Seitenansicht. An den Gefäßen kommen die Blätter der Blütenzweige immer in ungerader Zahl: drei, fünf oder sieben, vor. Diese Motivgruppen weisen zahlreiche Ähnlichkeiten mit denen der Schränke auf, die gegen Mitte des vergangenen Jahrhunderts von Tischlern deutscher Herkunft in Zirc (Bakonyer Wald) angefertigt und bemalt wurden. Auch mit den Giebelornamenten der Wohnhäuser im Balatoner Oberland, gebaut in der ersten Hälfte und um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts, bestehen Ähnlichkeiten dieser Verzierungen. Die Möbel wurden von örtlichen Handwerkern herge­stellt: In Fertőendréd bis 1897 von Ferenc Borgorics, in Süttör bis 1910 von Meister Menyhárt, in Hegykő bis 1914 von Flórián Foki. Sie verkauften ihre Erzeugnisse sowohl den Bewohnern der umliegenden Dörfer wie auch auf den Märkten. Die einfarbigen braunen Möbel waren teils aus Weich-, teils aus Hartholz gemacht. Anfang des 20. Jh. erschien das sog. polierte Möbel. Das relativ traditionelle System der Abb. 19.: Fertőendréd. Dreiteiliges Wohnhaus, diagonale Anordnung 157 Abb. 18.: Backofen in der Küche mit Lehmherd, 19. Jh.

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