Gunda Béla et al. (szerk.): Ideen, Objekte und Lebensformen. Gedenkschrift für Zsigmond Bátky - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 29. (Székesfehérvár, 1989)

László Ádám: Feuerstätten in den Wohnhäusern der Grossen Ungarischen Teifebene

Karte 1.: Typen der Feuerstätten in der Stube des Wohnhauses um die Jahrhundertwende. A = schoberförmiger Ofen, B = = Backofen, daneben ein Kamin, C = Kamin. stand als separater Bau neben dem Haus. Im 18. Jh. ver­schwanden diese Kachelöfen in der Tiefebene; an ihre Stelle traten die vorangehend geschilderten Ofentypen (Dám 1982b, 120—124; Balassa 1985, 130—131). Trotzdem wäre schwer vorstellbar, daß die Form der nunmehr nicht mehr gebrauchten mittelalterlichen Feuer­stätten in einer oder der anderen Variante der ihnen fol­genden Ofentypen nicht fortbestehen würde. Wir denken hierbei vor allem an die Ofentypen des dritten Typs. Die drei meistverbreiteten Formen der mit Kacheln besetzten mittelalterlichen Öfen waren nämlich die folgenden : a) Der zylindrische Körper des Ofens wird durch eine kugelför­mige Kuppel abgeschlossen, b) Auf den zylindrischen Kör­per stützt sich ein ebenfalls zylinderförmiger, mit Kacheln verzierter Teil, c) Der untere Teil des Ofens ist eckig, der obere zylinderförmig, die beiden sind durch ein Gesims miteinander verbunden. Die letztere Form ist am meisten verbreitet und kommt — zusammen mit dem zweiten Typ — auch im rezenten transdanubischen Fundgut recht häufig vor. Alle drei mittelalterlichen Ofenformen waren nicht nur in Ungarn, sondern in ganz Mitteleuropa allgemein verbreitet (Franc 1981, 25; Sabján 1985, 54). Die Ofenfor­men im südlichen Teil des Zwischenstromgebietes Donau- Theiß stehen den mittelalterlichen Kachelöfen sehr nahe, und es ist nicht auszuschließen, das sie den formalen Fort­bestand der letzteren darstellen. Dafür spricht auch der Umstand, daß sie in ihrem Verbreitungsareal, zusammen mit den pyramidenstumpfförmigen Öfen, eine wenigstens eben­so lange Vergangenheit haben wie die sporadisch vorkom­menden, schoberförmigen Öfen. Unbedingt ist auch mit der Möglichkeit zu rechnen, daß selbst die schoberförmi­gen Öfen eine mittelalterliche Form bewahren. Obwohl die mit Kacheln besetzten Backöfen und die Kachelöfen allgemein verbreitet waren, bedeutet dies noch lange nicht die Ausschließlichkeit ihrer Anwendung, zumal hauptsäch­lich die Häuser der wohlhabenden Bevölkerungsschicht 117

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